Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 104

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
104 ficht solcher Waren, welche im Lande selber hergestellt werden Konnten, verbot der König oder belegte sie mit sehr hohen Eingangszllen, eme Ausfuhr von Rohstoffen durftenichtstattfinden (Merkantilstem)! Auf diese Weise erhielten Tausende von Menschen eine lohnende Beschftigung, und preuische Erzeugnisse fanden ihren Weg bis nach Amerika. . Auch grndete Friedrich zu Berlin eine Bank, bei der sich die Kaufleute zur Anlage oder zum vorteilhafteren Betriebe ihres Geschftes gegen mige Zinsen Geld leihen konnten, damit sie Wucherern nicht in die Hnde fielen. Zur Hebung des Binnenhandels und Erleichterung des Ver-kehr3 setzte Friedrich Weichsel, Elbe und Oder miteinander in Ver-blndnng; er legte den Bromberger, Plauenschen und Finow-Kanal an. Durch Schaffung eines Seehafens an der Mndung der Oder in die Ostsee (in Swinemnde) wurde Stettin bald eine sehr wohlhabende Handelsstadt. - Die Seehandlung sollte den ber-seeifchen Handel Preuens untersttzen. Fr Handel und Gewerbe rief der König gleich zu Anfang seiner Regierung eine eigene Ministe rialab teilnng ins Leben. 5. Sorge fr die Rechtspflege. Um die Rechtspflege hat sich Friedrich auerordentlich verdient gemacht. Im Verein mit den tchtigen Juristen Eoeeeji und von Earmer arbeitete er an der Verbesserung des Gerichtswesens. Er trennte die Justiz von der Verwaltung und erlie eine neue Gerichtsordnung (Codex Fridericianns). Eine neue Prozeordnung bestimmte, da jeder Proze binnen Jahresfrist erledigt fein mute. Von feinem Grokanzler von Earmer lie er dasmllgemeine Landrecht ausarbeiten, das.erfte bedeutendere Gesetzbuch in deutscher Sprache. Zu Friedrichs Zelten war hier und dort die Folter noch im Gebrauch; er schaffte sie ab und machte ebenfalls den H exen pro z essen fr immer ein Ende. Der König setzte rechtskundige Richter ein und forderte von ihnen strenge Gerechtigkeit, jhr mt wissen," sagte er zu ihnen, da der geringste Bauer, ja Bettler ebensowohl ein Mensch ist, wie Seine Majestt, indem vor der Justiz alle Leute gleich sind, es mag sein ein Prinz, der gegen einen Bauern klagt, oder auch umgekehrt, so ist der Prinz vor der Justiz dem Bauer gleich und mu nach der Gerechtigkeit verfahren werden ohne ) Der Franzose Mirabeau jagt von diesem efe^e: Mit diesem Werke ist Preußen dem brigen Europa um ein Jahrhundert voraus."

2. Geschichte des Mittelalters - S. 30

1861 - Münster : Coppenrath
30 Wahrheit oder Dichtung enthalten, in Versen oder nicht in Versen geschrieben sein, hieß Roman. Nur in dem eigentlichen Deutsch- land hielt sich unsere Sprache frei von fremder Beimischung. Die neueren Sprachen mögen zwar wohlklingender sein, als die deutsche, sie können sich aber an Reinheit und Kraft mit unserer Ursprache nicht messen. Auch die Gerichtsverfassung und Gesetzgebung hatten sich merklich ausgebildet und erweitert. Geschriebene Ge- setze gab cs jedoch vor der Mitte des fünften Jahrhunderts in Deutschland noch nicht. Der herkömmliche Gebrauch entschied über die meisten Nechtsfälle. Solche Gewohnheitsrechte pflanzten sich mündlich in kurzen Sprüchen fort und wurden erst später schriftlich aufgezeichnet. Jedes Vergehen, selbst der Mord, konnte durch eine Strafe an Vieh oder Geld gesühnt werden. Mit großer Genauigkeit ward aber ein Unterschied gemacht zwischen Sklaven und Freien, Deutschen und Römern. Bei den Franken mußten für die Ermordung eines Sklaven 45 Goldschillinge (Gokdgulden), eines Franken 200, eines Römers aber nur 100 gezahlt werden. Bei den Sachsen wurde Pferdcdiebstahl mit dem Tode, Menschenmord aber mit Geld, und bei den Aleman- nen Weibermord doppelt so hart bestraft, wie Männermord. Bei den Friesen wurde der Tcmpelrüuber mit abgeschnittenen Ohren zur Ebbezeit an den Meeresstrand gelegt, damit ihn die Fluth mit sich fortreiße. Auch jede körperliche Verletzung war genau berechnet und jedes böse Wort, das der eine sprechen mochte gegen den anderen. Für einen Arm, den man Jemanden abschlug, mußten bei den Franken 100 Schillinge bezahlt werden, für den Daumen 45, für den Zeigefinger 25, für ein Auge 72, für die Nase 45, für ein Ohr 15, für die Zunge 100 Schillinge. Wer den anderen Fuchs schimpfte, zahlte 3, wer ihn Hase schalt, 6 Schillinge. Dieses Strafgeld, Wehrgeld genannt, war für die damaligen Zeiten sehr hoch, weil das Geld noch selten war. So galt ein Ochs 2 Goldschillinge, eine Kuh nur 1, ein Hengst 6, eine Stute 3. Wer cs nicht entrichten konnte, mußte dem Beleidigten oder dessen Verwandten als Knecht dienen.

