546
Horde von 50,000 Menschen aus den bisherigen Wohnsitzen im
Osten des kaspischen Meeres nach Westen gezogen. Diese Turk-
mannen leisteten dem Seldschucken-Sultan Alaeddin I. von Jkonium
Kriegsdienste und erhielten als Grenzverlheidiger wider die Griechen
einen Landstrich in Phrygien. Als aber die Mongolen der Herr-
schaft der Seldschucken in Kleinasien durch Hinrichtung Alaeddins 14.
ein Ende machten, wurde dessen Reich von zehn turkmannischen
Hordenführern in Besitz genommen (1299). Einer dieser Horden-
führer, Osman, überwältigte die übrigen und wurde der Stifter
des Volkes, welches noch jetzt seinen Namen führt. Die Zerrüttung
und Schwäche des byzantinischen Reiches benutzend, breitete Osman
seine Herrschaft bis an die Küsten des Hellesponts und des Bospo-
rus aus. In dieser Gefahr rief der schwache Kaiser And ronikus ll.
Banden von italienischen und spanischen Miethstruppen herbei, welche
Catalonier genannt werden, weil die Mehrzahl aus Abenteurern
dieses Volkes bestand. Sie leisteten zwar nützliche Dienste wider
die Türken, plünderten aber auch und raubten und erpreßten vom
Kaiser ungeheure Summen als Sold. Der feige Hof wußte sich
nicht anders zu helfen, als daß er den Anführer der Catalonier,
Roger de Flor, der zum Großherzog von Romania und zum Cäsar
erhoben worden war, meuchlerisch ermorden ließ (1307). Die Bande
plünderte nun und verwüstete, um den Tod des Anführers zu rä-
chen, das Land an beiden Ufern des Hellesponts, bemächtigte sich
der wichtigen Stadt Gallipoli und durchzog dann raubend und ver-
heerend Thessalien, Böotien und Attika. Auf Osman folgte sein
Sohnorchan (1326 —1359), der seinen Herrschersitz in dem damals
eroberten Prusa aufschlug. Während ganz Kleinasien an die Türken
verloren ging, entriß der König von Serbien Stephan Duschan
(1335 —1356) den Griechen Macedonien und Bosnien und ließ sich
zum Kaiser von Romanien, Slavonien und Albanien krönen. Der
gealterte griechische Kaiserstaat aber schwächte seine Kraft noch durch
Throustreitigkeiten, Parteikämpfe, Hofränke und Gräuelthaten.
Andronikus Iii., welcher seinen Großvater Andronikus Ii. vom
Throne verdrängt hatte, übergab bei seinem Tode die Vormundschaft
über seinen neunjährigen Sohn Johann V. seinem Günstling
Johann Kantakuzenus (1341). Dieser aber warf sich selbst
zum Kaiser auf, rief, als ein Bürgerkrieg ausbrach, die Türken zu
Hülfe und gab seine Tochter dem Sultan Orchan als Gemahlin in
den Harem. Doch konnte er sich nicht behaupten und ging in ein
Kloster (1355). Die Türken aber bemächtigten sich, als ein Erd-
beben die Städte am Hellespont verwüstet hatte, der Städte Sestos
und Gallipoli. Orchan ließ die kräftigsten und schönsten Christen-
knaben in strengen Kriegsübungen und zu fanatischen Bekennern des
Islam erziehen und bildete aus ihnen den Kern des türkischen Fuß-
volkes. Sie hießen die neuen Truppen (Jeni Tscheri, Janit-
scharen). Orchans Sohn und Nachfolger Murad I. (1359—1389-
eroberte alles Land vom Hellespont bis zum Hämus und machte
Adrianopel zu seinem Herrscherfih. Alle slawischen Völker zwi-
schen der Donau und dem adriatischen Meere wurden unterworfen.
Murads Sohn Bajazeth (1389 —1402), von der Schnelligkeit
seiner siegreichen Züge Jilderim (der Blitz) genannt, drang zuerst
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Alaeddin_I._von_Jkonium Cäsar Stephan_Duschan Johann_V. Johann_V. Johann_Kantakuzenus Johann Orchan
280
Timnr ließ jedoch den Söhnen Bajesid's das Reich ihres
Vaters, um welches diese blutige Kriege gegen einander führten.
