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1. Theil 1 - S. 390

1832 - Cassel : Bohné
390 Sued-Donau-Laender. - ' erleichtert und durch die, von dieser lialbamphithea- tralischen Ebene immerfort geborgene Wärme wird die gesammle Pflanzenwelt ohne Unterbrechung mit Lebensreiz geschwängert. Daher die unglaubli- che Fruchtbarkeit dieses Gefildes, eben so bei den Alten, wie zum Theii noch in der Gegenwart. Nach Pi. 18, 11. Sir. 5, 242. ff. und Anderen säele und ärndete man dreimal im Jahre auf und von densel- den Feldern in ihm Ifaizen und Dinkel, und zwi- schen der Winterfrucht bluheten im Frühlinge noch stark riechende Rosen, die man zu Oel und Salben benutzte. Dazu kamen noch die edelsten Baumfrüchte und die trefflichsten unübersehbaren Rebgefilde, an den Hügeln hin; so dass man sich nicht wundern darf, wenn die Alten dieses Gefilde die Campania Felix genannt und für den Garten von Italien er- klärt haben. — Das Zweite, oder das Land der Ge- birge zog sich im Halbkreise um die grosse Ebene, als deren Mittelpunkt Capua angegeben werden kann, in einer Ausdehnung von 18 — 20 geographischen Meilen, von Norden bis Süden. Dieses Land ge- währte ein treffliches Bauholz, gute Brennmaterialien auf seinen Bergen und zeigte ebenfalls grosse Frucht- barkeit in seinen Thälern/ ' .4 . . .: v r • * • „ r .. Axmerk.. Ueber die Fruchtbarkeit in Campania sagte Str. 5,242: Tnig, 8s tovtojv tiov rj'iovbjv Kafjltuxvia nuou idgvzai , nssiov ev8ui^,oveoxuxov tcov utxüvxoov’ 7xsgiv.eivxai 8 uvzog ysuixocpiac ts swiagnoi, xul og 1] tu ts tmk 2avvlziuv xut tu toxv Oüxoxv. — Tijg 8 Evy.ugnlag epxl ayfisioit, to oixov ¿vzuvstu yly- Vs (i&Ul Tov y.uxxlotov’ }Jyb) 8s Top nvglvov, s| ov xul o Xqvdgog xgslnmv tov näoi]g y.ul ogv'crjg' y.ul iv oxlyca onixijg zgotprjg. lazogsixuz 8 inu tiov Ojisigso&ai 8z ixovg, Slg ysv r¡1 gtu, to 8s tq.itov ¿Xiittg' tivu 8e y.ul Xuyavivtutsai Tot Tstugiü). Kal tov olvov zov y.guuozov Epzivsttv s/ovat ‘jpcoficuol tov Wuxsgvov, xul tov Sxuxuvov, y.ul Kahjvov />]St] Se y.ul o Kovgtvxtvog ¿vüuixxog v.uqlozuzm zovxoig, vstoaxt, ncigudslg, oxi nuxalcocnv Siyttui. Slg 8 a'vroig zvsxcuog eozi, xul ttc/.ou r\ tieoi to Ovsvucpgov ofzogov zoilg nssioiq ov* Yerg]. noch Mela 2, 4. Pi. 8, 5. 31, 2. Liv. 7, 32. 9, 45.. 8, 11. 10, 20. 22, 15. 16 Tacit. Ann. 3. 47. 4, 67. 13, 26. 16, 13. Hist. 1, 2. Seneca Q. N. 6, 1. Eutrop. 1, 8. 2, S. 12. 5g 4. Flor. 1, 16. 2, 8. 3, 18. 19’ 21. Sueton. V. Tiber, c. 40. und Vita Caes. c. 20. Veilej. Pat. 1, 47. 2, 8. Cicero L.' Agr.

