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1. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 86

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
86 Kaiser in der Thronrede des ersten deutschen Reichstages erklrt. Zur Aufrechthaltung des Friedens, iu ganz Europa schlo der Kaiser Wilhelm mit dem Kaiser von sterreich und dem Kaiser von Rußland den Dreikaiserbund". Als spter der Kaiser von Rußland starb und sein Nachfolger dem Bunde nicht beitreten wollte, gewann Deutschland an Italien einen treuen Freund.. Das Heer wurde bedeutend vergrert und durch sorgsltige bung stets kriegstchtig erhalten. Das Heergert wurde ergnzt und ein bedeutender Kriegsschatz hinterlegt. Auch der Witwen und Waisen der im Kriege Gefallenen und der Invaliden wnrde gedacht-zu ihrer Untersttzung wurde ein Reichs-Jnvalidenfouds gegrndet. Sorge fr das Reich im allgemeinen. Alljhrlich versammeln sich die Abgesandten der Fürsten? (Bundestag) und die Vertreter des Volkes (Reichstag) in Berlin. Dort beraten sie ntzliche Gesetze fr das Wohl des Reiches. Im Jahre 1872 wurden in smtlichen Staaten des Deutschen Reiches dieselben Mnzen, Mae und Ge-Wichte eingefhrt. Das Gerichtswesen wurde geordnet; es gibt Amts-, Lands- und Oberlandsgerichte, die in Zivilsachen die Entscheidung treffen. Fr Strafsachen bestehen Schffen-gerichte, Strafkammern und Schwurgerichte. Der hchste Gerichtshof ist das Reichsgericht ^u Leipzig. An den Grenzen Deutschlands werden die Zlle gleichmig erhoben. Das Post-uud Telegraphenwesen wurde vom Reiche bernommen und ein Weltpostverein gegrndet. Die Postkarte, die Postanweisung und manches andere wurde eingefhrt, fr Briefe ein niedriger Portos atz festgesetzt. Die Verstaatlichung der Eisenbahnen erleichterte den Verkehr. Durch die Allgemeinen Bestimmungen" wurde der Unterricht in den Volksschulen geordnet und gefrdert imd der Lehrermangel durch Grndung neuer Seminare gehoben. Eine gleiche Frsorge wurde den mittleren und hheren Schulen zu teil, so wie der Kuust und Wissenschaft. Das Zeughaus in Berlin wurde in eine Ruhmeshalle verwandelt, und der Dom zu Clu gelaugte zur Vollendung. Bei Detmold wurde das Her-mauusdeukmal und auf dem Niederwald das herrliche National-denkmal enthllt. Sorge fr die Arbeiter. Dem Kaiser lag ganz besonders das Wohl der Arbeiter am Herzen. Zur Besserung ihrer Lage wurde manches getan. Mitunter kommen Streitigkeiten zwischen den Arbeitgebern und Arbeitern vor. Um diese zu schlichten, werden Einigungsmter eingesetzt. Damit Kinder und Frauen nicht der ihre Krfte und Zeit zur Arbeit herangezogen wrden, sollte ihre Arbeit und die Sonnta gsarbeit beschrnkt werden. Kaiser Wilhelm wurde einst aus einer groen Lebensgefahr glcklich gerettet. Aus Freude

2. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 61

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Gl - Verbrecher verabscheue. Bei Geistlichen wurde die Abendmahlsprobe angewandt; denn man nahm an, der unwrdige Genu des hl. Abend-mahls wrde dem Verbrecher zum Verderben gereichen. Das Bahrrecht oder die Blutprobe kam bei Mrdern zur Anwendung. Der ver-mutliche Mrder wurde an die Bahre des Erschlagenen gefhrt; begannen die Wunden von neuem zu bluten, so galt er fr berfhrt.') Das ge-whnlichste und vornehmste unter den Gottesurteilen war der Zweikampf. Anfangs richtete man nach dem Gewohnheitsrecht; war ein solches fr den vorliegenden Fall nicht vorhanden, so wurde der Um-stand" uach feiner Meinung gefragt. Im fnften Jahrhundert fing man an. die mndlich berlieferten Gesetze niederzuschreiben und zwar mit Ausnahme der angelschsischen in lateinischer Sprache. So entstanden die Volks rechte, von denen das der salischen Franken, die Lex Salica, das lteste ist. In der merowingischen und karolingischen Zeit wurden auch besondere Gesetze erlassen. Da die Geistlichen ihre eigene Gerichtsbarkeit hatten, so bildete sich fr sie und ihre Hrigen allmhlich das kauouische Recht. Die verhngten Strafen waren verschiedener Art. Verbrechen gegen die Religion, Verschwrung gegen den König, Heeresflucht und Gefhrdung des ffentlichen Friedens wurdeu mit dem Tode bestraft. Die brigen Strafen bestanden in Buen an Geld und Vieh, Gter-eutziehung, krperlicher Zchtigung oder Verstmmelung. Alle Verbrechen konnten durch Zahlung von Wergeld geshnt werden, dessen Hhe sich nach der Schwere des Verbrechens und z. B. beim Totschlag nach dem Stande des Erschlagenen richtete. 4. Kunst und Wissenschaft. a) Der Basilikenstil. In den ersten christlichen Zeiten wurde der Gottesdienst in den Wohnungen reicher Glaubensgenossen oder in Slen abgehalten; zur Zeit der Christenverfolgungen muten die Christen in deu Katakomben ihre Andacht verrichten. Erst als das Christentum zur Staatsreligion erhoben war, fing man an, Gotteshuser nach dem Vorbilde der alten rmischen Gerichts- und Kaufhallen/der Basiliken, zu erbauen, die mich selber zur Abhaltung des Gottesdienstes benutzt wurden. So entstand unter Beibehaltung der antiken Einrichtung und Form der altchristliche Basilikenstil. Die Basilika besteht aus einem rechteckigen Langhaus, das die Lage von Westen nach Osten hat uitd das Mittel- oder Hauptschiff der Kirche ') Vergleiche das Nibelungenlied.

3. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 185

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
185 Romulus sein Asyl grnbete;1) 3. aus der Sdwestspitze mit dem groen Iuppiterternpel auf einem freien Platze (area Capitolina) und mit dem Tarpejischen Felsen am Sdabhange, von dem die Volks-tribunen die durch sie zum Tode Verurteilten hinabstrzten.^) Von dem letzten Könige erbaut und 509 eingeweiht, im Sullanischen Brgerkrieg (83 v. Chr.) und von neuem im Kampfe des Vitelims gegen Vespasian (69 n. Chr.) durch eine Feuersbrunst zerstrt und bei der letzten Gelegenheit von Domitian prachtvoll erneuert, erhielt sich das templum Jovis 0. M. als das vornehmste Heiligtum der rmischen Welt bis ins 6. christliche Jahrhundert. Mit seinen (fr 55v2 Mill. Mk.) vergoldeten Dachziegeln grte es schon von ferne die auf dem Tiber nach Rom kommenden Fremden. Die dreiteilige (Telia mit den Bildnissen der kapitolinischen Gttertrias Juppiter, Juno und Minerva war der regelmige Versammlungsort des Senates fr die 1. feierliche Sitzung zu Anfang jedes Jahres und fr jene Sitzungen, in denen der Krieg beraten wurde. In die Seitenwand wurde jedes-mal nach Verlauf eines Jahrhunderts an den Iden des Septembers der clavus saecularis- (oder annalis?) zum Zwecke der Zeitrechnung eingeschlagen, in den Kellerrumen die Sibyllinischen Bcher aufbewahrt, die beim 1. Brande zu grnde gingen, dann aber nach dem Muster derjenigen von Erythr in Kleinasien wiederhergestellt wurden. 2. Das Forum (und (Tomttium).3) Das (Tomitium, ein inaugurierter, quadratischer Platz (templum) im Nordwesten des Forums am Fue des Kapitols, war lange Zeit die Sttte, wo sich das politische Leben Roms abspielte. Unter freiem Himmel fanden hier bis 145 v. Chr. die Volksversammlungen (in den comitia curiata und tributa) und die Gerichtssitzungen statt. An der Nordseite erhob sich das alte Rathaus (curia Hostilia), der gewhnliche Sitzungssaal des Senates, an der Sdseite die alte Rednerbhne, nach Verzierung mit den erbeuteten ehernen Schiffsschnbeln (von Antium, 338 v. Chr.) rostra genannt. Nach dem Brande des Rathauses im Jahre 52 v. Chr. verschwand der Platz des Comitiums. 1) Hier liegt jetzt der nach dem Entwrfe von Michelangelo (ca. 1540) gestaltete Kapitolsplatz (Piazza del Campidoglio mit dem der dem alten Ta-bularium errichteten Senatoren und dem Konservatorenpalast, dem Sitz der Stabt-Verwaltung), wohin eine Reihe antiker Monumente von anberen Stellen der Staut bertragen warben ist: Die Statuen der ihre Rosse fhrenben Dioskuren (ge-funben beim Theater des Baibus), die grunblos sogen. Sieqestrophen des Marius (der die Germanen, wahrscheinlich aus der Zeit Domitians), die ehemals am Lateran aufgestellte Reiterstatue Marc Aurels von (einst!) vergoldeter Bronze, eine der besten Schpfungen antiker Erzgieherei, eine Minervastatue mit etvanbung aus Porphyr, die liegenben Statuen des Nils und des Tibers, sowie zweier Lwen aus Basalt. 2) der den Ruinen des Iuppitertempels erhebt sich (seit 1580) der Palazzo Caffarelli, jetzt Sitz der deutschen Botschaft und des Kaiserl. Deutschen Archologischen Instituts, whrenb das Kgl,-Preuh. Historische Institut im Palazzo Giustiniani in dem Stabtteile am Tiber untergebracht ist. 3) Vergl. das uerst interessante Buch von (Ehr. Hlsen, Das Forum Romanum", Rom 1905, mit den neuesten Resultaten in der spteren franz. ober engl. Ausgabe. 13

4. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 239

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
239 Alljhrlich wurden 2 Feste gefeiert: die kleinen Mysterien im Monat Anthesterion (Febr.) zu Agrai, einer Vorstadt Athens, und die groen Eleusinien im Boedromion (Sept.). Nach 3-tgigen feier-lichen Umzgen und Opfern in Athen geleitete das athenische Volk unter bedeutendem Zudrang aus der brigen Griechenwelt am 19. Voedromion das Bild des Iakchos (Sohnes von Pluto und Kore) auf der hl. Strae nach dem 20 km entfernten Eleusis zu der eigent-lichen Festfeier, deren Mittelpunkt die nchtlichen Einweihungsakte {Qylo) in dem von Iktinos zur Zeit des Perikles erbauten (54 m im Quadrat groen, mit einer 12 m breiten, 56 m langen Vorhalle versehenen) Mysterientempel (Telesterion) mit prunkvollen dramatischen Darstellungen und lebenden Bildern aus dem Sagenkreis der Demeter und Kore, des Pluto und Iakchos bildeten. Der oberste Priester (Hierophant) erklrte den Sinn des Gesehenen. In der rmischen Kaiserzeit berwucherten die orientalischen Geheimkulte (des. die Kybele-, die Isis- und Mithras-Mysterien) die ganze griechisch-rmische Religion. 24. Das Gebet. 3. Das Gebet, Vitt- (evxrj, precatio) und Dankgebet (sttaivog = Lobpreisung, gratnlatio), war nur bei den Griechen hufig ein selb-stndiger Akt der Frmmigkeit, bei den Rmern dagegen die zu jeder sakralen Handlung und Darbringung gehrende mndliche Erklrung, die das sakrale Rechtsgeschft von selten des Sterblichen vollendete und zugleich auch die Gottheit in dasselbe einzutreten zwang". Volksversammlungen, Gerichtsverhandlungen, Komitien, Senats-sitzungen, Kriegsunternehmungen, Spiele, Theatervorstellungen wurden in Griechenland und in Rom mit Gebet eingeleitet. Auer der oft altertmlichen Anrufungs- (indigitamenta) und Gebetsformel (carmen) sowie dem Vortrage waren genau vorge-schrieben die Handbewegungen: beim Beten zu den Unterirdischen das Berhren der Erde, beim Beten zu den Meeresgottheiten das Ausstrecken gegen das Meer, beim Beten zu den Himmlischen das Erheben der inneren Handflche (palma, manibus resupinis) zum Himmel, beim Gelbde das Berhren der Brust mit der Hand. Das Gesicht wandte der Betende zum Altar oder Gtterbild, berhaupt nach der Richtung, wo er die Gottheit vermutete. Nur die Schutzflehenden pflegten in knieender Stellung das Standbild der Gottheit zu umfassen. Der Grieche betete unbedeckten Hauptes, hl. Stille war erforderlich, daher rief der Herold beim Anfang des Gebetes: bezw. favete Unguis! Bei den Rmern machte jeder strende Zwischenfall die Kulthandlung ungiltig. Da aber nur die vom Handelnden bemerkte Strung wirklich als solche galt, so verhllte er beim Beten, Opfern und bei Einholung der Auspizien sein Haupt mit der rckwrts in die Hhe gezogenen Toga. Hl. Gesnge waren die Hymnen, Paiane und Prozessionslieder (nqoadia).

5. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 67

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
67 61 Vorbereitungen zur Auffhrung. Dichter, welche an einem tragischen Wettkampfe teilnehmen wollten, reichten ihre Dramen bei dem zustndigen Archon ein und baten um berweisung eines Chores. Der Archon prfte die Dramen und be-willigte je nach Befund den Chor. Zugleich mit der Bewilligung des Chores bestimmte der Archon einen wohlhabenden Brger als Choregen (xo^ydg). Dieser hatte die sogenannte Choregie zu leisten, d. h. er hatte einen Chor zusammen zu bringen und die Kosten fr dessen Ausstattung, Unterhaltung und Einbung, sowie fr das bungslokal zu tragen, auch einen Chormeister und die Musik, d. h. die Fltenspieler, fr die Auffhrung zu stellen und zu besolden. Die Kosten fr den Choregen werden in einem gegen Ende des 5. Jahrhunderts stattgehabten Wettkampfe auf 3000 Drachmen (=2400 Mk.) angegeben. Ein geringer Teil der Kosten war durch den Theaterpchter (d-eatqotko^g) aufzubringen, welcher fr eine bestimmte Summe das Theater mit seinen Baulichkeiten vom Staate pachtete, mit der Verpflichtung, die Anlage im Stande zu halten, und mit dem Rechte, das Eintrittsgeld (&6wqlx6v) fr sich zu erheben. Ein solches Eintrittsgeld hatte ursprnglich berhaupt nicht bestanden, da wegen des religisen Charakters der Feier jedem Teilnehmer der Ein-tritt frei stand. Als dies mit der Zeit zu Streitigkeiten um die Pltze fhrte, begann man ein Platzgeld zu erheben, welches seit der Aus-bildung der schrankenlosen Volksherrschaft durch Perikles jedem Brger aus der Staatskasse gezahlt wurde, in welche es dann freilich der Theaterpchter zum Teile wieder zurckfhrte. Auch sonst mute die Staatskasse einen bedeutenden Teil der Kosten fr die Festspiele aufbringen, teils an Honoraren fr die angenommenen Dramen, teils an Preisen fr Schauspieler. Die Hauptschauspieler wurden vom Archon geprft und auf Staatskosten den Dichtern zugewiesen. Nachdem so der Dichter den Chor und die Hauptschauspieler erhalten hatte, begann die Einbung des Stckes unter der Oberleitung des Dichters, welcher auch die Kostme und Dekorationen bestimmte und die ganze Inszenierung besorgte. 62. Theater. Nach dem bei einem Wettstreit zwischen Pratinas, Ehoirilos und Aischylos erfolgten unglcklichen Einsturz der Holzgerste des Zuschauer-raumes (500-497) stellte man unter Benutzung des sdstlichen Ab-Hanges der Akropolis zunchst feste und sichere Sitze fr die Zuschauer her und nahm dann allmhlich jene prachtvolle Anlage des groen Dionysos-Theaters in Angriff, deren Reste durch Professor Drpfeld seit 1886 ausgegraben wurden, nachdem der Berliner Architekt Strack das Vorhandensein derselben 1862 festgestellt hatte. Wann der Bau des steinernen Theaters begonnen wurde, ist mit Sicherheit nicht zu ermitteln- der Redner und Finanzmann Lykurgos (s. S. 53) hat gegrndeten Anspruch darauf, als Vollender des 30000 Personen fassenden Baues zu gelten (um 330). Die groen Tragiker hatten zwar ein