Auch die vou Gajesid vertriebenen Fürsten setzte er wieder in
den Besitz ihrer Länder. Dann ging er selbst wieder über den
Euphrat in die Bulcharei nach Samarkand, der Hauptstadt
seiner weitläufigen Staaten. Nicht lange hierauf, im Jahre
1405, verließ er die Erde, welche er so lange verwüstet hatte.
Sein ungeheures Reich zerfiel eben so schnell, als es entstanden
war. Ein Theil desselben in Vorderindien machte später das
sogenannte Reich des Groß-Moguls aus, welches der Sultan
Babur um das Jahr 1519 gegründet haben soll. Es blühete
schnell auf, ist aber jetzt auch von der Erde verschwunden.
Nach Timur's Tode erholte sich wieder die Macht der
Osmauen so schnell, daß schon im Jahre 1422 Mur ad oder
Amur ad Ii. (1422—1451) mit einem großen Heere selbst vor
den Thoren Constantinopcls erschien. Vergebens zog der junge
Wladislav 111., König von Ungarn und Polen, mit seinen
Bundesgenossen zu Hülfe herbei; er verlor bei Varna (1444)
Sieg und Leben. Hunyad, der eben so weise wie tapfere un-
garische Feldherr, setzte den Kampf fort; allein er so wenig
wie der kriegerische Fürst von Albanien, Georg Kastriota,
gewöhnlich Scanderbeg, d. i. Fürst Alexander, genannt, konn-
ten das Unglück der Stadt abwenden, sondern nur verzögern.
Unter dem Sultan Mohammed 11. (1451—1481), Amurad's
Nachfolger, kam endlich das schon lange drohende Ungewittcr
zum verheerenden Ausbruche. Dieser junge Held, der nach dem
Ruhme strebte, ein zweiter Alexander zu werden, brach im Jahre
1453 an der Spitze einer großen Land- und Seemacht mit
furchtbaren Belagerungsmaschinen von Adriauopel auf, um die
Hauptstadt des griechischen Reiches selbst zu erobern. Unter
seinen großen Kanonen befand sich eine, die „Kanone Moham-
mcd's", welche steinerne Kugeln schoß von zwölf Spannen im
Umfange, von zwölf Centnern im Gewichte. Sie brauchte zwei
Monate, um den Weg von zwei Tagen, von Adrianopel bis
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
Extrahierte Personennamen: Georg_Kastriota Alexander Alexander Mohammed Alexander Alexander
802
Rußland.
Griechenland.
Polen.
Die Türkei.
Peel schaffte 1846 die Kornzölle ab und suchte England das bisher
behauptete Uebergewicht im Handel und in der Industrie auch für die
Zukunft zu erhalten.
In Rußland war unter Alexander I. (1801 —1825) manches
für Handel, Verkehr und Heerwesen geschehen und in den Ostseeprovinzen
die Leibeigenschaft aufgehoben worden. Es hatten sich aber auch unter
den russischen Großen durch die Berührung mit den westlichen Völkern
Freiheitsideen verbreitet, und es hatte sich besonders aus Militärpersonen
eine Verschwörung gebildet, welche eine freiere Form der Regierung
herzustellen beabsichtigte. Als nach Alexanders unerwartetem Tode dessen
Bruder Nikolaus (1825 —1855) den Thron bestieg, auf welchen der
ältere Bruder Constantin verzichtet hatte, brach (26. December 1825)
in Petersburg ein Militäraufstand aus. Durch die Festigkeit und
Energie des Kaisers Nikolaus wurde derselbe jedoch bald unterdrückt.
Auch die Griechen, welche unter dem Joche der türkischen Herr-
schaft seufzten, blieben der allgemeinen geistigen Bewegung des übrigen
Europa nicht fremd. Viele junge Griechen hatten sich durch den Besuch
deutscher Schulen eine höhere Bildung erworben, und in Wien war
1815 eine große Verbindung, Hetairia, zur Befreiung Griechenlands
gestiftet worden. In der Moldau und Walachei brach unter
Alexander Ppsilanti (März 1821) ein Aufstand aus, und auf der
Halbinsel Morea erhoben sich die Griechen gegen die Türken. Allein
die auf dem Congreß zu Verona (1822) versammelten Monarchen be-
trachteten den Aufstand bei der damals in vielen Ländern vorhandenen
Gährung mit ungünstigen Augen und bewogen Rußland den Griechen
keinen Beistand zu leisten. Ein Congreß der Griechen zu Epidau-
rus (1822) erklärte die Unabhängigkeit der griechischen Nation, und der
Kampf wurde zu Wasser und zu Lande nicht ohne Glück geführt. Ueberall
in Europa zeigte sich die größte Theilnahme für die Sache der Griechen.