3. Die alte Geschichte - S. 250

1846 - Münster : Coppenrath
250 an das Volk verschenken, oder doch um einen sehr geringen Preis verkaufen. Da aber trat der junge feurige Koriolan auf und rieth, man solle es dem Volke nur unter der Bedingung geben, daß es die Tribunen wieder abschaffe, die täglich anmaßender und herrschsüchtiger würden. „Mag doch der Pöbel — rief er unter anderem mit bitterem Hohne, — wieder nach seinem heiligen Berge oder nach einem sonst beliebten Hügel ziehen; wir wollen sehen, wer ihn abermals zurückruft!" Hierüber gerieth das Volk in Wuth. Es verlangte Bestrafung des Mannes, der so frevent- lich die eben hergestellte Ruhe stören und den feierlich geschlossenen Vertrag brechen wolle. Koriolan sollte als Hochverräter vor Vas Volksgericht gestellt werden, und die Tribunen bestimmten ihm den Tag. Über eine so unerhörte Forderung erschraken die Patticier. Sie gaben jedoch nach, weil sie mit Gewißheit die Lossprechung des Angeklagten erwarten durften, da in der Volks- versammlung, in welcher nach Centurien gestiinmr wurde, sie, 'als die Reichsten, auch die meisten Stimmen hatten. Allein die Tribunen, die gerade dieses verhindern wollten, versammelten das Volk nicht wie bisher, nach Centurien, wodurch jene die Oberhand behaltenen hätten, sondern nach Tribus, in welchen Mann für Mann seine Stimme gab, das Volk also offenbar das Übergewicht hatte. Diese neue Art der Versammlung nannte man Comitia tributa, und war der zweite große Sieg, den die Plebejer errungen hatten. Jetzt konnte Koriolan seiner Verurtheilung gewiß sein. Darum wartete er auch nicht den Beschluß der Volksversammlung ab, sondern verließ zürnend Rom und schwur schreckliche Rache seiner Vaterstadt. Er ging zu den bittersten Feinden der Römer, zu den Volskern mnd reizte diese zu einem neuen Kriege gegen seine Vaterstadt auf. Er selbst ward an die Spitze des Heeres gestellt und drang mit seinem Gewalthaufen stürmend in Latium ein und warf. Alles vor sich darnieder. Schrecken ging vor ihm her. Im Angesichte der zitternden Hauptstadt schlug er sein Lager auf und verwüstete mit Feuer und Schwert ringsum die Ländereien