2. Theil 1 - S. 391

1832 - Cassel : Bohné
Italia Propria. Campania 391 i 7. 2, 28. Dio Cass. 38. 4, 21. Jemand. R, S. 25. .54- 59 64, 66. R. G. 110. 128. 143. ff. Paul. Diac. C. L. 2, 2. 11. 17. 5, 12. 6, 27. Ferner die Öcript. R, Rust., die Dichter elc- rr*r* ' «-£ f i ■? / ,u * ' “ y*'1 o l h e r s c h af t e zz. Der Angabe des Strabo 5, 242 zu Folge halte der Historiker Antiochus behauptet, die alte ‘Cam- pania sey bewohnt worden von einem Volke, das eben sowohl den Namen Opici als Ausonls ge- tragen habe; Polybius hingegen, habe für diese beiden Namen auch zwei verschiedene Völkerschaften ange- nommen, die um den grossen Golf von Surrentum Ins Misenum gewohnt. Andere hingegen hatten geschrie- den: die Opici hatten diese Gegend zuerst, darauf eben dieselbe dieausones und sodann die Osci be- sessen; die beiden Ersteren wären aus ihr von den Etrusci, diese von den Cümani vertrieben wor- den. Bei diesen, grossentheilsunsicheren Nachrichten bleibt so viel gewiss, dass- iil den späteren Zeilen, unter den Römern, im Ganzen nur drei Völker- schaften in der Campania angenommen wurden, als: 1) Campani, im eigentbikolichen Sinne des Wor- tes, d. i. alle Bewohner dieses Landes, an der See- küste hin, von Sinuessae bei Paestum, alle griechi- schen alten Ansiedelungen mit eingeschlossen und grossentheils die Ebenen einnehmend. Nach Liv. 23, 2. 4. Diod. Sic. 12, 31. bildete sich dieses Volk seit 300 — 316 nach R. E. 2) S1dicini, im nordwest- lichen Theile; eine ausonische Völkerschaft, deren Hauptstadt Teanum war und die sich grossentheils an den Gebirgen gegen Samnium hinwärts verbreitete. Liv. 7, 29. 8, 2. 3) P1centini, im südöstlichen Theile des Landes; früher kein unbedeuteudes Volk, das vor Hannibals Ankunft in diese Gegenden die St. Picentia zum Hauptsitz hatte, nach dessen Ab- zug aber, wegen ihrer Anhänglichkeit an denselben, diese Stadt verlassen und sich bloss in kleine Orte des Landes zerstreuen musste, worauf sie zur l’rae- fectur von Salernum gerechnet wurden.

3. Theil 1 - S. 392

1832 - Cassel : Bohné
392 Sued - Donau - Laender. Städte dieser Völkerschaften. A. An der Meeresküste, von Norden gegen Süden. Vulticrniim, sc. Castellum (Cast. Yolturno); nach Liv. 25, 20. 34, 45. und Varro de L. L. 4, 5- im zweiten pun. Kriege, oder im J. 558 nach R. E. von den Römern an- gelegt und später zur Colonie erhöhen. Front, de Colon. Linlernum (hei dem Flecken Patria), mit Vulturnum von den Römern zur gleichen Zeit zur Colonie erhoben und desshaih merkwürdig, weil Scipio Africanus major diesen Ort zum Exil wählte und in ihm starh. Liv. 34, 44. 45’ 38. Valer Max. 2, 10. Seneca Ep. 86. Die Gegend umher war stets sehr ungesund und sowohl wegen der See- als Landräubereien aus der nahen Silva Gallinaria sehr unsicher, so dass Scipio sein Landhaus mit festen Mauern und Thüren umgehen liess. Cumae (Ruinen, zwischen dem Lago di Patria und Fusaro), ^ 1ivfir}. Die älteste griechische Ansiedlung von der aeolischen Colo- nie in Kleinasien, der chalcidensischen Cume, mit Hülfe des Mutterstaates in Euboea nach Str. 243 5, ft', unter Anführung eines gewissen Hippokles und Megasthenes im J. 274 vor der ersten Olymp, oder 1050 vor Chr. G., jder mythischen Sage nach, gegründet. Vellej. Pat. 1, 3. 4. Euseb. chron. ed. Scalig. 100. Thueyd. 6, 4. *). Sie erhob sich bald zu hoher Blüthe, indem sie den grössten Theil des umliegenden Campaniens besass, die in diesen Gegenden herrschenden Tyrrheni überwand und, mit den Syraeusani verbündet, deren Seeherrschaft ein Ende machte, die Hafenstädte Dilaearchia oder Piiteoli und Neapolis nebst Zankle in Sicilien anlegte und, bei einer Menschenmenge von 60,000 Bewohnern, gegen 4500 Fuss- gänger und 600 R.eiter in einem siegreichen Kriege mit den Ombrici und Tyrrheni, i. J. 520 vor Ch. Geb,, in das Feld stellte, die, von den Celtae aus ihren Sitzen ver- trieben, bis nach Campania vorgedrungen waren. Nach inneren Stürmen, wo Aristodemus die bisherige aristo- kratische Regierung in ihr stürzte, sodann aber selbst gestürzt wurde, kam Cumae im J. 333 nach R. E. durch Eroberung in die Gewalt der Campani, wobei alle männ- lichen Einwohner getödlet wurden, die Weiber aber die Sieger lieirathen mussten. Als die Campani sich den Römern ergaben, kam auch Cumae in deren Gewalt, wo sie zuerst zu einem Municipium, darauf zu einer Colonie erhoben ward, aber nach und nach, aller Begünstigun- gen von den Piömern ungeachtet, verfiel; so dass nur noch die Acropolis auf ihr sich erhielt, bis endlich Nar- 1 1) Eckh. D. N. V. 1. P. 1. 111.

