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1. Generalfeldmarschall Graf Moltke - S. 27

1890 - Langensalza : Schulbuchh. Gressler
27 schöne Tabatiere (eine sehr wertvolle, diamantenbesetzte Tabaksdose) überreichen, mit dem Bedeuten, ich möge sie als Andenken in meiner Familie aufbewahren." Moltke besuchte auch das alte vielbesungene Troja und darauf Brussa in Bithinien am Fuße des Olymp. Auf Moltkes Rat ließ der Kriegsminister noch mehrere Offiziere aus Preußen kommen, um feine Pläne znr Reorganisation des Heeres praktisch durchzuführen. „Zu meiner großen Freude trafen am 28. August drei meiner Kameraden, die Kapitäns Baron v. V. und F. vom Generalstabe, und v. M. vom Ingenieur-Corps, in Konstantinopel ein." Nun begann für Moltke eine neue Aufgabe, er soll die Rolle eines türkischen Generalslabschefs übernehmen. Eine Reise zu strategischen Zwecken — die Pforte führt nämlich Krieg gegen die aufständischen Kurten am Tigris und gegen Mehmet Ali von Ägypten — wird unternommen, nach Kleinasien bis zum Euphrat hin. In Mehre bei Kargut. wohin Moltke im März 1838 kommt, trifft er das Hauptquartier Hafiz Paschas. In seinem Aufträge muß Moltke gefahrvolle Rekognoszierungen unternehmen. Im April 1839 schreitet dann Hafiz Pascha zum Kriege. Moltke ließ bei Biredschick ein festes Lager aufschlagen. Aber nun sollte er auch türkische Kriegsführung, türkische Sorglosigkeit und türkischen Aberglauben kennen lernen. Als trauriges Omen des bekannten unglücklichen Ausgangs dieses Feldzuges und der Katastrophe bei Nisib konnte es gelten, daß das Pulvermagazin in die Luft sprang, infolgedessen der abergläubische Hafiz trotz aller Vorstellungen Moltkes sein Lager verläßt. Nun beginnen trübe Tage und Stunden für den weitblickenden Strategen. Umsonst bietet er alle Mittel, seine ganze Beredtsamkeit auf, Hafiz Pascha, der durchaus in der Gewalt fanatischer Mullahs ist, zu vernünftigen Operationen zu bewegen. Er stellt ihm die geringe Zuverlässigkeit des Heeres und die Stärke des Gegners vor; er ermahnt ihn, Verstärkungen zu

2. Generalfeldmarschall Graf Moltke - S. 28

1890 - Langensalza : Schulbuchh. Gressler
28 erwarten und lieber einen freiwilligen Rückzug anzutreten; zuletzt lehnt Moltke alle Verantwortlichkeit von sich ab. Als dann die erste Nachricht von Abrahims Anmarsch kommt, ist Moltke krank, ans Bett gefesselt. Schon während der Rekognoszierungen der letzten Tage hatte er sich nur noch mit Anstrengung zu Pferde halten können. Im Vorbeireiten fordert er zwei Herren von der geographischen Gesellschaft zu London, welche seit einigen Tagen im Hauptquartier weilten, auf, ihr Gepäck bereit zu halten, da er morgen für den Ausgang nicht stehen könne. Moltke wiederholt dann in Gegenwart vieler Offiziere und der Engländer, daß bis zur Stunde noch nichts verloren, daß aber der Rückmarsch auf Biredschick unerläßlich sei. Der Pascha war in großer Aufregung und wollte sich zu dieser Maßregel nicht verstehen, hauptsächlich wohl, weil er feinen schlechten Truppen so wenig traute, daß er fürchtete, jeder Rückzug werde sie demoralisieren. Moltke fordert ihn noch zum letzten Male bestimmt auf, Befehl zum Abmarsch zu geben, und da es verweigert ward, nahm er seine Entlassung. „Es versteht sich von selbst", sagt er zu dem Pascha, „daß ich das Gefecht wie jeder andere Soldat mitmachen werde, daß aber meine Stellung als Ratgeber von Stunde an aufhört!" Am 24. Juni kam die Entscheidung, die Moltke vorausgesagt hatte: die Türken wurden vollständig geschlagen und auseinander gesprengt. Ein Glück war es noch, daß der Sieger gar nicht an Verfolgung dachte, so daß Moltke mit zwei Begleitern glücklich davon kam. Seine ganze Dienerschaft mit acht Pferden war schon vor ihm, natürlich ohne Befehl, davongeritten; die eigene türkische Reiterei war die erste gewesen, welche die Zelte des Lagers plünderte, wobei sie indes von der feindlichen Kavallerie gestört wurde. Moltke hatte den Verlust eines großen Teils seiner Karten und anderer Gegenstände zu beklagen. Krank kam er in Malatia an. Bald daraus wurde er von Mehmet Ali Bey, dem Kaiserlichen Abgesandten, ein-