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 274

1840 - Münster : Coppenrath
274 — Am 26. December wurde der König nebst seinen Sachwal- tern vorgeladen. Ehe sie m dem Saale erscheinen konnten, muß- ten sie eine Zeitlang im Vorzimmer warten; sie gingen in dem- selben auf und ab. Ein Deputirter, der vorüberging, hörte Ma- lesherbes in der Unterredung mit seinem erhabenen Schützlinge sich der Titel: „Sire! Ew. Majestät!" bedienen und fragte finster:,, Was macht Sie so verwegen, hier Worte auszusprechen, die der Con- vent geachtet hat?" „Verachtung des Lebens!" antwortete der ehrwürdige Greis. — Dann wurden sie in den Saal gelassen. Malesherbes konnte vor Rührung nicht sprechen; da trat der feu- rige Deseze auf und vertheidigte seinen König mit so bewunde- rungswürdiger Kraft und Gewandtheit, daß, wäre nicht schon langst der Tod des Königes von der Rotte der Jakobiner beschlos- sen gewesen, jetzt seine'rettung hatte erfolgen müssen. Nachdem Defeze geendigt hatte, trat Ludwig selbst auf und sprach mit vie- ler Fassung einige eindringende Worte; dann wurde er in's Ge- fangniß zurückgebracht. , Jetzt entstand wieder eine stürmische. Bewegung im Con- vente. Das Mordgeschrei der Jakobiner tönte rings um den Saal, an allen Thüren, an allen Fenstern; von der Gallerie her- unter brüllte dumpf das Gesindel nach: „Tod! Tod!" und fun- kelte Jeden mit drohenden Augen an, der es wagte, für die Ret- tung des Königes zu sprechen. Ein Jakobiner, ein ehemaliger Fleischer, verlangte sogar, den König in Stücke zu hauen und in jedes Departement ein Stück zu versenden! Der Kampf der Par- teien über die Art und Weise der Verurtheilung wahrte mehre Tage und Nachte hindurch fort; das bestehende Gesetz, nach wel- chem ein Angeklagter nur durch zwei Drittel der Stimmen ver- urtheilt werden konnte, wurde aufgehoben und bloße Simmen- mehrheit festgesetzt. Nach diesen und ähnlichen Handlungen der empörendsten Ungerechtigkeit wurde der König endlich am 17. Ja- nuar 1793 durch eine Mehrzahl von 5 Stimmen (von 366 ge- gen 361) zum Tode verurtheilt. Malesherbes überbrachte wei- nend ihm zuerst die Trauerbotschaft. Ludwig blieb gefaßt und antwortete ruhig: „Nun gut, so bin ich doch nicht langer in

5. Die Alte Geschichte - S. 150

1866 - Münster : Coppenrath
150 im Kriege und bekleideten die höchste obrigkeitliche und priesterliche Würde im Frieden. Im Kriege war ihre Macht fast unum- schränkt, im Frieden aber sehr beschränkt. Ihnen zur Seite stand in allen Angelegenheiten des Staates die Gerüsta, oder der Rath der Alten. Dieser zählte acht und zwanzig Mitglieder, die wenigstens sechzig Jahre alt sein mußten und in der Volks- versammlung auf Lebenszeit gewählt wurden. Die beiden Könige führten den Vorsitz. Der Rath der Alten hatte die Verwaltung des Staates, berieth die Gesetze und bereitete alle wichtigeren Angelegenheiten zur Mittheilung an die Volksversammlung vor. Jeder Spartaner, der dreißig Jahre alt war, hatte das Recht, in derselben zu erscheinen und zu stimmen. Sie wurde gewöhnlich zur Zeit des Vollmondes gehalten. Auf die Vorträge und Anträge der Könige und des Rathes antwortete die Ver- sammlung nur im Allgemeinen, ohne förmliche Abstimmung, bloß mit zustimmendem oder ablehnendem Rufe. Neben diesem Rathe der Alten bestand noch eine besondere Behörde von fünf Ephoren, d. i. Aufsehern. Anfangs übten diese bloß eine gewisse richterliche Gewalt in bürgerlichen Sachen; später aber wurde ihr Wirkungskreis sehr erweitert. Sie bekamen die richterliche Oberaufsicht über Bürgersitte, öffentliche Erziehung und Amtsführung der Behörden, so daß sie als Wächter der Gesetze nicht nur jeden Bürger, sondern auch jeden Beamten, selbst die Könige, zur Rechenschaft ziehen konnten. Das war die Grundlage der Staatsverfassnng; aber dabei blieb Lykurgus nicht stehen. Er suchte unter allen Bürgern auch die möglichst große Gleichheit des Vermögens und hierdurch die alte Einfachheit in Leben und Sitten der Dorer wieder in Aufnahme zu bringen. Es sollte weder Reiche noch Arme ferner in Sparta geben; darum ließ er eine neue Bert Heilung der Ländereien vornehmen. Neuntausend größere Grundstücke kamen an die Spartaner, dreißigtausend kleinere an die Periöken. Jede spartanische Familie erhielt vom Staate ein gleichgroßes Grundstück zur freien Benutzung. Das Grundstück selbst war