4. Theil 1 - S. 397

1832 - Cassel : Bohné
Italia Propria. Campania. 397 Retina (Resina), ehemals nah am Meere, jetzt aber, seit dem ersten Ausbruche des Bergs, der das Meer über eine halbe deutsche Stunde weit zurück drängte, weit im Lande, hinter Portici. Plin. jun. Ep. 6, 16. Tacit. Ann. 4, 67, welcher sagt: „Prospeclabat pulcherrimum kinu m, ante- quarn Vesuvius mons ardescens faciem loci verterether- culaneum , oder H'erbulanium, ro cttoic/luov (Hercolano, grossentheils unter dem heutigen Portici bis Tor re del Greco hinwärts). Ursprünglich von den Osci gegrün- det, darauf von den Tyrrheni bewohnt und später von den Cumanischen Neapolitani, d. i. Griechen, in Besitz genommen, worauf sie den Römern im Bundesgenossen- kriege durch Eroberung zufiel I). Sir. 5, 274. ff. Vellej. Pat. 2, 16. Mela 2, 4. Flor. 1, 16. Pl 3, 5. Seneea N. 0- 6, 1. 26. wo sie Herculanense oppidum genannt wird. Ovid, Met. 15, 711. Colum. 10, 711. Verdeckt von Was- serlava i. .T. 79 n. Chr. G. unter K. Titus bei dein er- sten, histor. bekannten Ausbruch des Vesuvius; zum er- sten Male wieder aufgefunden 1698, darauf 1713 und vollständiger untersucht seit 1758; bei welchen Ausgra- bungenman ein grosses Theater, einen Tempel nebst einer Statue des Jupiter, eine grosse Menge herrlicher anderer Bilder von Marmor und Erz, goldener, silberner und bronzener Gerätschaften, nebst den berühmten , in den Studii zu Neapel aufbewahrten, Herculanisehen verkohlten Papirusrollen fand. Vergl. Herculanensium Voluininum P. 1. 11. Oxoniae 1824. (bei Brönner in Frankfurt, 12 Thaler). Winkelmann, Sickler und Davy. Oestl. von der alten Stadt lagen die Salinae Ilerculeae. Colum. 10, 135* Pompeji, nopnuoc (Pompeja, wieder aufgegraben seit 1758, östl. von Torre dell’ Annunziata, auf der östl. Seite des Vesuvius bis zu diesem Augenblicke, mit herr- licher Ausbeute an Kunstwerken aller Art und Freile- gung einer Menge von antiken Gebäuden, besonders ei- nes Amphitheaters, mehrerer Theater, Tempel der Isis,. Forum u. s. f. Nach Str. 5, 247 ff. eine Ansiedelung der Osci und Tyrrheni; später von den Neapolitani, endlich von den Körnern in Besitz genommen. Sie lag am klei- nen, aber schiffbaren Fl. Sarnus und diente den St. Nu- ceria, Nola u. A. im inneren Lande als Hafenst. Tacit. Ann, 15, 33. Q. N. sagt 6, 1: ,,Pompeji, celebris Cam- pania urbs, in quam ab altera parte Surrentinum Slabia- nurnque littus, ab altera Herculanense conueniunt, mare- <[ue ex aperto reductum amoeno sinn, cinqunu“ Dio Cass. 66, 23. Mela 2, 4. Pl. 3, 5. An der Surrentiner Gebirgs- 1) Eckh. D, N. V. 1. P. 1, 11?.