3. Generalfeldmarschall Graf Moltke - S. uncounted

1890 - Langensalza : Schulbuchh. Gressler

4. Generalfeldmarschall Graf Moltke - S. uncounted

1890 - Langensalza : Schulbuchh. Gressler
Generalfeldmarschnll Graf Moltke.

5. Generalfeldmarschall Graf Moltke - S. 1

1890 - Langensalza : Schulbuchh. Gressler
/Generalfeldmarschall enf oltkr. (Ein Uebensbild. Festschrift rnm 26. Oktober 1890, öcm 90. Gcburlstagc Molt«cs. Iüv Schute, Kcrus und gbeev zur Erweckung und Pflege der Vaterlandsliebe herausgegeben L. S. Seidel. Mott«: „Mit meinem Blick will ich die Schlacht regieren.“ Otit dem Bildnisse Jttoitfes und einer Ansicht des Gutes Kretfau. Langensalza, Schulbuchhandlung von F. ®. L. ©realer. 1890.

6. Generalfeldmarschall Graf Moltke - S. 34

1890 - Langensalza : Schulbuchh. Gressler
34 ungeschlachte Kähne ziehen, vom Peipussee und aus Nowgorod kommend, auf diesem Fluß, der beinahe die Breite der Elbe hat, nach dem Onegasee und so nach Petersburg, um dieser vielbedürftigen Hauptstadt einen Teil des Brennholzes zuzuführen." Die Stadt Moskau beschreibt Moltke folgendermaßen: „Noch immer gehe ich mit stillem Staunen umher. Ich suche meine Gedanken zu ordnen und das Fremdartige durch Vergleichung mit allem, was ich früher irgendwo gesehen, zu bewältigen. Wenn ich von der hohen Terrasse des Kreml (Kaiserpalast) über diese ungeheure Stadt blicke, die weißen Häuser mit hellgrünen Dächern, von dunkeln Bäumen umgeben, die hohen Türme und zahllosen Kirchen mit goldenen Kuppeln, so fällt mir bald der Blick vom Hradfchin auf Prag, bald der von Buda auf Pesth oder vom Montereale auf Palermo ein. Dennoch ist hier alles anders, und der Mittelpunkt dieser ganzen Welt, der Kreml, ist mit gar nichts zu vergleichen. Diese 50 bis 60 Fuß hohen Mauern mit ihren gezackten Zinnen, die riesenhaften Thortürme, das gewaltige Schloß des alten Zaren, die Residenz des Patriarchen, der Glockenturm des Iwan Waliki, die vielen seltsamen Kirchen, bilden ein Ganzes, welches in der Welt nicht zweimal vorkommen kann." — Kurze Zeit nach der Petersburger Reise begleitete Moltke den Kronprinzen nach England. Außerdem kam er noch zweimal mit dem Kronprinzen dahin: bei dessen Vermählung am 25. Januar 1858 und bei der Beisetzung des Prinzen Albert. Die Rückreise führte über Paris, wo der Kronprinz dem Kaiser einen Besuch abstattete. Über Napoleon Iii. urteilt Moltke: „Ich hatte mir Napoleon größer gedacht; er sieht zu Pferde sehr gut aus, zu Fuß weniger. Eine gewisse Unbeweglichkeit seiner Züge und der, ich möchte fast sagen, erloschene Blick seiner Augen fiel mir auf. Ein freundliches, ja gutmütiges Lächeln herrscht in seiner Physiognomie vor.