Der Sultan Mahmud übertrug den Krieg dem Pascha von Aegypten,
Mehemed Ali, und dieser sandte unter seinem Sohne Ibrahim ein
Heer nach Morea. Das ägyptische Heer richtete gräuelvolle Verwüstun-
gen an, und die Griechen schienen verloren, obgleich sie im April 1827
in dem Grafen Capo d'jstria einen erfahrnen Staatsmann als Prä-
sidenten an ihre Spitze stellten.
Doch der große englische Minister Canning bestimmte England,
Rußland und Frankreich zu einem Vertrage zu London (1827), um
durch gütliche Mittel die Pforte zu beschränkter Freilassung Griechenlands
zu bewegen. Als die Pforte alle Vermittelung verwarf, vernichteten die
vereinigten Flotten unter Oberanfühcung des Admirals Codrington
in der Schlacht bei Nav a r in o (20. Okt. 1827) die türkisch-ägyptische
Flotte, und ein französisches Heer nöthigte die Aegypter, Griechenland
zu verlassen (1828). Zu derselben Zeit erklärte Kaiser Nikolaus dem
Sultan den Krieg. Während ein russisches Heer unter Paskewitsch
in Asien vordrang und 1829 Erzerum, die Hauptstadt Armeniens,
eroberte, überschritt ein anderes russisches Heer unter Diebitsch den
Balkan, nahm Adrianopel ein und nöthigte die Pforte zum Frieden
zu Adrianopel (1829). Die verbündeten Mächte erklärten Griechen-
land für einen von der Pforte unabhängigen Staat und ernannten den
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen]]
Extrahierte Personennamen: Alexander_I. Alexanders Nikolaus Nikolaus Constantin Nikolaus Alexander_Ppsilanti Alexander Mahmud Ibrahim Canning Codrington Nikolaus Nikolaus
Extrahierte Ortsnamen: Griechenland Polen England Alexanders Petersburg Europa Wien Hetairia Griechenlands Verona Europa Mehemed_Ali Morea England Frankreich London Griechenlands Griechenland Asien Armeniens
Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
Auflagennummer (WdK): 4
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schultypen (WdK): Gymnasium
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
501
Das Königreich Griechenland.
s. Historische Uebersicht.
Das Königreich Griechenland ans dem von großen Erinne-
rungen angefüllten Boden des alten Hellas gegründet, ging erst
in neuester Zeit aus dem Aufstande der durch die Türken unter-
jochten und von ihnen besonders seit dem Is. Jahrhundert auf
die schändlichste Weise gemißhandelten Bewohner dieses Landes
hervor, die besonders vurch das Andenken an die große Vorzeit
ihrer Nation gestärkt, die Fesseln türkischer Tyrannei abzuwerfen
suchten.
Schon im Jahre 1770 versuchten die Griechen, wenn gleich
von Nußland unterstüzt, doch vergeblich ihre Freiheit zu erringen
und ihr Zustand blieb derselbe, bis sich im Jahre 1821 ein allge-
meiner Aufstand in Morea entwickelte, durch welchen in kurzer Zeit
die ganze Halbinsel, sowie Livadien von den Türken befreit wurde.