5. Theil 1 - S. 402

1832 - Cassel : Bohné
402 Sued - Donau - Laendeh liängerin der Römer schloss sie sich weder an Capua noch auch an Hannibal an. Unter K. Vespaslanus wurde sie eine röm. Colonie. Velie). Pat. 1, 7. Justin. 20, 1. Sil. Ital. 12, 161. Liv. 8, 22. 9, 28. 23, 11. 16. Front, de Col. Pl 3, 5. Die Gegend um sie ist durch die schön- sten campanischen Vasen, die aus ihrem Boden aufge- graben werden, besonders merkwürdig geworden. Abella (Avella), fj Aßixlu. Soll, nach Justin. 20, l., von Chalci- densern gegründet seyn. Nach Serv. ad Virgil. Aen. 7, 740- wurden in dieser St. treffliche Granaten gezogen. Vespa- sianus sendete eine röm. Colonie in sie. Frontin. de Colon* Teglanuni (hei Palma). 1t. A. Nuceria (Nocera), am Fl. Sarnus x). Ohnfelilbar ebenfalls eine der ältesten Städte in Campania, welche Antheil an dem Hafen von Pom- peji hatte. Plin. 3,5. nennt ihre Einwohner Nucerini Alfaterni. Nach Tacit. 13, 31. verpflanzte K. Augustus viele von seinen Veteranen in diese St., die er zur Co- lonie erhob. Anmetik. An Monographieen über die ersten Städte in Cam- pania hat man: Ueber Capua, Capua: Pellegrino, Apparato alle antichità di Capua etc. Nap. 1651. Lateinisch vonducker. Leyden 1723. Fol. F■ Granata, Storia civ. della città di Ca- pua. Nap. 1752. T. 11. 4to. Ott. Rinaldo, Mera, istor. della fed. città di Capua. Nap. 1753. T. 11. 4to. Ueber die Trüm- mer des alten Capua: Mazzochi, In mutilati Campani Amphi- theatri titulumaliasque nonullas Campanas inscriptiones. Neap. 1727. Ueber die Münzen von Altcapua : Daniele, Monete an- tiche di Capua. Nap. 1802. — Ueber Neapolis, Neapel. Im Allgemeinen: Rogadei, dell’ antico stato dell’ Italia Cistibe- rina. Nap. 1780. Ricci, Atlante geografico e statistico del Regno di Napoli, con 14 carte topogr. Nap. 1815. Im Be- sondern: Di Falco, Descr. de’ luoghi antichi etc- Nap. 1580. Mormile, Descr. della città di Nap. e dell’ Antichità di Poz- zuolo Nap. 1670. Far gas, delle antiche Colonie venute in Napoli. Nap. 1750. Die neueste und beste Schrift über Nea- pel ist noch: Domen. Romanelli, Napoli antica e moderna. Nap. 1815. Tom. Iii. 8vo. Ueber die in Neapel befindlichen alten Kunstschätze sehe man: Finati, Il Regal Museo Bor- bonico. Nap. 1817. Gerhard und Panofka, Neapels Bildwer- ke etc. Tüb. 1828.*— Ueb. Puteoli, Pozzuoli: Parrino, Guida de’ forestieri per Pozzuoli. Nap. 1731. Gaetano d’Ancora, Guida ragionata per le Antichità e per le curiosità naturali di Pozzuoli. Nap. 1792. Das beste neueste Werk ist \onandr. de Jorio, Guida de Pozzuoli e Contorni. Nap. 1817. mit K. u. Karte. Paoli, Avanzi delle Antichità es. in Pozz. Cuma e Bajae. Nap. 1768. Fol. mit 68 Kupfern von Natali gez. Ein grosses, aus 40 Kupfern bestehendes Werk gab heraus F. Morghen, le Antichità di Pozzuoli, Bajae e Cuma. Nap. 1769. Fol. Auch sind die älteren Werke von F. Vülamena, Ca- pacius, Mazzella und Cardon hier zu erwähnen. Ueber das Grabmal des Virgilius auf dem Pausilypus, Posilipo, sehe 1) Eckh. D. N. V. 1. P. 1, 114.

