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1. Geschichte des Mittelalters - S. 546

1854 - Weimar : Böhlau
546 Horde von 50,000 Menschen aus den bisherigen Wohnsitzen im Osten des kaspischen Meeres nach Westen gezogen. Diese Turk- mannen leisteten dem Seldschucken-Sultan Alaeddin I. von Jkonium Kriegsdienste und erhielten als Grenzverlheidiger wider die Griechen einen Landstrich in Phrygien. Als aber die Mongolen der Herr- schaft der Seldschucken in Kleinasien durch Hinrichtung Alaeddins 14. ein Ende machten, wurde dessen Reich von zehn turkmannischen Hordenführern in Besitz genommen (1299). Einer dieser Horden- führer, Osman, überwältigte die übrigen und wurde der Stifter des Volkes, welches noch jetzt seinen Namen führt. Die Zerrüttung und Schwäche des byzantinischen Reiches benutzend, breitete Osman seine Herrschaft bis an die Küsten des Hellesponts und des Bospo- rus aus. In dieser Gefahr rief der schwache Kaiser And ronikus ll. Banden von italienischen und spanischen Miethstruppen herbei, welche Catalonier genannt werden, weil die Mehrzahl aus Abenteurern dieses Volkes bestand. Sie leisteten zwar nützliche Dienste wider die Türken, plünderten aber auch und raubten und erpreßten vom Kaiser ungeheure Summen als Sold. Der feige Hof wußte sich nicht anders zu helfen, als daß er den Anführer der Catalonier, Roger de Flor, der zum Großherzog von Romania und zum Cäsar erhoben worden war, meuchlerisch ermorden ließ (1307). Die Bande plünderte nun und verwüstete, um den Tod des Anführers zu rä- chen, das Land an beiden Ufern des Hellesponts, bemächtigte sich der wichtigen Stadt Gallipoli und durchzog dann raubend und ver- heerend Thessalien, Böotien und Attika. Auf Osman folgte sein Sohnorchan (1326 —1359), der seinen Herrschersitz in dem damals eroberten Prusa aufschlug. Während ganz Kleinasien an die Türken verloren ging, entriß der König von Serbien Stephan Duschan (1335 —1356) den Griechen Macedonien und Bosnien und ließ sich zum Kaiser von Romanien, Slavonien und Albanien krönen. Der gealterte griechische Kaiserstaat aber schwächte seine Kraft noch durch Throustreitigkeiten, Parteikämpfe, Hofränke und Gräuelthaten. Andronikus Iii., welcher seinen Großvater Andronikus Ii. vom Throne verdrängt hatte, übergab bei seinem Tode die Vormundschaft über seinen neunjährigen Sohn Johann V. seinem Günstling Johann Kantakuzenus (1341). Dieser aber warf sich selbst zum Kaiser auf, rief, als ein Bürgerkrieg ausbrach, die Türken zu Hülfe und gab seine Tochter dem Sultan Orchan als Gemahlin in den Harem. Doch konnte er sich nicht behaupten und ging in ein Kloster (1355). Die Türken aber bemächtigten sich, als ein Erd- beben die Städte am Hellespont verwüstet hatte, der Städte Sestos und Gallipoli. Orchan ließ die kräftigsten und schönsten Christen- knaben in strengen Kriegsübungen und zu fanatischen Bekennern des Islam erziehen und bildete aus ihnen den Kern des türkischen Fuß- volkes. Sie hießen die neuen Truppen (Jeni Tscheri, Janit- scharen). Orchans Sohn und Nachfolger Murad I. (1359—1389- eroberte alles Land vom Hellespont bis zum Hämus und machte Adrianopel zu seinem Herrscherfih. Alle slawischen Völker zwi- schen der Donau und dem adriatischen Meere wurden unterworfen. Murads Sohn Bajazeth (1389 —1402), von der Schnelligkeit seiner siegreichen Züge Jilderim (der Blitz) genannt, drang zuerst