Doch erschien 1825 von der Pforte dazu aufgefordert Ibrahim,
der Sohn des Vicekönigs von Aegypten mit einem Heere, den
Aufstand zu unterdrücken; und dieß schien trotz des hcldenmü-
thigsten Kampfes und der großartigsten Aufopferung des unglück-
lichen Volkes zu gelingen, als die europäischen Großmächte sich
desselben annahmen, und da die Pforte auf keine Unterhandlun-
gen sich einlassen wollte, durch die Vernichtung der türkischen
Flotte bei Navarin (1827) die Befreiung Griechenlands entschie-
den. Im folgenden Jahre erschien, während Rußland der Tür-
kei den Krieg erklärt hatte, ein französisches Heer unter Mar-
schall Maison in Griechenland, worauf Ibrahim Morea verließ
und durch England, Rußland und Frankreich zuerst unter ihre
Garantie gestellt, dann aber 1829 die Errichtung eines erblichen
Königreichs unter der Herrschaft eines christlichen Prinzen be-
schloßen wurde. Im Jahr 1850 erfolgte die Anerkennung der
Unabhängigkeit Griechenlands von Seiten der Pforte und bald
darauf wurde der Prinz Leopold von Sachsen - Koburg zum Kö-
nig ernannt, der jedoch die Krone, nachdem er sie zuerst ange-
nommen, wieder ausschlng, während der ausgezeichnete Präsi-
dent Kapodistria, bis er 1831 in dem Kampf der Parteien, welcher
das Land auf's neue zerriß, ermordet wurde, an der Spitze der
Regierung stand. Jezt (1832) trugen die drei Schutzmächte die
Krone dem Prinzen Otto von Barern an, dessen Vater sie we-
gen der Minderjährigkeit des jungen Fürsten in seinem Namen
annahm.
Im Jahre 1833 landete der hoffnungsvolle Hellenenkönig
in seinem jungen Reiche und machte sich, während ein Regent-
schaftörath die Regiernngsangelegenheiten leitete, mit demsel-
den näher bekannt, bis er, seit dem 1. Juli 1855 zur Volljährig-
keit gelangt, die Herrschaft in dem wiedergeborenen Griechenland
selbst antrat.
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland]]
Extrahierte Personennamen: Ibrahim Ibrahim_Morea Leopold_von_Sachsen Leopold Otto
Extrahierte Ortsnamen: Griechenland Griechenland Morea Griechenlands Griechenland England Frankreich Griechenlands Kapodistria Griechenland
168 Siebente Periode. Von 1769 bis zur Gegenwart. — Dritter Abschnitt. Seit 1871.
reich besetzt; 5. Griechenland soll durch Stücke von Thessalien
und Epirus vergröfsert werden; 6. Rußland bekommt Batum und
Kars in Armenien und Bessarabien (von Rumänien, das durch die
Dobrudscha entschädigt wird).
§ 140. 2. Die Zeit des mitteleuropäischen Dreibundes und der
französisch - russischen Freundschaft.
Da Rußland (Fürst Gortschakow) bei dem „ehrlichen Makler-
geschäft“ Bismarcks zu schlecht weggekommen zu sein meinte,
trat zwischen ihm und Deutschland eine Erkaltung ein. Dieselbe
steigerte sich, als es den „Nihilisten“ nach mehreren fehlgeschla-
genen Mordversuchen gelang Alexander Ii., den Befreier der
Bauern aus der Leibeigenschaft (1858 — 63), im März 1881 zu er-
morden und mit der Thronbesteigung seines Sohnes Alexander Iii.
die Männer der panslawistischen (slawophilen) Partei1 zu mafs-
gebendem Einflüsse gelangten. Als Gegengewicht gegen die sich
anbahnende Annäherung Rufslands an Frankreich schuf Bismarck
1879 den Bund zwischen Deutschland und Österreich, dem
1883italien, wo 1878 —1900könighumbertregierte,beunruhigt
durch die Ausdehnung der Herrschaft Frankreichs über Tunis (1881),
beitrat. Jedoch blieb während Bismarcks Verwaltung Deutschlands
Verhältnis zu Rußland derartig, dafs er (1884) einen geheimen
„Rückversicherungsvertrag“ mit dieser Macht abschliefsert konnte,
nach welchem für den Fall eines Angriffs durch eine dritte Macht
sich beide wohlwollende Neutralität zusagten; derselbe hat bis 1890
bestanden. Seit 1891 wurden die freundschaftlichen Beziehungen
Rufslands zu Frankreich enger und fester.
In der jüngsten Entwickelung der Kulturstaaten treten nament-
lich drei Thatsachen hervor: das Bestreben der Grofsmächte ihre
Herrschaftsgebiete in den fremden Erdteilen zu erweitern und im
Zusammenhänge damit eine Verschiebung der Stellung der Grofs-
mächte zu einander und eine Erweiterung des geschichtlichen
Schauplatzes.
England erwarb Cypern (1878) von der Türkei und herrscht
(seit 1882) thatsächlich in Ägypten, dessen Vicekönig (Chedif) nur
1) Ignatjew (spr.: Ignätjeff), Skobelew (Sköbjeleff), Katkow, Pobjedonoszew
(Pabjedanostzeff).