6. Theil 1 - S. 404

1832 - Cassel : Bohné
404 Sued - Donau - Laender. die von Festus gegebene Antwort auf die Frage: warum die Alten gerade diesen Tlieil Italiens Gross- griechenland genannt haben? zu seyn : »Major Grae- cia dicta est, quod in ea multae magtiaeque civita- tes fuerunt, ex Graecia profectae.“ Uehrigens nann- te Plautus Menaechem. Act. 2, Sc. 1. diesen Theil Italiens ,, Graecia Parva“ und Apulej. Apolog. p. 294. ,,Graecia Subsicivau etc, Nach der Ankunft der Römer kam jedoch dieser Name, nämlich Grae- cia Magna, bald ausser Gebrauch. Vergl. Cicero Laet. 4, .2. U m f a 7i g. Zu Unteritalien, Italia Inferior, gehörle alles Land was von den Flüssen Frento (Fortore) und Si- larus (Silaro oder Sile), desgleichen von den Gren- zen von Samnium südlich liegt und nördlich von dem Mare Superum oder Adriaticum, östlich von dem Mare Ionicum, westl. von dem Mare Inferum um- geben wird. Eiugetheilt war sie in drei Theile: 1) Apulia und Calabria; 2) Lucania; 3)Bruttium. I. A P U L I A und Calabria. Name und Umfang. Apulia, y 'Aaovuia, Str. 6,277. ff. trug diesen Namen im engeren und im weiteren Sinne. Im letz- teren umfasste sie Daunia, i) Actvviu, Peucetia , i Tltvxtticc, Messapia, y Jmtööania, Calabria, // Kcc- laßqia, und Japygia, y lanvyia; im engeren Sinne hingegen schloss sie nur Daunia und Peucetia ein (La Puglia, umfassend die Prov. Bari, Otranto und Capitanata, im Königreiche Neapel). Pi. 3, 11. Caes. B. C. 1, 13. Liv.9, 20. 23. 22, 9..18. 25.24, 3. Horat. Od. 3, 4. Flor. 1, 6. 18. Diod. Sic. 19,65. Paul. Diac. G. Lang. 2, 21. Zonar. Ft. 2. etc. Nach den Vermüthungen einiger Neueren bekam dieses Land seinen Namen von seinem Mangel an Häfen: Anv- ly ( von Anv7loco) „das offen liegende Land. “

7. Theil 1 - S. 408

1832 - Cassel : Bohné
408 Sued - Donau -Laender. im Bundesgenossenkriege im J. 665 nach R. E. ward sie eingenommen und verbrannt. App. B. C. 1, 52. Nun legten die Einwohner die neue Stadt, näher dem Meere, an, die aber nicht lange bestand. Die Luft umher war ungesund, nach Cie. Or. Agr. 2, 27; obwohl M. Hosti- lim die Sumpfseen dieser Gegend durch Emissaria ab- zuleiten gesucht hatte. Uebrigens gab es viele Salinen daselbst, Aufidenum, verdorben Aujinum ( L'orre delofan- to); nah amäusfl. des Auhdus, oder Ofanto. Str. 6, 283. if. Tab. P. Da der Fl. Auhdus die Grenze zwischen Dau- nia und der Landschaft der Posdiculi machte, so folgen nunmehr die Städte der östlicheren Seeküste, Zunächst die kleine , nur von der Lab. P. genannte St. :Barduli (Barolum, im Mittelalter, jetzt Barletta). Titrenum (Tra- ni). 1 ab. P. Autiolum (Bisceglia). l ab. P. Barium (Ba- ri), Bnqiov, Pt. 3, 1 *). Nach iacit. 16,9. ein röin. Mu- nicipium, das, nach Horat. Sat. 1, 5. 97. einen guten Fischfang hatte. Pi. 3, 11. rl iirres Julianae (Polignano); vielleicht Arneslum. It. Hie ros. Ant. und Tab. Peut. Der- tum (Monopoli). Tab. P. Egnalia (Torre d’Egnasia, od. Agnazzo) , i] 'Eyvaxia. Eine sonst unbedeutende St. mit schlechtem Wasser, wie Horat. Sat. 1, 5. berichtet, allein merkwürdig, weil die Via Appia von Beneventum her hier an die Kiiste gelangte und von ihr der grosse Weg von Dyrrhachium durch Epirus und das nördliche Grie* ehcnland den Namen Via Egnatiana erhielt. Bis zu ihr lässt Str. 6, 277. ff. das Land der Peucetii, oder Poediculi reichen 5 Plin. 3, 11. hingegen nennt sie ein Oppidum Salentinum. Speluncae (Ostuni); wahrscheinlich nach ei- nigen Höhlen, die sich in der Felsenhöhe befinden, auf der es lag. 1t. A. Fehlerhaft hat das It. Hieros. Spitenaes.— An den Küsten und im inneren Lande von Calabria, od. Messapia lagen folgende Städte : Brundusium (Brindisi), xo Bqsv8s(hov, Pt. 3, 1. Boevtrjoiov, Str. 6, 2s2 ff. der den Cre- tenser Cnossos als Stifter angiebt, während Trogus Pom- pejus bei Justin. 12, 2.3, 4. diese St. von dem Diomedes und den Aetoliern, oder auch von den vertriebenen Ur- bewohnern von Tarentum griindei lässt 2j. Nach Strabo aber stand Brundusium schon unter eigenen Fürsten, als Tarentum erst gegründet wurde. Nach Stepli. Byz. und Strabo leitete man den Namen von einem messapischen Worte Brenlesion ,,der Hirschkopf mit Geweih“ ab, weil die vielen Häfen dieser St. eine demselben ähnliche Gestalt darboten. Im J. 509 n. E. R. ward sie von den Römern 1) Eokh. D. N. V. 1. P. 1, 141. 1, 143. 2) Eckh. D. N. V. 1. P.