7. Generalfeldmarschall Graf Moltke - S. 3

1890 - Langensalza : Schulbuchh. Gressler
I lugmbjnljrt.*) Wie Blücher, so ist auch Moltke von Geburt ein Mecklenburger. Der Zweig der Familie Moltke war seit alter Zeit hier in Mecklenburg ansässig. So erbte auch das alte Stammgut Samrow bei Ribnitz, in der Nähe von Rostock, durch Jahrhunderte vom Vater auf den Sohn. Erst der Großvater Moltkes hatte das Familiengut an der Ostsee veräußert. Die beiden Söhne desselben, Helmut und Fritz, wurden Offiziere; ersterer in mecklenburgischen, letzterer in preußischen Diensten. Beide brachten es fast gleichzeitig bis zum Hauptmann, nur darin verschieden, daß Helmut dem erwählten Berufe treu blieb, während Fritz seinen Abschied nahm. Dieser hatte sich nämlich mit Henriette Sophie Paschen, der einzigen Tochter des reichen preußischen Geheimen Finanzrates Paschen in Hamburg vermählt. Auf Wunsch seines reichen Schwiegervaters nahm Fritz von Moltke seinen Abschied und kaufte sich für die Mitgift seiner jungen Frau in der Priegnitz, dem nordwestlichen Teile der Mark Brandenburg, ein Rittergut, das er nach zweijähriger Bewirtschaftung wieder vorteilhaft verkaufte. Im Sommer des Jahres 1799 zog Fritz v. Moltke mit seiner jungen Frau und zwei kleinen Knaben nach Parchim *) Bei Bearbeitung des vorl. Buches wurden teilweise als Quellen benutzt: Moltkes eigene Schriften („Briefe aus der Türkei", aus „Rußland" und „Wanderbuch"), Petsch, Graf Moltke, Müller, Grafmoltke, „Am Hofe Wilhelmsii." (Berlin, R. Eckstein), Fischer. Gejch. des preuß. Staates, Sonntagsbl. der „Pr. L.-Ztg.", „B. N. N.", „S.-Ztg." u. a. 1*

8. Generalfeldmarschall Graf Moltke - S. 36

1890 - Langensalza : Schulbuchh. Gressler
36 Kriege gegen Napoleon I. erschöpft und durch eine schöne Friedensentwicklung von militärischen Dingen mehr abgelenkt als gut war. Jetzt galt es, wollte Preußen seinen deutschen Beruf und seine Aufgabe erfüllen, ein neues, schlagfertiges Heer zu schaffen. Diese Aufgabe fiel dem Prinzregenten zu, der die sogenannte Militär-Reorganisation entwarf und zu ihrer Durchführung und der Lösung seiner Ziele die rechten Männer suchte und fand. Zu seinem Generalstabs-Chef Moltke kam der Kriegsminister vonroon, kam dann der Ministerpräsident von Bismarck. So standen diese drei, welche die Geschichte des Vaterlandes stets dankbar nennen wird, vereint zum späteren König Wilhelm und halfen ihm in der Ausführung seines schweren Werkes. Dasselbe hier genau zu erörtern, ist nicht am Orte, auch nicht ein Eingehen auf das, was unserm Moltke dabei zufiel; aber leicht war es nicht. Freuen wir uns, daß das Geplante und Ausgeführte seine Proben so glänzend bestanden hat!" (Petsch.) 1864. Schleswig und Holstein bildeten früher zwei Herzogtümer im Süden der Halbinsel Jütland. Im Jahre 1459 wählten die Stände der Herzogtümer den König von Dänemark unter der Bedingung zu ihrem Herzog, daß beide Länder „up ewig ungebeelt" bleiben und niemals mit Dänemark vereinigt werden sollten. Holstein wurde 1815 deutsches Bundesland. Trotz der alten Bedingung aber gab der dänische König Friedrich Vii. 1848 eine Verfassung, welche die Vereinigung Schleswigs mit Dänemark für immer bezweckte. Dagegen erhoben sich die Schleswig-Holsteiner, und so kam es zum ersten dänischen Kriege (1848—49). Im Jahre 1863 starb der kinderlose König Friedrich Vii. und ihm folgte Christian Ix., welcher nach früherer Bestimmung gar kein Recht auf die Herzogtümer hatte, weshalb auch sogleich der Prinz Friedrich von Augustenburg mit seinen