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Personennamen: Fürst_Gortschakow Alexander_Ii Alexander Alexander_Iii Alexander Bismarcks Ignatjew
Extrahierte Ortsnamen: Thessalien Epirus Kars Armenien Bessarabien Bismarcks Deutschland Frankreich Deutschland Frankreichs Tunis Deutschlands Frankreich England Katkow
Die Trkei. Mehemet Ali.
207
darauf ausbrechenden Unruhen in Albanien, Bosnien, Make-donien und Kleinasien zeigten. Es gelang zwar dem aus dem griechischen und russischen Kriege her bekannten Neschid Pascha, durch Waffengewalt und Treulosigkeit dieser Aufstnde Herr zu werden; um so unglcklicher fielen aber die Versuche aus, den Pascha Mehemet Ali von gypten zu.strzen. Dieser Türke war 1799 als gemeiner Soldat nach gypten gekommen, zeichnete sich durch Tapferkeit und Klug-heit aus, gewann die Gunst des Pascha, strzte diesen durch die alba-nesischen Sldlinge, und wurde infolge reichlicher Geldopfer an die Gnstlinge des Sultans als Pascha von gypten besttigt. Er erkannte die militrische berlegenheit der christlichen Europer, nahm nach 1815 abgedankte napoleonische Offiziere in seinen Dienst und bildete aus Trken, Arabern, Berbern und Negern ein regelmiges Heer, womit sein Sohn Ibrahim 1818 die kriegerische Sekte der Wahabis in Arabien besiegte und als Befreier der heiligen Städte Mekka und Medina bei den rechtglubigen Moslemin groen Ruhm erwarb. Auch die Griechen htte er vernichtet, wenn er nicht durch die Intervention Frankreichs, Rulands und Englands verhindert worden wre, wie bereits oben er-zhlt wurde; jedoch hatte er die groe Insel Kreta unterworfen und behielt sie. Gegen die Russen schickte er nicht Ibrahim mit 20 000 Mann, rote der Sultan verlangte, sondern nur eine Geldsumme, und 1831 bekriegte er den Pascha von St. Jean d'acre und eroberte die Festung im Mai 1832 trotz des hartnckigsten Widerstandes und der Verbote des Sultans; ja er besetzte das ganze alte Palstina und Phnikien. Der ergrimmte Sultan entsandte ein starkes Heer; allein Ibrahim trieb dasselbe der den Taurus zurck, besetzte ganz Syrien, und als Reschid Pascha mit der ganzen verfgbaren Macht gegen Syrien vorrckte, ging ihm Ibrahim entgegen und zerstreute das trkische Heer in der Schlacht bei Koniah (Jconium) am 21. Dezember. Im Januar 1833 drang er bis Kntahia in der Nhe des Marmarameeres vor und be-drohte Konstantinopel, worauf der bedrngte Sultan den russi-scheu Kaiser um Hilfe bat, der sie gerne gewhrte. Er schickte eine Flotte in den Bosporus, die ein russisches Corps auf der asiatischen Seite an das Land setzte. Da vermittelten die Gesandten der Gro-mchte den Frieden zwischen dem Sultan und seinem bermtigen Vasallen, der scheinbar die Oberherrschaft des Sultans wieder anerkannte und einen jhrlichen Tribut versprach, aber ganz Syrien und die Provinz Adana jenseits des Taurus behielt (4. Mai 1833).
Sultan Mahmud Ii. unterdrckte seine Wut gegen Mehemet Ali, sammelte neue Krfte und schulte sein Heer nach europischer Weise eifrig ein. Erst als er sich stark genug glaubte, begann er im Juni 1839 den
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke]]
Extrahierte Personennamen: Ali Neschid_Pascha Ibrahim Jean_d'acre Ibrahim Ibrahim Ali
300
Das christliche Mittelalter.