6. Die Alte Geschichte - S. 269

1866 - Münster : Coppenrath
269 Römern unter Aulus Postum ins zu einer blutigen Schlacht. Es war ein Heldenkampf wie auf der Ebene von Troja. Feld- herr stritt gegen Feldherr, aber die römische Tapferkeit siegte. Zwei Söhne und der Schwiegersohn des Tarquinius fielen. Da endlich floh der alte Tarquinius, tief gebeugt und an sei- nem Glucke verzweifelnd, nach Cumä in Campanien. Hier rief bald nachher der Tod den lebensmüden Greis von dem Schau- platze seiner vieljährigen Leiden. Streit zwischen -eil Patriciern und Plcbezern; von 510 bis 300 vor Chr. 85. Der Dictator (501)* — Die Volkstribnnen (493*). Innere Unruhen. — Durch die Vertreibung des Tar- quinius war jedoch die erwünschte Ordnung und- Ruhe nicht in die Stadt zurückgekehrt. Pie Römer wurden selbst uneinig und erbitterte Feinde unter einander. Statt der Könige regierten jetzt die Patricier mit den aus ihrer Mitte erwählten Eonsuln und drückten aus alle Artsthre niederen Mitbürger, die Plebejer. Sie bekleideten ausschließlich alle öffentlichen Aemter, sie richteten nach Willkür das Volk, sie hatten den Nießbrauch aller Staats- ländereien O'ger publicus), die sie gegen hohen Zins den Ple- bejern verpachteten. In den häufigen Feldzügen eines jeden Jahres ließ der Patricier seine Aecker durch seine Hörige, die Clienten, bestellen. Das konnte der arme Plebejer nicht; er mußte sitz wüst liegen lassen und sein kleines Eigenthum wohl gar dazu verkaufen, um nur die Kosten des Feldzuges zu be- streiten; denn für Waffen und Lebensunterhalt während dessel- den mußte ja Jeder selbst sorgen. Und kehrte er dann siegreich aus den Schlachten heim, so fand er oft seine Felder verwil- dert oder vom Feinde verwüstet, und gerieth mit Weib und Kind in die drückendste Noth. Er sah sich gezwungen, zu dem rei- chen Patricier seine Zuflucht zu nehmen, aber er fand nur eine *) Gleichzeitig: Dariuö rüstet zum Kriege gegen Griechenland.

7. Die Alte Geschichte - S. 273

1866 - Münster : Coppenrath
273 aller Rechte und Pflichten. Ihre Schirmvögte, die Volkstribunen, waren die unermüdlichem Vorkämpfer und Anführer in diesem Streite und führten das Volk von Sieg zu Sieg, bis auch das letzte Bollwerk eingestürzt war, welches die beiden Stände von einander getrennt hatte. Anfangs waren der Volkstribunen zwei, dann fünf, später wurden sie bis auf zehn vermehrt. Ihnen wurden zwei Gehülfen, Aednen genannt, zugesellt, welche die Aufsicht über die öffentlichen Plätze, Gebäude, Straßeil führen, Wucher und Uebertheuerung verhüten sollten. Diese bildeten demnach eine Art von städtischer Polizeibehörde. 86. Coriolanus (488). Der junge Patricier Casus Marcius Coriolanus war der erste, welcher die furchtbare Gewalt dieser plebejischen Schutzobrigkeit erfahren mußte. Durch die Entweichung des Volkes auf den heiligen Berg und durch die ewigen Kriege mit den benachbarten Staaten war der Feldbau unterblieben und dadurch eine Hungersnoth in Rom entstanden. Der Senat hatte zwar in der Umgegend einiges Getreide ankaufen lassen; aber dieses war bei weitem nicht zureichend gewesen. Endlich kamen große Schiffe voll Getreide aus Sicilien an. Hiero, der König von Syrakus, hatte hiermit der nothleidenden Stadt ein Geschenk gemacht. Run entstand im Senate die Frage, wie bei der Aus- theilung desselben zu verfahren sei. Die meisten Senatoren waren der Meinung, man muffe einen Theil davon an das Volk verschenken, oder doch um einen sehr geringen Preis ver- kaufen. Da aber trat der junge feurige Coriolanus auf und stellte den Antrag, man sollte es dem Volke nur unter der Bedingung geben, daß es die Tribunen wieder abschaffe, die täglich anmaßender und herrschsüchtiger würden. „Mag doch der Pöbel," rief er unter Anderem mit bitterem Hohne, „wieder nach seinem heiligen Berge oder nach einem sonst beliebigen Hügel ziehen; wir wollen sehen, wer ihn abermals zurückruft!" Hierüber gerieth das Volk in Wuth. Es verlangte Bestrafung Weiter'- Wcltgcsch. I. 24. Aufl. Itz