6. Geschichte der Griechen für Gymnasien und Realschulen - S. 179

1873 - Münster : Coppenrath
179 nig, beschlo zu sterben. Er stellte ein feierliches Opfer an, zu welchem er seine Freunde einlud; und nachdem er sie alle umarmt hatte, nahm er Gift und starb. Die Einwohner von Magnesia errichteten auf dem Markte ein herrliches Denkmal, welches man dort noch zur Zeit des Augustus sah; seine Ge-beine sollen auf sein Verlangen heimlich nach Attika gebracht und in dem geliebten Lande beigesetzt worden sein, das ihn aus seinem Sche verstoen hatte. Anstides Ende. Wahrend Themistokles so das Spiel des Glckes geworden war, behauptete sich Aristides im allgemeinen Ansehen. Er fhrte jetzt den Oberbefehl der die ganze verbndete Streitmacht, mit Ausschlu der Peloponnesier, welche heimgekehrt waren, und gab zugleich dem Bunde eine sichere Grundlage. Auf seinen Antrag wurde eine gemeinsame Bun-deskasse errichtet, in welcher sammtliche Bundesglieder ihre jhrlichen Beitrage zur Bestreitung gemeinschaftlicher Kriegeskosten niederlegten. Vierhundert und sechzig Talente, der eine halbe Million Thaler, betrug die Gesammtsumme im Anfange; und so groß war das Zutrauen Aller zu der erprobten Gerechtig-keit des Aristides, da sie ihm nicht nur die alleinige Verwal-tung des Schatzes bergaben, sondern ihm auch die Vertheilung der Beitrge auf alle Theilnehmer berlieen. Zum Aufbewah-rungsorte des Schatzes bestimmte er nicht Athen, weil dieses neue Eifersucht htte erregen knnen; sondern die dem Apollo geheiligte Insel Delos, einen ganz besonders geeigneten Punkt, da er frher schon der Sammelplatz des jonischen Handels ge-wesen war. Hier, im Tempel des Apollo, und unter dem Schutze des Gottes selbst, wurde der Schatz aufbewahrt; hier wurden auch unter dem Vorsitze Athens die jahrlichen Versammlungen der Bundesglieder gehalten, die frher, als Sparta noch die Hegemonie fhrte, stets nach dem Peloponnes waren entboten worden. Griechenland hallte wieder vom Lobe des Aristides. Er, der Verwalter so groer Schtze, starb in der uersten Armrnh, so da sich in seinem Nachlasse nicht einmal so viel befand, als zu seiner Beerdigung erforderlich war Seine Mit-brger bewiesen sich jedoch dankbar. Sie lieen ihn auf ffent-liche Kosten begraben und ehrten auch das Andenken des Va-ters in seinen Kindern, indem sie seine Tchter bei der Verhei- 12*

7. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 45

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 45 — Schwere des Verbrechens und z. B. beim Totschlag nach dem Stande des Erschlagenen richtete. Im fünften Jahrhundert fing man an, die mündlich überlieferten Gesetze niederzuschreiben und zwar mit Ausnahme der angelsächsischen in lateinischer Sprache. So entstanden die Volksrechte, von denen das der salischen Franken, die Lex Salica, das älteste ist. Kunst und Wissenschaft. In den ersten christlichen Zeiten wurde der Gottesdienst in den Wohnungen reicher Glaubensgenossen oder Innenansicht der allen Pelerskirche. in Sälen abgehalten; zur Zeit der Christenverfolgungen mußten die Christen in den Katakomben ihre Andacht verrichten. Erst als das Christentum zur Staatsreligion erhoben war, fing man an, Gotteshäuser nach dem Vorbilde der alten römischen Gerichts- und Kaufhallen, der Basiliken, zu erbauen, die ebenfalls zur Abhaltung des Gottesdienstes benutzt wurden. So entstand unter Beibehaltung der antiken Einrichtung und Form der alt christliche B a s i l i k e n st i l; seit dem 7. Jahrh, befindet sich neben der Basilika meist noch ein Glockenturm. Eines der hervorragendsten Bauwerke dieses Stils ist die Kirche S. Apollinaris in Ravenna. Durch die Verordnung Karls des Großen an die Geistlichen, überall Unterricht zu erteilen, sollte auch dem gewöhnlichen Manne die notwendigste Schulbildung vermittelt werden. Latein war die Unterrichtssprache in den Kloster- und Domschulen, die Sprache der