und gänzlichen Unterwerfung Sibiriens. Durch Errichtung
der Schützenschaar der Strelzi (Streichen) legte er den Grund zu
einer stehenden Kriegsmacht. Aber noch über ein Jahrhundert lag
auf Rußland die Nacht der Barbarei; aller Handel war in den Hän-
den der Hanseaten, besonders der Lübecker. Mit Iwans Sohn
1598. Feodor erlosch der Ruriksche Mannstamm.
9. Das Reich der Osmanischen Türken.
§. 380. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts verließen die Os-
manen, streitbare Nomadenhorden, ihre bisherigen Wohnsitze in den
Ostgegenden des kaspischen Meers, um dem Schwert der Mongolen
zu entrinnen und erkämpften sich in Kleinasien die Trümmer des Seld-
schukidenreichs (§. 274). Mit den kriegerischen durch mohamme-
danische Derwische zum Kampf wider die Christen begeisterten und
1299. von der Aussicht auf Beute angetriebenen Schaaren drang Osman
durch die olympifchen Pässe nach Bithynien, erhob Prusa (Bursa)
zu seinem Herrschersitz und behauptete seine Eroberung gegen die schlaffen
Griechen und die von ihnen zu Hülfe gerufenen abendländischen Söld-
ner (Catalonier). Seine Nachfolger verbesserten das Kriegswesen, in-
dem sie aus den schönsten und kräftigsten Jünglingen, die sie bei den
besiegten christlichen Völkern aushoben und zum Islam bekehrten, durch
kriegerische Erziehung ein streitbares Fußvolk, die Janitscharen, bil-
deten. Bald gehorchten Nicomedien, Nicäa und das klassische
Gebiet von Jlium dem Sultan (Padischah) von Bursa, indeß
der byzantinische Hof durch Parteikämpfe, Hofranke und Gräuelthaten
die letzte Kraft des gealterten Staats schwächte und die Eroberung
Muradn desselben beschleunigte. Nachdem Murad I., der eigentliche Begründer
1389 der unüberwindlichen Janitscharenmacht, ganz Kleinasien unter
seine Herrschaft gebracht, setzte er nach Europa über und unterwarf in
einigen Feldzügen alles Land vom Hellespont bis zum Hämus. Adria-
nopel wurde eingenommen, mit glänzenden Moscheen geschmückt
und zu Murads Herrschersitz erkoren; vor dem siegreichen Schwerte
der türkischen für den Islam begeisterten Schaaren erlagen die christ-
lichen Herrschaften des alten Thrakiens und die entvölkerten von Grie-
chen und Römern gegründeten Städte. Nur die streitbaren Servier
und Bulgaren widerstanden eine Zeitlang mit Glück. Als aber die
blutige Schlacht von Kossova, wo Murad selbst von einem ser-
vischen Jüngling erschlagen wurde, ihre Kraft gebrochen hatte, beugten
1389.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Feodor Kossova
Extrahierte Ortsnamen: Sibiriens Kleinasien Bursa Nicäa Bursa Kleinasien Europa
^ 143 —
Orch an (1326 — 1359), der P ru sa in Bithvnien zut
Hauptstadt des neuen Reiches machte, nicht sowohl durch
seine Eroberungen, welche die griechische Herrschaft in
Kleinasien vernichteten, als auch durch seine Gesetzte,
bung und Ausbildung des Heeres. Er, nachdem er meh-
rere türkischen Emire sich unterworfen hatte, nannte sich
zuerst Sultan und Padischah. Sein Nachfolger M u»
radl. (— 1389) dehnte die osmannischen Eroberungen
bis nach Europa aus, und machte Adrianopel zu seinem
Wohnsitze. Wichtiger noch ist Murad als Stifter der
Janitscharen (Jen—itscheri d. h. neue Solda-
ten), jener trefflichen Fußkampfer, die, ursprünglich aus
gefangenen 'Christen gebildet, frei von alle» Banden
der Geiellschaft, ehrlos, in klösterlicher Zucht, nur den
Waffen lebten, und den Türken am meisten den Sieg
über die Christen oerschafften, obgleich auch ihre besoldete
und auf ähnliche Weise organisirte Neuterei, die Spa hi,
ausgezeichnet war. Murads Sohn L a j a fi d (— 1402)
verdiente durch seine Thaten und seinen Geist den Bei-
namen Ilderim (der Blitz). Ec unterwarf sich Ser-
rien, Bulgarien, Thrazien, Macédonien, die Moldau
und Walachei; und rüstete sich, nachdem er der Chri,
stenheit unter dem Kaiser Sigismund bei Nicopo-
lis eine furchtbare Niederlage bcigebracht hatte, zur
Einnahme Constantinvpels, als ihm der Mongole T t m u c
durch die Schlacht bei Angora 1402 alle Früchte der
früheren Siege entriß. Darauf sank "die türkische Macht
mehr noch durch Zwistigkeiten seiner Söhne, als durch
den Sieg der Mongolen, bis sie Muhamed I. (1413
— 1421) wirderherstellte, und Murad Ii. ihr durch
seine Siege bei Varna 1444 und Cassooo 1448 noch
größere Festigkeit gab. Murads Werk vollendete sein
noch größerer Sohn Muhamed Ii (1451 — 1481),
ein kühner Heldengeist aber wilder, unersättlicher Erobe-
rer. Er vernichtete die Kaiserlhümer zu Constan-
tinopel und Trapezunt, unterwarf sich Servten,
Albanien, Epirus, Bosnien und die Krim, nebst
allen kleinen lürkiichen und griechischen Staaten in Asien
und Europa, und beschloß mit der Einnahme Ot ran-
tos sein thatenvolles ^eben. Nur der Helden/inn. wo-
mit Hunvad und Georg Castriota ihm wider-
standen, und bif aufblühende Macht ^erstens, unter
v
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
272
Sohn Constantins X, büßt ganz Kleinasten bis auf ei-
nige Küstenstädte an die Türken und alle italienischen
Besthungen an die Normänner ein.