8. Die Alte Geschichte - S. 335

1866 - Münster : Coppenrath
335 wagte, sich um das Amt eines Oberpriesters zu bewerben, welches sonst nur den ältesten und verdienstvollsten Senatoren ertheilt wurde. Am Tage der Wahl begleitete ihn seine Mutter, weinend vor Angst und Besorgniß, bis zur Thüre. „Mutter/' rief er, „du siehst mich als Oberpriester oder als Verbannten wieder!" Er ging, und zum Erstaunen und Zittern der Senatoren wählte das Volk seinen Liebling zum Oberpriester. Nach Verlaus des Jahres sollte er wieder als Statthalter nach dem jenseitigen Spanien gehen. Aber seine Gläubiger wollten ihn nicht aus der Stadt lassen, denn er war ihnen mehre Millionen Thaler schuldig. Er wußte den reichsten Römer, Crassus, zu bereden, daß dieser für ihn gutsagte; dann reifete er ab. Auf der Reise kam er durch ein kleines armseliges Städtchen jenseits der Alpen, über welches seine Begleiter ihren Spott trieben und scherzend die Frage auswarfen, ob wohl unter den -dürftigen Einwohnern desselben Neid und Rangstreit herrschen möchten. „Ganz gewiß," sagte Cäsar bedeutungsvoll; „ich wenigstens möchte lieber der Erste in diesem Flecken, als der Zweite in Rom sein!"— In Spanien zeigte er sich zuerst als Feldherr und kehrte mit Ruhm und Beute nach Rom zurück. Hier galt er jetzt beim Volke Alles. 110. Erstes Triumvirat (60 vor Chr.). Cäsar. Pompegus. Crassus. Keiner fand sich zu Rom mehr getäuscht als Pomp ejus. Bisher hatte er allgemein für den berühmtesten und angesehensten Bürger gegolten. Sein Name war in drei Welttheilen wegen der großen Siege zu Wasser und zu Lande verherrlicht. Zuerst besiegte er in Spanien im Jahre 72 das Heer des bereits meuchlerisch gefallenen Anführers Sertorius, der als An- hänger des Marius in den Engpässen dieses Landes den Krieg fortgesetzt und alle Angriffe seiner Gegner lange glücklich zurückgeschlagen hatte. In dem folgenden Jahre (71) endigte