2. Geschichte des Mittelalters - S. 280

1861 - Münster : Coppenrath
280 Timnr ließ jedoch den Söhnen Bajesid's das Reich ihres Vaters, um welches diese blutige Kriege gegen einander führten. Auch die vou Gajesid vertriebenen Fürsten setzte er wieder in den Besitz ihrer Länder. Dann ging er selbst wieder über den Euphrat in die Bulcharei nach Samarkand, der Hauptstadt seiner weitläufigen Staaten. Nicht lange hierauf, im Jahre 1405, verließ er die Erde, welche er so lange verwüstet hatte. Sein ungeheures Reich zerfiel eben so schnell, als es entstanden war. Ein Theil desselben in Vorderindien machte später das sogenannte Reich des Groß-Moguls aus, welches der Sultan Babur um das Jahr 1519 gegründet haben soll. Es blühete schnell auf, ist aber jetzt auch von der Erde verschwunden. Nach Timur's Tode erholte sich wieder die Macht der Osmauen so schnell, daß schon im Jahre 1422 Mur ad oder Amur ad Ii. (1422—1451) mit einem großen Heere selbst vor den Thoren Constantinopcls erschien. Vergebens zog der junge Wladislav 111., König von Ungarn und Polen, mit seinen Bundesgenossen zu Hülfe herbei; er verlor bei Varna (1444) Sieg und Leben. Hunyad, der eben so weise wie tapfere un- garische Feldherr, setzte den Kampf fort; allein er so wenig wie der kriegerische Fürst von Albanien, Georg Kastriota, gewöhnlich Scanderbeg, d. i. Fürst Alexander, genannt, konn- ten das Unglück der Stadt abwenden, sondern nur verzögern. Unter dem Sultan Mohammed 11. (1451—1481), Amurad's Nachfolger, kam endlich das schon lange drohende Ungewittcr zum verheerenden Ausbruche. Dieser junge Held, der nach dem Ruhme strebte, ein zweiter Alexander zu werden, brach im Jahre 1453 an der Spitze einer großen Land- und Seemacht mit furchtbaren Belagerungsmaschinen von Adriauopel auf, um die Hauptstadt des griechischen Reiches selbst zu erobern. Unter seinen großen Kanonen befand sich eine, die „Kanone Moham- mcd's", welche steinerne Kugeln schoß von zwölf Spannen im Umfange, von zwölf Centnern im Gewichte. Sie brauchte zwei Monate, um den Weg von zwei Tagen, von Adrianopel bis