Die Feldherrn Nicephorus Bryennius und
Nicephorus Botaniates werfen stch zu Gegenkaifern
1076 auf, und Michael geht ohne Widerstand ins Kloster.
Niceph o rus Ili, Dora niates , 1078 — 108l,
wird in der Hauptstadt als Kaiser anerkannt, und be-
hauptet den Thron durch seinen Feldherrn Alextus
Komner^us, der den Bryennius bestegt und gefan-
gen nimmt.
N. wird von Alepius, den er mit Undank belohnt,
1031 gezwungen die Krone niederzulegen.
Alexius I. Koinnenus (Bambacorax),
1081 — 1118, findet an Robert Guiscard einen
gefährlichen Feind, der Durazzo u. a. O. erobert.
Robert Gulscirds Tod macht dem Kampfe milden
1065 Normännern ein Ende.
1086 Die Petfchenegen fallen in Thrazien ein.
A. bricht ihre Macht, mir Hilfe der Komanen,
logg in der Schlacht bei Aenus den 29- April.
1096 Die beginnenden Kreuzzüge drohen dem griechischen
Reiche neue Gefahr.
1097 Nicaea u. a. O. kommen wieder in die Hände der
Griechen.
1104 Krieg zwischen A. und Bo hem und wegen des Her-
1103 zogthums Antiochia. B. erklärt stch. durch große Ge-
schenke gewonnen, für des Kaisers Vasallen.
1117 A. führt heftige Kriege gegen die Türken bis 1117.
Er verfolgt die Bogomilen, eine aus den Pauli-
cianern entstandene religiöse Sekte, und läßt ihren
Stifter den Arzt B asilius mit feinen zwölf ersten An.
1113 Hangern verbrennen.
Johannes I. Komnenus (Kalo j oh an n es),
1118 — 114), stellt den Staat im Inneren durch Weis,
heit und Festigkeit wieder her.