9. Geschichte des Mittelalters - S. 25

1876 - Münster : Coppenrath
25 die deutsche verdrngt werden, wurde aber doch auf mannigfache Weise mit ihr vermischt. Aus dieser Mischung der beiden Sprachen unter ein-ander entstanden ganz neue Sprachen, welche man romanische nennt. Hierzu gehren die portugiesische, spanische, franzsische und italienische. Nur in dem eigentlichen Deutschland hielt sich unsere Sprache frei von jeder Beimischung. Die neueren Sprachen mgen zwar wohlklingender sein, als die deutsche; sie knnen sich aber an Rein-heit und Kraft mit unserer Ursprache nicht messen. Auch die Gerichtsverfassung und Gesetzgebung hatten sich merklich ausgebildet und erweitert. Geschriebene Gesetze gab es jedoch vor der Mitte des fnften Jahrhunderts in Deutschland noch nicht. Der herkmmliche Gebrauch entschied der die meisten Rechtsflle. Solche Gewohnheitsrechte pflanzten sich mndlich fort und wurden erst spter schriftlich aufgezeichnet. Jedes Vergehen, selbst der Mord, konnte durch eine Strafe an Vieh oder Geld geshnt werden. Mit groer Genauigkeit ward aber ein Unterschied gemacht zwischen Sklaven und Freien, Deutschen und Rmern. Bei den Franken muten fr die Ermordung eines Sklaven 45 Goldschillinge (Goldgulden), eines Franken 200, eines Rmers aber nur 100 bezahlt werden. Bei den Sachsen wurde Pferdediebstahl mit dem Tode, Menschenmord aber mit Geld, und bei den Alemannen Weibermord doppelt so hart bestraft wie Man-nermord. Bei den Friesen wurde der Tempelruber mit abgeschnittenen Ohren zur Ebbezeit an den Meeresstrand gelegt, damit ihn die Flnth mit sich fortreie. Auch jede krperliche Verletzung war genau berechnet und jedes bse Wort, das der Eine sprechen mochte gegen den Andern. Fr einen Arm, den man Jemanden abschlug, muten bei den Franken 100 Schillinge bezahlt werden, fr den Daumen 45, fr den Zeigefinger 25, fr ein Auge 72, fr die Nase 45, fr ein Ohr 15, fr die Zunge 100 Schillinge. Wer den andern Fuchs schimpfte, zahlte 3, wer ihn Hafe schalt, 6 Schillinge. Dieses Strafgeld,.Wehrgeld ge-nannt, war fr die damalige Zeit sehr hoch, weil das Geld noch selten war. So galt ein Ochs 2 Goldschillinge, eine Kuh nur 1, ein Hengst 6, eine Stute 3. Wer es nicht entrichten konnte, mute dem Beleidigten oder dessen Verwandten als Knecht dienen. Das Gericht wurde ffentlich unter freiem Himmel gehalten, gewhnlich unter groen Bumen, die berhaupt die Versammlungspltze bezeichneten (noch jetzt ist in Ostfriesland der Upstalsboom bekannt).