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 802

1858 - Weimar : Böhlau
802 Rußland. Griechenland. Polen. Die Türkei. Peel schaffte 1846 die Kornzölle ab und suchte England das bisher behauptete Uebergewicht im Handel und in der Industrie auch für die Zukunft zu erhalten. In Rußland war unter Alexander I. (1801 —1825) manches für Handel, Verkehr und Heerwesen geschehen und in den Ostseeprovinzen die Leibeigenschaft aufgehoben worden. Es hatten sich aber auch unter den russischen Großen durch die Berührung mit den westlichen Völkern Freiheitsideen verbreitet, und es hatte sich besonders aus Militärpersonen eine Verschwörung gebildet, welche eine freiere Form der Regierung herzustellen beabsichtigte. Als nach Alexanders unerwartetem Tode dessen Bruder Nikolaus (1825 —1855) den Thron bestieg, auf welchen der ältere Bruder Constantin verzichtet hatte, brach (26. December 1825) in Petersburg ein Militäraufstand aus. Durch die Festigkeit und Energie des Kaisers Nikolaus wurde derselbe jedoch bald unterdrückt. Auch die Griechen, welche unter dem Joche der türkischen Herr- schaft seufzten, blieben der allgemeinen geistigen Bewegung des übrigen Europa nicht fremd. Viele junge Griechen hatten sich durch den Besuch deutscher Schulen eine höhere Bildung erworben, und in Wien war 1815 eine große Verbindung, Hetairia, zur Befreiung Griechenlands gestiftet worden. In der Moldau und Walachei brach unter Alexander Ppsilanti (März 1821) ein Aufstand aus, und auf der Halbinsel Morea erhoben sich die Griechen gegen die Türken. Allein die auf dem Congreß zu Verona (1822) versammelten Monarchen be- trachteten den Aufstand bei der damals in vielen Ländern vorhandenen Gährung mit ungünstigen Augen und bewogen Rußland den Griechen keinen Beistand zu leisten. Ein Congreß der Griechen zu Epidau- rus (1822) erklärte die Unabhängigkeit der griechischen Nation, und der Kampf wurde zu Wasser und zu Lande nicht ohne Glück geführt. Ueberall in Europa zeigte sich die größte Theilnahme für die Sache der Griechen. Der Sultan Mahmud übertrug den Krieg dem Pascha von Aegypten, Mehemed Ali, und dieser sandte unter seinem Sohne Ibrahim ein Heer nach Morea. Das ägyptische Heer richtete gräuelvolle Verwüstun- gen an, und die Griechen schienen verloren, obgleich sie im April 1827 in dem Grafen Capo d'jstria einen erfahrnen Staatsmann als Prä- sidenten an ihre Spitze stellten. Doch der große englische Minister Canning bestimmte England, Rußland und Frankreich zu einem Vertrage zu London (1827), um durch gütliche Mittel die Pforte zu beschränkter Freilassung Griechenlands zu bewegen. Als die Pforte alle Vermittelung verwarf, vernichteten die vereinigten Flotten unter Oberanfühcung des Admirals Codrington in der Schlacht bei Nav a r in o (20. Okt. 1827) die türkisch-ägyptische Flotte, und ein französisches Heer nöthigte die Aegypter, Griechenland zu verlassen (1828). Zu derselben Zeit erklärte Kaiser Nikolaus dem Sultan den Krieg. Während ein russisches Heer unter Paskewitsch in Asien vordrang und 1829 Erzerum, die Hauptstadt Armeniens, eroberte, überschritt ein anderes russisches Heer unter Diebitsch den Balkan, nahm Adrianopel ein und nöthigte die Pforte zum Frieden zu Adrianopel (1829). Die verbündeten Mächte erklärten Griechen- land für einen von der Pforte unabhängigen Staat und ernannten den

4. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 501

1837 - Heidelberg : Winter
501 Das Königreich Griechenland. s. Historische Uebersicht. Das Königreich Griechenland ans dem von großen Erinne- rungen angefüllten Boden des alten Hellas gegründet, ging erst in neuester Zeit aus dem Aufstande der durch die Türken unter- jochten und von ihnen besonders seit dem Is. Jahrhundert auf die schändlichste Weise gemißhandelten Bewohner dieses Landes hervor, die besonders vurch das Andenken an die große Vorzeit ihrer Nation gestärkt, die Fesseln türkischer Tyrannei abzuwerfen suchten. Schon im Jahre 1770 versuchten die Griechen, wenn gleich von Nußland unterstüzt, doch vergeblich ihre Freiheit zu erringen und ihr Zustand blieb derselbe, bis sich im Jahre 1821 ein allge- meiner Aufstand in Morea entwickelte, durch welchen in kurzer Zeit die ganze Halbinsel, sowie Livadien von den Türken befreit wurde. Doch erschien 1825 von der Pforte dazu aufgefordert Ibrahim, der Sohn des Vicekönigs von Aegypten mit einem Heere, den Aufstand zu unterdrücken; und dieß schien trotz des hcldenmü- thigsten Kampfes und der großartigsten Aufopferung des unglück- lichen Volkes zu gelingen, als die europäischen Großmächte sich desselben annahmen, und da die Pforte auf keine Unterhandlun- gen sich einlassen wollte, durch die Vernichtung der türkischen Flotte bei Navarin (1827) die Befreiung Griechenlands entschie- den. Im folgenden Jahre erschien, während Rußland der Tür- kei den Krieg erklärt hatte, ein französisches Heer unter Mar- schall Maison in Griechenland, worauf Ibrahim Morea verließ und durch England, Rußland und Frankreich zuerst unter ihre Garantie gestellt, dann aber 1829 die Errichtung eines erblichen Königreichs unter der Herrschaft eines christlichen Prinzen be- schloßen wurde. Im Jahr 1850 erfolgte die Anerkennung der Unabhängigkeit Griechenlands von Seiten der Pforte und bald darauf wurde der Prinz Leopold von Sachsen - Koburg zum Kö- nig ernannt, der jedoch die Krone, nachdem er sie zuerst ange- nommen, wieder ausschlng, während der ausgezeichnete Präsi- dent Kapodistria, bis er 1831 in dem Kampf der Parteien, welcher das Land auf's neue zerriß, ermordet wurde, an der Spitze der Regierung stand. Jezt (1832) trugen die drei Schutzmächte die Krone dem Prinzen Otto von Barern an, dessen Vater sie we- gen der Minderjährigkeit des jungen Fürsten in seinem Namen annahm. Im Jahre 1833 landete der hoffnungsvolle Hellenenkönig in seinem jungen Reiche und machte sich, während ein Regent- schaftörath die Regiernngsangelegenheiten leitete, mit demsel- den näher bekannt, bis er, seit dem 1. Juli 1855 zur Volljährig- keit gelangt, die Herrschaft in dem wiedergeborenen Griechenland selbst antrat.

5. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 168

1901 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
168 Siebente Periode. Von 1769 bis zur Gegenwart. — Dritter Abschnitt. Seit 1871. reich besetzt; 5. Griechenland soll durch Stücke von Thessalien und Epirus vergröfsert werden; 6. Rußland bekommt Batum und Kars in Armenien und Bessarabien (von Rumänien, das durch die Dobrudscha entschädigt wird). § 140. 2. Die Zeit des mitteleuropäischen Dreibundes und der französisch - russischen Freundschaft. Da Rußland (Fürst Gortschakow) bei dem „ehrlichen Makler- geschäft“ Bismarcks zu schlecht weggekommen zu sein meinte, trat zwischen ihm und Deutschland eine Erkaltung ein. Dieselbe steigerte sich, als es den „Nihilisten“ nach mehreren fehlgeschla- genen Mordversuchen gelang Alexander Ii., den Befreier der Bauern aus der Leibeigenschaft (1858 — 63), im März 1881 zu er- morden und mit der Thronbesteigung seines Sohnes Alexander Iii. die Männer der panslawistischen (slawophilen) Partei1 zu mafs- gebendem Einflüsse gelangten. Als Gegengewicht gegen die sich anbahnende Annäherung Rufslands an Frankreich schuf Bismarck 1879 den Bund zwischen Deutschland und Österreich, dem 1883italien, wo 1878 —1900könighumbertregierte,beunruhigt durch die Ausdehnung der Herrschaft Frankreichs über Tunis (1881), beitrat. Jedoch blieb während Bismarcks Verwaltung Deutschlands Verhältnis zu Rußland derartig, dafs er (1884) einen geheimen „Rückversicherungsvertrag“ mit dieser Macht abschliefsert konnte, nach welchem für den Fall eines Angriffs durch eine dritte Macht sich beide wohlwollende Neutralität zusagten; derselbe hat bis 1890 bestanden. Seit 1891 wurden die freundschaftlichen Beziehungen Rufslands zu Frankreich enger und fester. In der jüngsten Entwickelung der Kulturstaaten treten nament- lich drei Thatsachen hervor: das Bestreben der Grofsmächte ihre Herrschaftsgebiete in den fremden Erdteilen zu erweitern und im Zusammenhänge damit eine Verschiebung der Stellung der Grofs- mächte zu einander und eine Erweiterung des geschichtlichen Schauplatzes. England erwarb Cypern (1878) von der Türkei und herrscht (seit 1882) thatsächlich in Ägypten, dessen Vicekönig (Chedif) nur 1) Ignatjew (spr.: Ignätjeff), Skobelew (Sköbjeleff), Katkow, Pobjedonoszew (Pabjedanostzeff).