9. Generalfeldmarschall Graf Moltke - S. 6

1890 - Langensalza : Schulbuchh. Gressler
6 führen zu sönnen und zu verdecken, machen wir jetzt zum (Schein einen Vorstoß, währenddessen die Schwächsten von uns nach der Schanze eilen. Ich bin der letzte, der die Brücke betritt. Dann aber schnell hoch mit ihr, daß jede Verbindung abgeschnitten wird und sie nicht mit uns zugleich die Schanze gewinnen!" Die Knaben nickten ihm Beifall; die verschiedenen Rollen wurden verteilt und alles genau besprochen. Die Waffenruhe war vorüber, das Gefecht be-begann von neuem; Helmut stürmte kühn mit seinen stärksten Kriegern vor, wurde aber von seinem Bruder Fritz und dessen Kämpfern geworfen. Am Ufer standen sich die beiden Brüder gegenüber. „Streckt die Waffen — ihr seid verloren! ries yritz. „Nehmt sie uns, wenn ihr Sieger sein wollt!" antwortete Helmut und sprang aus das Brett und die Insel hinüber, und als Fritz mit den Seinen folgen wollte, da wurde blitzschnell die Brücke angezogen. „Wir haben nicht verloren!" jubelte Helmut herüber, während Fritz mit seiner Schar verblüfft am User stand. „Belagert uns, stürmt — wir werden euern Angriff abzuschlagen wissen!" Leider hatte der Vater Moltkes als Gutsbesitzer wenig Glück. Durch die Plünderung in Lübeck und durch eine Feuersbrunst auf Augustenburg hatte er herbe Verluste gehabt, so daß er sich endlich genötigt sah, sein Gut wieder zu verkaufen und die Landwirtschaft aufzugeben. So griff er 1809 wieder Zum Degen und trat in die dänische Armee ein, wo er bis zum Generallieutenant emporstieg. — Von Hohenfelde ans kamen die beiden Brüder Helmut und Fritz Moltke im Jahre 1811 nach Kopenhagen, um dort für den Militärdienst vorbereitet zu werden. „Was unmittelbar aus den Hohenfelder Aufenthalt folgte, war nicht geeignet, das zartfühlende Herz des jungen Helmut zu befriedigen. Zuerst waren sie in dem Hanse des alten Generals Lorenz untergebracht, welcher sich nicht um sie kümmerte, während eine zänkische Haushälterin bei jeder Gelegenheit

10. Generalfeldmarschall Graf Moltke - S. 39

1890 - Langensalza : Schulbuchh. Gressler
39 genötigt, zum Schutz seiner Grenzen dasselbe zu thun. Und so kam es schließlich 1866 zum Kriege Preußens gegen Österreich und dessen Verbündete. F. von Zobelitz schreibt über diesen Krieg: „Den Aufmarsch des preußischen Heeres an der Landesgrenze, sowie die ersten Bewegungen leitete Moltke von Berlin aus, wo das große Hauptquartier zunächst verblieb. Erft am 30. Juni 1866 verließ König Wilhelm mit demselben die Residenz und traf zwei Tage später in Gitschin ein. General von Moltke hielt Vortrag über die augenblickliche Lage im Kriegsrat und zog sich dann zurück. Doch schon die Nacht sollte wichtige Veränderungen bringen. Generallieutenant von Voigt-Rhetz brachte die Meldung, daß beträchtliche feindliche Truppenmassen sich an der Bistritz und südlich derselben angesammelt hätten und im Begriffe ständen, die Offensive zu ergreifen. Prinz Friedrich Karl hatte darauf hin beschlossen, den Feind am nächsten Morgen anzugreifen und bat um Unterstützung durch die zweite Armee zur Sicherung des linken Flügels der ersten gegen Josephstadt hin. König Wilhelm wies den Generallieutenant von Voigt-Rhetz mit folgenden, fein Vertrauen zu dem Generalstabs - Chef so recht kennzeichnenden Worten an Moltke: ,Hält es der General Moltke für nötig, darauf hin Beschlüsse zu fassen, so möge derselbe noch in der Nacht zu jeder Zeit kommen, um die nötigen Befehle zu empfangen. Sie werden mich bereit finden/ Moltke begab sich, nachdem Voigt - Rhetz ihm Vortrag abgestattet, sofort zum König und erbat die augenblickliche Zusammenberufung eines Kriegsrates. Es wurde bestimmt, dem Feinde zuvorzukommen und ihm am 3. Juli bereits eine Schlacht zu liefern, und wurde der Kronprinz aufgefordert, unverzüglich zur Unterstützung der ersten Armee heranzurücken. Der Sieg konnte nicht ausbleiben, wenn die Meldungen den Kronprinzen rechtzeitig erreichten; die vortreffliche Organisation der Stäbe und Truppen bot aber nach dieser Richtung hin volle Sicherheit.
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