110) Ec schlägt die Türken am Mäander,
1122 reibt die Petfchenegen durch einen großen Sieg völ-
lig auf, und treibt die über die Donau vorgedrungenen
1124 Ungarn wieder in ihr Land zurück.
1131 2. erobert K lein arm knien, wo in 'Leo ein neuer
König aufgestanden war,
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Constantins Nicephorus_Bryennius Michael Dora Alepius Robert_Guiscard Robert_Gulscirds
Extrahierte Ortsnamen: Nicephorus_Botaniates Ili Thrazien Antiochia Donau
— 219 —
(Brussa 1326 Hauptstadt). Urchan 1326—1359 eroberte Nicomedia und Nicäa, überhaupt alle noch byzantinischen Besitzungen jenseits des Bosporus, sowie durch Besiegung kleinerer nrahammedanischer Fürsten Mysien und Ionien. Er schuf in den Janitscharen, die aus gefangenen oder als Tribut eingezogenen Christenjünglingen gebildet und ergänzt wurden, ein stehendes Fussvolk. Nach vielen Raubzügen zur See wurde Gallipoli und der ganze Cher-sones 1356 erobert. Mur ad I. (1359—1389) eroberte ganz Thrakien, machte das 1361 eingenommene Adrianopel 1365 zur Residenz, brachte die ändern türkischen Fürsten Kleinasiens, darunter den Sultan von Karaman in Abhängigkeit und fiel, si egr eich über ein fünffach überlegenes Heer der Fürsten von Serbien und Bulgarien (seit 1376 tributpflichtig), Bosnien, Albanien, der Walachei und der Herzegowina in der Ebene vonkossöwa (Amselfeld). Sein Sohn Bajgsid 1389—1403, der „Blitz“, liess noch auf dem Schlachtfeld seinen jüngeren Bruder ermorden. Er machte Serbien von neuem und die Walachei zins- und kriegspflichtig und den kleinen Rest d.es byzantinischen Kaisertums durch Ausnützung des Bruderzwists in der kaiserlichen Familie von sich. abhängig, so dass er mit byzantinischer Hilfe der letzten christlichen Herrschaft in Kleinasien ein Ende bereitete; Bulgarien kam unter unmittelbare osmanische Herrschaft. Makedonien und Thessalien wurden ganz, Griechenland zum Teil erobert. Ein grosses von Sigmund geführtes Kreuzzugsheer (worunter viele französische Grafen, Ritter und Söldner; von Deutschen u. a. zwei Zollern und der Kurfürst von der Pfalz), das zuchtlos und durch einige Erfolge übermütig geworden war, schlug Bajesid bei Niko-polis (Sept. 1396) bis zur Vernichtung, worauf er auch Bosnien und Rumänien unterwarf. Die seldschukischen Emirate in Kleinasien wurden im wesentlichen beseitigt. Er war im Begriff, dem Reste des byzantinischen Reiches ein Ende zu bereiten; da stiess er mit Timur-Lenk zusammen, der bei der Einnahme von Siwas einen Sohn Bajesids hatte töten lassen (1400).
Timur der Lahme, einem der 4 grossen Geschlechter des Reiches Dschagatai angehörig, brachte 1363—69 vor allem durch Unterstützung der islamischen (schiitischen) Kirche und Geistlichkeit Transoxanien (Residenz: Samarkand und Bochara) unter seine Herrschaft,, wo er dann eine absolute theokratische Herrschaft einrichtete; er eroberte hierauf Turkestan, Khorasan, Iran, bewirkte durch wiederholte Kämpfe den Zerfall von Kiptschak und eroberte auf einem Kriegszuge, unter dem vor allem die dortigen Muhammedaner litten (1398), Indien bis zum Ganges. Von Siwas hatte er sich nach Syrien gegen die mamelukisehen Sultane Aegyptens gewandt, die er bei Aleppo und bei Damaskus 1401 schlug. Nach Plünderung Bagdads rückte er wieder nach dem Nordwesten und schlug Bajesid, indessen Heer sich auch Serben befanden, bei Angora 1402. Bajgsid starb in der Gefangenschaft nach 9 Monaten, Timur 1405, im Begriff, China, wo 1370 die mongolische Herrschaft abgeworfen worden war, anzugreifen oder wenigstens Turkestan gegen einen chinesischen Angriff zu schützen. Sein Reich zerfiel rasch, dagegen eroberte sein Urenkel Bober, ursprünglich Beherrscher der Gebiete zwischen Samarkand und dem Indus, Indien bis zum Ganges und wurde der erste Grossmogul von Dehli (1529).
Das osmanische Reich wurde auch noch durch zehnjährigen Bruderkrieg der drei Söhne Bajesids erschüttert. Aber das uneinige Abendland benützte dies nicht. 1413 machte sich Muh am me d I., von Manuel unterstützt, durch Besiegung und Erdrosselung seines Bruders Musa zum Alleinherrscher. Er wurde der zweite Gründer des Reiches. Um Kräfte zu sammeln, hielt er Freundschaft mit Byzanz. Ein für ihn unglücklicher Seekrieg mit Venedig, 1415—17, endete mit einem nicht ungünstigen Frieden. Der Kampf gegen den walachischen Fürsten, der den Tribut' Verweigerte, führte zum Zusammenstoss mit Sigmund, der die Einfälle osmanischer Kriegshaufen in
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: Nicomedia Bajesid Bajesids Kiptschak Siwas Bajgsid Bober Manuel Musa