10. Die Alte Geschichte - S. 236

1875 - Münster : Coppenrath
236 Das gab Veranlassung zur Wahl besonderer patricischeraedilen, die man Aediles curles nannte, weil auch sie wie die Consuln, Censo-ren und Prtoren in Amtsgeschften auf einem besonderen Sessel, sella curlis, saen, die brigen Aedilen hieen nur plebejische. Seitdem die Patricier aus den Hauptvorrechten ihrer Geburt ver-drngt waren, blieb der Kampf um gleiche Berechtigung zu den noch brigen Ehren und Wrden nur ein Spiel fr das Volk. Schon nach zwei Jahren (364) wurde ein Aednls curlis aus dem Plebejer-Stande gewhlt, neun Jahre spter (355) auch ein Dicttor, fnf Jahre darauf (350) ein Censor, und abermals vierzehn Jahre spter (336) selbst ein Prtor. Und als im Jahre 300 sogar das Priesterthum, das noch immer den Patriciern vorbehalten blieb, ebenfalls den Plebejern zugnglich wurde, da endlich hatte aller Unterschied auf-gehrt. Da endlich war die alte Scheidewand, welche diese Stnde so lange von einander getrennt hatte, gestrzt; siegreich ging das Volk aus dem zweihundertjhrigen Kampfe um gleiche Berechtigung mit den Pa-triciern hervor. 91. Kriege gegen die Samniter (342290). Um so krftiger konnten nun die wieder ausgeshnten Brger gegen ihre Feinde zu Felde ziehen und die Eroberungen fortsetzen. Fnf Kriege sind aus dieser Zeit besonders bemerkenswerth, da durch ihren glcklichen Ausgang die Rmer sich den Besitz des grten Theiles der italienischen Halbinsel verschafften. Diese Kriege sind: 1) der erste Samniterkrieg von 342340. 2) Der letzte Latinerkrieg von 339337. 3) Der zweite Samniterkrieg von 325304. 4) Der dritte Samniterkrieg von 298290. 5) Der Krieg Roms gegen die Stadt Tarent und den König Pyrrhus von 282272. Bedeutender als alle bisherigen Kriege, welche die Rmer fhrten, war der Krieg gegen das krftige, kampflustige Berg-volk der Samniter, ver sie nach und nach mit allen Vlkern Unter-Italiens in Berhrung brachte. Die Veranlassung zu demselben war folgende: die Sidiciner nahmen bei einem feindlichen Angriffe der Samniter ihre Zuflucht zu den Campn ern, und diese, in zwei Treffen geschlagen, zu den Rmern. Da diese aber wegen eines Bndnisses mit den Samnitern Anstand nahmen, so ergaben sich ihnen die Campaner mit ihrem ganzen Lande. Die Rmer, welche nun an Campanien nicht mehr ein fremdes Land, sondern ihr Eigenthum zu schtzen hatten, er-
   bis 10 von 31 weiter»  »»
31 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 31 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 5
6 0
7 0
8 0
9 1
10 14
11 0
12 1
13 1
14 3
15 0
16 1
17 0
18 0
19 1
20 10
21 0
22 0
23 4
24 0
25 0
26 13
27 0
28 0
29 1
30 0
31 0
32 0
33 3
34 1
35 0
36 3
37 9
38 0
39 3
40 0
41 1
42 0
43 0
44 0
45 5
46 0
47 1
48 1
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 32
2 33
3 27
4 24
5 0
6 1
7 9
8 42
9 71
10 1
11 0
12 6
13 13
14 3
15 5
16 44
17 140
18 0
19 5
20 8
21 1
22 36
23 47
24 0
25 28
26 6
27 0
28 5
29 4
30 6
31 42
32 5
33 3
34 3
35 10
36 45
37 9
38 3
39 21
40 0
41 92
42 7
43 45
44 1
45 49
46 5
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 23
53 61
54 11
55 62
56 13
57 2
58 1
59 37
60 17
61 0
62 4
63 337
64 2
65 12
66 8
67 3
68 312
69 13
70 0
71 60
72 80
73 5
74 6
75 8
76 11
77 18
78 3
79 3
80 0
81 3
82 18
83 3
84 3
85 5
86 19
87 25
88 26
89 5
90 9
91 11
92 128
93 0
94 31
95 3
96 5
97 0
98 104
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 11
1 8
2 65
3 25
4 4
5 18
6 23
7 4
8 2
9 6
10 3
11 1
12 56
13 38
14 0
15 23
16 22
17 4
18 6
19 10
20 6
21 4
22 41
23 2
24 21
25 7
26 25
27 30
28 18
29 3
30 13
31 9
32 8
33 158
34 23
35 2
36 1
37 32
38 1
39 41
40 17
41 4
42 77
43 118
44 9
45 4
46 23
47 6
48 16
49 43
50 184
51 150
52 8
53 3
54 16
55 11
56 2
57 2
58 14
59 304
60 1
61 10
62 31
63 14
64 16
65 64
66 1
67 3
68 3
69 0
70 3
71 3
72 10
73 37
74 16
75 27
76 9
77 17
78 1
79 11
80 13
81 255
82 9
83 7
84 20
85 56
86 6
87 16
88 11
89 22
90 2
91 15
92 3
93 3
94 2
95 4
96 2
97 16
98 10
99 8
100 234
101 6
102 85
103 18
104 14
105 4
106 14
107 8
108 4
109 2
110 53
111 53
112 27
113 15
114 90
115 11
116 81
117 3
118 7
119 4
120 6
121 64
122 1
123 55
124 30
125 61
126 11
127 13
128 29
129 33
130 1
131 67
132 8
133 13
134 2
135 1
136 39
137 12
138 1
139 1
140 12
141 0
142 23
143 117
144 6
145 27
146 33
147 12
148 5
149 2
150 12
151 3
152 116
153 3
154 40
155 18
156 30
157 11
158 10
159 13
160 9
161 12
162 27
163 36
164 5
165 14
166 43
167 13
168 31
169 20
170 4
171 12
172 7
173 53
174 5
175 169
176 7
177 135
178 11
179 61
180 5
181 16
182 37
183 85
184 29
185 21
186 11
187 9
188 4
189 24
190 17
191 11
192 11
193 2
194 11
195 45
196 234
197 12
198 1
199 4