6. Geschichte der Neuzeit - S. 207

1883 - Freiburg : Herder
Die Trkei. Mehemet Ali. 207 darauf ausbrechenden Unruhen in Albanien, Bosnien, Make-donien und Kleinasien zeigten. Es gelang zwar dem aus dem griechischen und russischen Kriege her bekannten Neschid Pascha, durch Waffengewalt und Treulosigkeit dieser Aufstnde Herr zu werden; um so unglcklicher fielen aber die Versuche aus, den Pascha Mehemet Ali von gypten zu.strzen. Dieser Türke war 1799 als gemeiner Soldat nach gypten gekommen, zeichnete sich durch Tapferkeit und Klug-heit aus, gewann die Gunst des Pascha, strzte diesen durch die alba-nesischen Sldlinge, und wurde infolge reichlicher Geldopfer an die Gnstlinge des Sultans als Pascha von gypten besttigt. Er erkannte die militrische berlegenheit der christlichen Europer, nahm nach 1815 abgedankte napoleonische Offiziere in seinen Dienst und bildete aus Trken, Arabern, Berbern und Negern ein regelmiges Heer, womit sein Sohn Ibrahim 1818 die kriegerische Sekte der Wahabis in Arabien besiegte und als Befreier der heiligen Städte Mekka und Medina bei den rechtglubigen Moslemin groen Ruhm erwarb. Auch die Griechen htte er vernichtet, wenn er nicht durch die Intervention Frankreichs, Rulands und Englands verhindert worden wre, wie bereits oben er-zhlt wurde; jedoch hatte er die groe Insel Kreta unterworfen und behielt sie. Gegen die Russen schickte er nicht Ibrahim mit 20 000 Mann, rote der Sultan verlangte, sondern nur eine Geldsumme, und 1831 bekriegte er den Pascha von St. Jean d'acre und eroberte die Festung im Mai 1832 trotz des hartnckigsten Widerstandes und der Verbote des Sultans; ja er besetzte das ganze alte Palstina und Phnikien. Der ergrimmte Sultan entsandte ein starkes Heer; allein Ibrahim trieb dasselbe der den Taurus zurck, besetzte ganz Syrien, und als Reschid Pascha mit der ganzen verfgbaren Macht gegen Syrien vorrckte, ging ihm Ibrahim entgegen und zerstreute das trkische Heer in der Schlacht bei Koniah (Jconium) am 21. Dezember. Im Januar 1833 drang er bis Kntahia in der Nhe des Marmarameeres vor und be-drohte Konstantinopel, worauf der bedrngte Sultan den russi-scheu Kaiser um Hilfe bat, der sie gerne gewhrte. Er schickte eine Flotte in den Bosporus, die ein russisches Corps auf der asiatischen Seite an das Land setzte. Da vermittelten die Gesandten der Gro-mchte den Frieden zwischen dem Sultan und seinem bermtigen Vasallen, der scheinbar die Oberherrschaft des Sultans wieder anerkannte und einen jhrlichen Tribut versprach, aber ganz Syrien und die Provinz Adana jenseits des Taurus behielt (4. Mai 1833). Sultan Mahmud Ii. unterdrckte seine Wut gegen Mehemet Ali, sammelte neue Krfte und schulte sein Heer nach europischer Weise eifrig ein. Erst als er sich stark genug glaubte, begann er im Juni 1839 den

7. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 300

1847 - Leipzig : Engelmann
300 Das christliche Mittelalter. und gänzlichen Unterwerfung Sibiriens. Durch Errichtung der Schützenschaar der Strelzi (Streichen) legte er den Grund zu einer stehenden Kriegsmacht. Aber noch über ein Jahrhundert lag auf Rußland die Nacht der Barbarei; aller Handel war in den Hän- den der Hanseaten, besonders der Lübecker. Mit Iwans Sohn 1598. Feodor erlosch der Ruriksche Mannstamm. 9. Das Reich der Osmanischen Türken. §. 380. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts verließen die Os- manen, streitbare Nomadenhorden, ihre bisherigen Wohnsitze in den Ostgegenden des kaspischen Meers, um dem Schwert der Mongolen zu entrinnen und erkämpften sich in Kleinasien die Trümmer des Seld- schukidenreichs (§. 274). Mit den kriegerischen durch mohamme- danische Derwische zum Kampf wider die Christen begeisterten und 1299. von der Aussicht auf Beute angetriebenen Schaaren drang Osman durch die olympifchen Pässe nach Bithynien, erhob Prusa (Bursa) zu seinem Herrschersitz und behauptete seine Eroberung gegen die schlaffen Griechen und die von ihnen zu Hülfe gerufenen abendländischen Söld- ner (Catalonier). Seine Nachfolger verbesserten das Kriegswesen, in- dem sie aus den schönsten und kräftigsten Jünglingen, die sie bei den besiegten christlichen Völkern aushoben und zum Islam bekehrten, durch kriegerische Erziehung ein streitbares Fußvolk, die Janitscharen, bil- deten. Bald gehorchten Nicomedien, Nicäa und das klassische Gebiet von Jlium dem Sultan (Padischah) von Bursa, indeß der byzantinische Hof durch Parteikämpfe, Hofranke und Gräuelthaten die letzte Kraft des gealterten Staats schwächte und die Eroberung Muradn desselben beschleunigte. Nachdem Murad I., der eigentliche Begründer 1389 der unüberwindlichen Janitscharenmacht, ganz Kleinasien unter seine Herrschaft gebracht, setzte er nach Europa über und unterwarf in einigen Feldzügen alles Land vom Hellespont bis zum Hämus. Adria- nopel wurde eingenommen, mit glänzenden Moscheen geschmückt und zu Murads Herrschersitz erkoren; vor dem siegreichen Schwerte der türkischen für den Islam begeisterten Schaaren erlagen die christ- lichen Herrschaften des alten Thrakiens und die entvölkerten von Grie- chen und Römern gegründeten Städte. Nur die streitbaren Servier und Bulgaren widerstanden eine Zeitlang mit Glück. Als aber die blutige Schlacht von Kossova, wo Murad selbst von einem ser- vischen Jüngling erschlagen wurde, ihre Kraft gebrochen hatte, beugten 1389.

8. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 143

1824 - Bonn : Weber
^ 143 — Orch an (1326 — 1359), der P ru sa in Bithvnien zut Hauptstadt des neuen Reiches machte, nicht sowohl durch seine Eroberungen, welche die griechische Herrschaft in Kleinasien vernichteten, als auch durch seine Gesetzte, bung und Ausbildung des Heeres. Er, nachdem er meh- rere türkischen Emire sich unterworfen hatte, nannte sich zuerst Sultan und Padischah. Sein Nachfolger M u» radl. (— 1389) dehnte die osmannischen Eroberungen bis nach Europa aus, und machte Adrianopel zu seinem Wohnsitze. Wichtiger noch ist Murad als Stifter der Janitscharen (Jen—itscheri d. h. neue Solda- ten), jener trefflichen Fußkampfer, die, ursprünglich aus gefangenen 'Christen gebildet, frei von alle» Banden der Geiellschaft, ehrlos, in klösterlicher Zucht, nur den Waffen lebten, und den Türken am meisten den Sieg über die Christen oerschafften, obgleich auch ihre besoldete und auf ähnliche Weise organisirte Neuterei, die Spa hi, ausgezeichnet war. Murads Sohn L a j a fi d (— 1402) verdiente durch seine Thaten und seinen Geist den Bei- namen Ilderim (der Blitz). Ec unterwarf sich Ser- rien, Bulgarien, Thrazien, Macédonien, die Moldau und Walachei; und rüstete sich, nachdem er der Chri, stenheit unter dem Kaiser Sigismund bei Nicopo- lis eine furchtbare Niederlage bcigebracht hatte, zur Einnahme Constantinvpels, als ihm der Mongole T t m u c durch die Schlacht bei Angora 1402 alle Früchte der früheren Siege entriß. Darauf sank "die türkische Macht mehr noch durch Zwistigkeiten seiner Söhne, als durch den Sieg der Mongolen, bis sie Muhamed I. (1413 — 1421) wirderherstellte, und Murad Ii. ihr durch seine Siege bei Varna 1444 und Cassooo 1448 noch größere Festigkeit gab. Murads Werk vollendete sein noch größerer Sohn Muhamed Ii (1451 — 1481), ein kühner Heldengeist aber wilder, unersättlicher Erobe- rer. Er vernichtete die Kaiserlhümer zu Constan- tinopel und Trapezunt, unterwarf sich Servten, Albanien, Epirus, Bosnien und die Krim, nebst allen kleinen lürkiichen und griechischen Staaten in Asien und Europa, und beschloß mit der Einnahme Ot ran- tos sein thatenvolles ^eben. Nur der Helden/inn. wo- mit Hunvad und Georg Castriota ihm wider- standen, und bif aufblühende Macht ^erstens, unter v

9. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 272

1824 - Bonn : Weber
272 Sohn Constantins X, büßt ganz Kleinasten bis auf ei- nige Küstenstädte an die Türken und alle italienischen Besthungen an die Normänner ein. Die Feldherrn Nicephorus Bryennius und Nicephorus Botaniates werfen stch zu Gegenkaifern 1076 auf, und Michael geht ohne Widerstand ins Kloster. Niceph o rus Ili, Dora niates , 1078 — 108l, wird in der Hauptstadt als Kaiser anerkannt, und be- hauptet den Thron durch seinen Feldherrn Alextus Komner^us, der den Bryennius bestegt und gefan- gen nimmt. N. wird von Alepius, den er mit Undank belohnt, 1031 gezwungen die Krone niederzulegen. Alexius I. Koinnenus (Bambacorax), 1081 — 1118, findet an Robert Guiscard einen gefährlichen Feind, der Durazzo u. a. O. erobert. Robert Gulscirds Tod macht dem Kampfe milden 1065 Normännern ein Ende. 1086 Die Petfchenegen fallen in Thrazien ein. A. bricht ihre Macht, mir Hilfe der Komanen, logg in der Schlacht bei Aenus den 29- April. 1096 Die beginnenden Kreuzzüge drohen dem griechischen Reiche neue Gefahr. 1097 Nicaea u. a. O. kommen wieder in die Hände der Griechen. 1104 Krieg zwischen A. und Bo hem und wegen des Her- 1103 zogthums Antiochia. B. erklärt stch. durch große Ge- schenke gewonnen, für des Kaisers Vasallen. 1117 A. führt heftige Kriege gegen die Türken bis 1117. Er verfolgt die Bogomilen, eine aus den Pauli- cianern entstandene religiöse Sekte, und läßt ihren Stifter den Arzt B asilius mit feinen zwölf ersten An. 1113 Hangern verbrennen. Johannes I. Komnenus (Kalo j oh an n es), 1118 — 114), stellt den Staat im Inneren durch Weis, heit und Festigkeit wieder her. 110) Ec schlägt die Türken am Mäander, 1122 reibt die Petfchenegen durch einen großen Sieg völ- lig auf, und treibt die über die Donau vorgedrungenen 1124 Ungarn wieder in ihr Land zurück. 1131 2. erobert K lein arm knien, wo in 'Leo ein neuer König aufgestanden war,