8. Das Altertum - S. 77

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
77 geschmckt durch den von Jktinos und Kamkrates erbauten Parthenon und durch das Erechtheion. Da der Athener, wie noch heute der Mann im Mittelmeergebiet. Das Haus. die meiste Zeit auerhalb des Hauses zubrachte, war die nur sprlich mit Hausgert ausgestattete Wohnung vernachlssigt. Zur Strae hin fensterlos, erhielt sie ihr Licht von einem mittleren, meist sulenum-gebenen Hof (Perist/l). zu dem man durch den Hausflur gelangte. Zu beiden Seiten des letzteren waren offene Werksttten. Lden oder Stlle. Daran schloffen sich die von der Frauen- und Familienwohnung vllig .abgetrennten Rume des Hausherrn. Aus dieser Anordnung der Wohnrume ergibt sich fchou die Stel- Stellung der lung der Frau. Die Verheiratung war im wesentlichen eine geschftliche Trau. Angelegenheit der Vter. Bei ffentlichen Versammlungen sah man die Frauen berhaupt nicht, selten in Begleitung von Sklaven aus der Strae, bekleidet mit dem gebauschten Wollenchiton, das Umschlagtuch der den Kopf gezogen. Aus der altgriechischen ehrenvollen Stellung war die Hausfrau lngst durch orientalischen Einflu verdrngt. Sie war eigentlich nur mehr die oberste Sklavin, die dem Haushalt vor-stand und dem Leben des Mannes vllig entfremdet war. Die Knaben wurden beaufsichtigt und geleitet durch einen Sklaven. Erziehung, den Pdagogen; sie erhielten neben den krperlichen bungen in der Ringschule Elementarunterricht im Lesen und Schreiben. Darauf folgte die Unterweisung in Musik. Gesang und Poetik. Den Schlu machte eine Einshrung in die Literatur. Eine Art Hochschule bildeten feit dem Ausgang des 5. Jahrhunderts die Unterweisungen der Redner und Philosophen, besonders der Sophisten; sie sammelten ihre Schler um sich in Ringschulen und anderen ffentlichen Pltzen, wie Gymnasien, Lykeion (Lyzeum), Akademie und Stoa (Potkile). Die jungen Brger erhielten ihre politische Bildung in den Volks- Voiksversamm. Versammlungen auf der Pnyx. Diese Hochflche im Westen der lung. Akropolis wurde im Hintergrunde durch eine steile Felswand abgegrenzt, aus der ein viereckiger Stein, wahrfcheinlich ein alter Opferaltar, vor-fprang. Jetzt diente er als Bhne fr die mit dem Myrtenkranz ge-schmckten Redner. Wenn das Zeichen zum Beginn der Versammlung gegeben war, wurde der Platz abgeschlossen, und die Brger, welche teil-nehmen wollten, muten zur Stelle sein. Doch auf dem Marktplatz schwatzen sie und reien aus, Damit das mennigrote Seil sie nicht betupft." (Aristophanes). Gerichtsdiener rumten mit dem frifchgefrbten Seil den Markt; wer hierbei den farbigen Stempel der Unpnktlichkeit erhielt, ward zu einer Geldstrafe verurteilt.

9. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 124

1910 - Münster i. Westf. : Schöningh
124 marken und Eselreiten. Andere beltter wurden in Trme gesperrt, wo Arme und -Beine in einen Stock eingeschraubt wurden. Verleumdern hing man einen Ring um den Hals, schwatzhafte Weiber wurdeu ins Wasser getaucht, znkische zwngte man zusammen in die Beiskatze", ein Brett, das an beiden Enden eine ffnung hatte, durch die die Weiber so den Kopf steckten, da sie sich ansehen muten. Die Feme. In Westfalen, dem Lande der roten Erde", hatte sich als Rest des alten kniglichen Gerichts das Femgericht erhalten. Der oberste Herr des Femgerichtes war der Kaiser, sein Stell-Vertreter der Erzbischos von Cln. Den Vorsitz bei den Gerichts-Verhandlungen fhrte der Freigraf, die Beisitzer hieen Schssen. Die Gerichtssttten, die den Namen Freisthle fhrten, befanden sich auf einem Hgel, unter einer Eiche oder Linde; bis heute hat sich die alte Femlinde bei Dortmund erhalten. Das Gericht wurde am Tage abgehalten, niemals des Nachts oder in dsteren Hhlen. Obwohl die Feme ihren Sitz in Westfalen hatte, erstreckte sich ihre Wirksamkeit allmhlich der ganz Deutschland. In jener Zeit, als im Reiche rohe Willkr herrschte, als Recht und Gerechtigkeit nicht mehr geachtet wurden, hat die Feme viel Gutes gewirkt, manchen Frevler bestraft und manchem Bedrckten zu seinem Rechte verholsen. Durch Mibruche, die sich bei den Gerichtsverhandlungen einschlichen, verlor das Femgericht sein An-sehen und seine Bedeutung; eine bessere Rechtspflege machte es mit der Zeit berflssig. Vereinzelt hielten sich Reste der Feme bis zu Anfang des vorigen Jahrhunderts; das letzte Femgericht wurde in Gemen bei Borken in Westfalen im Jahre 1811 abgehalten.

10. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 46

1910 - Münster i. Westf. : Schöningh
i 46 Bei der Kreuzprobe muten Klger und Angeklagter mit aus-gestreckten Armen an einem Kreuze stehen; wer die Arme zuerst sinken lie, galt als schuldig. Bei der Feuerprobe wurde dem Angeklagten aufgegeben, mit bloen Fen der glhendes Eisen oder glhende Kohlen zu gehen oder in einem Hemde, das mit Wachs bestrichen war, durch Flammen zu laufen. Schadete ihm das Feuer nicht, so galt er fr unschuldig. Beim Kesselfang hatte er einen Ring oder einen Stein mit bloen Armen aus siedendem Wasser zu holen. Das Bahr-recht oder die Blutprobe kam bei Mrdern zur Anwendung. Der vermutliche Mrder wurde an die Bahre des Erschlagenen gefhrt; be-gannen die Wunden von neuem zu bluten, so galt er sr bershrt. Das gewhnlichste und vornehmste unter den Gottesurteilen war der Zweikampf. Im fnften Jahrhundert fing man an, die mndlich ber-lieferten Gesetze niederzuschreiben und zwar mit Ausnahme der angelschsischen in lateinischer Sprache. So entstanden die Volksrechte, von denen das der salischen Franken, die Lex Salica, das lteste ist. Die verhngten Strafen waren verschiedener Art. Verbrechen gegen die Religion. Verschwrung gegen den König, Heeresflucht und Gefhrdung des ffentlichen Friedens wurden mit dem Tode bestraft. Die brigen Strafen bestanden in Landesverweisung und Rechtloserklrung (Acht), in Buen an Geld und Vieh, Gterentziehung, krperlicher Zch-tigung oder Verstmmelung. Alle Verbrechen konnten durch Zahlung von Wer gel d. geshnt werden, dessen Hhe sich nach der Schwere des Verbrechens und z. B. beim Totschlag nach dem Stande des Erschlagenen richtete. Kunst und Wissenschaft. In den ersten christlichen Zeiten wurde der Gottesdienst in den Wohnungen reicher Glaubensgenossen oder in Slen abgehalten; zur Zeit der Christenverfolgungen muten die Christen in den Katakomben ihre Andacht verrichten. Erst als das Christentum zur Staatsreligion erhoben war, fing man cmr Gotteshuser nach dem Vorbilde der alten rmischen Gerichts- und Kaufhalle, der Basiliken, zu erbauen, die ebenfalls zur Abhaltung des Gottesdienstes benutzt wurden. So entstand unter Beibehaltung der antiken Einrichtung und Form der altchristliche Basilikenstil. Eines der hervorragendsten Bauwerke dieses Stils ist die Kirche S. Apollinaris in Ravenna. Durch die Verordnung Karls des Groen an die Geistlichen, berall Unterricht zu erteilen, sollte auch dem gewhnlichen Manne die not-wendigste Schulbildung vermittelt werden.
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