10. Mittelalter - S. 219

1896 - Stuttgart : Neff
— 219 — (Brussa 1326 Hauptstadt). Urchan 1326—1359 eroberte Nicomedia und Nicäa, überhaupt alle noch byzantinischen Besitzungen jenseits des Bosporus, sowie durch Besiegung kleinerer nrahammedanischer Fürsten Mysien und Ionien. Er schuf in den Janitscharen, die aus gefangenen oder als Tribut eingezogenen Christenjünglingen gebildet und ergänzt wurden, ein stehendes Fussvolk. Nach vielen Raubzügen zur See wurde Gallipoli und der ganze Cher-sones 1356 erobert. Mur ad I. (1359—1389) eroberte ganz Thrakien, machte das 1361 eingenommene Adrianopel 1365 zur Residenz, brachte die ändern türkischen Fürsten Kleinasiens, darunter den Sultan von Karaman in Abhängigkeit und fiel, si egr eich über ein fünffach überlegenes Heer der Fürsten von Serbien und Bulgarien (seit 1376 tributpflichtig), Bosnien, Albanien, der Walachei und der Herzegowina in der Ebene vonkossöwa (Amselfeld). Sein Sohn Bajgsid 1389—1403, der „Blitz“, liess noch auf dem Schlachtfeld seinen jüngeren Bruder ermorden. Er machte Serbien von neuem und die Walachei zins- und kriegspflichtig und den kleinen Rest d.es byzantinischen Kaisertums durch Ausnützung des Bruderzwists in der kaiserlichen Familie von sich. abhängig, so dass er mit byzantinischer Hilfe der letzten christlichen Herrschaft in Kleinasien ein Ende bereitete; Bulgarien kam unter unmittelbare osmanische Herrschaft. Makedonien und Thessalien wurden ganz, Griechenland zum Teil erobert. Ein grosses von Sigmund geführtes Kreuzzugsheer (worunter viele französische Grafen, Ritter und Söldner; von Deutschen u. a. zwei Zollern und der Kurfürst von der Pfalz), das zuchtlos und durch einige Erfolge übermütig geworden war, schlug Bajesid bei Niko-polis (Sept. 1396) bis zur Vernichtung, worauf er auch Bosnien und Rumänien unterwarf. Die seldschukischen Emirate in Kleinasien wurden im wesentlichen beseitigt. Er war im Begriff, dem Reste des byzantinischen Reiches ein Ende zu bereiten; da stiess er mit Timur-Lenk zusammen, der bei der Einnahme von Siwas einen Sohn Bajesids hatte töten lassen (1400). Timur der Lahme, einem der 4 grossen Geschlechter des Reiches Dschagatai angehörig, brachte 1363—69 vor allem durch Unterstützung der islamischen (schiitischen) Kirche und Geistlichkeit Transoxanien (Residenz: Samarkand und Bochara) unter seine Herrschaft,, wo er dann eine absolute theokratische Herrschaft einrichtete; er eroberte hierauf Turkestan, Khorasan, Iran, bewirkte durch wiederholte Kämpfe den Zerfall von Kiptschak und eroberte auf einem Kriegszuge, unter dem vor allem die dortigen Muhammedaner litten (1398), Indien bis zum Ganges. Von Siwas hatte er sich nach Syrien gegen die mamelukisehen Sultane Aegyptens gewandt, die er bei Aleppo und bei Damaskus 1401 schlug. Nach Plünderung Bagdads rückte er wieder nach dem Nordwesten und schlug Bajesid, indessen Heer sich auch Serben befanden, bei Angora 1402. Bajgsid starb in der Gefangenschaft nach 9 Monaten, Timur 1405, im Begriff, China, wo 1370 die mongolische Herrschaft abgeworfen worden war, anzugreifen oder wenigstens Turkestan gegen einen chinesischen Angriff zu schützen. Sein Reich zerfiel rasch, dagegen eroberte sein Urenkel Bober, ursprünglich Beherrscher der Gebiete zwischen Samarkand und dem Indus, Indien bis zum Ganges und wurde der erste Grossmogul von Dehli (1529). Das osmanische Reich wurde auch noch durch zehnjährigen Bruderkrieg der drei Söhne Bajesids erschüttert. Aber das uneinige Abendland benützte dies nicht. 1413 machte sich Muh am me d I., von Manuel unterstützt, durch Besiegung und Erdrosselung seines Bruders Musa zum Alleinherrscher. Er wurde der zweite Gründer des Reiches. Um Kräfte zu sammeln, hielt er Freundschaft mit Byzanz. Ein für ihn unglücklicher Seekrieg mit Venedig, 1415—17, endete mit einem nicht ungünstigen Frieden. Der Kampf gegen den walachischen Fürsten, der den Tribut' Verweigerte, führte zum Zusammenstoss mit Sigmund, der die Einfälle osmanischer Kriegshaufen in
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