8. Theil 1 - S. 409

1832 - Cassel : Bohné
Italia Inferior. Apulia. Calabria. 409 Besitz genommen und eine Colonie. Liv. Ep. 19. Veil. P. 1, 14. Von ihr aus war die gewöhnliche Ueberfahrt nach Dyrrhachium, die zu 225 Milliar. — 45 geogr. Mei- len angeschlagen ward; folgl.um 10 geogr. Meilen zu gross. Pi. 3, 11. Str. 6,281. 'In ihr endete die Via Appia, die sich von Dyrrhachium an in der Via Egnatia fortsetzte. Ihre zu mehreren Häfen durch vielfältige Einbiegungen eingerichtete treffliche Bucht machte sie zum Seehandel sehr geschickt, gab ihr grossen Wohlstand, dadurch aber auch Veranlassung zum Antheil an den Bürgerkriegen. Sie ward von J. Caesar und Antonius belagert. Denk- würdig ist sie durch den in ihr erfolgten Tod des Dich- ters Virgiliris nach dessen Rückkehr aus Griechenland. Leider ist sie aber, da ihre Häfen sich immer mehr ver- sandet haben, jetzt in Unbedeutenheit versunken. Appian. B. C. 1, 79. 5, 56. Zonaras, 8, 7. Procop. B. G. 3, 18. It. A. Marit. Auf der Strasse von ihr nach Hydruntirm lagen: Vcilentium, nach Mela 2, 4; auch Balesia von Pi. 3, 11. und Valentin im lt. Hieros. genannt; ferner Sa- turnini; Lupiae, oder Aovnma, bei Ptol. 3, 1. (bei d. Ca- stell S. Cataldo); während Str. 6, 282. sie als St. im in- neren Lande angiebt. Vielleicht lag die alte Stadt ander Stelle des jetzigen Lecce. An der Küste lagen Soleium, Fratuertiuni, Coelium (Capo Cavallo). Nun folgte Hy- druntum (Otranto), o Aöoovg, oerzog. Schon von Scylax 11, als Hafenst. bezeichnet, die jedoch Str. 6, 281. als eine kleine St. angiebt *). Ihr unmittelbar gegen über lag die acroceraunische Landspitze; aber von ihr aus machte man die Ueberfahrt nach Apollonia. Gewöhnlich legten die Alten bei dieser Ueberfahrt an der kleinen In- sel Sdso an. Str. 6, 281. It. Marit. Die Japygische In- sel wird durch einen niedrigen Rücken der Apenninen getheilt, aber südlich von Hydruntum an springen sie steil gegen das Meer an die Küste vor; und hier beginnt die Landschaft der Salentini. Von Hydruntum aus lagen an der Hauptstr. bis Tarentum: zuerst Castro, Miner rae mit dem Portas Veneris (Castro, nebst Porto Badisco), Probus Gramm, ad Virgil. Ecl. 7. der diese St. für den ältesten Wohnsitz der Salentini erklärt, die aus Cretcn- sern, Lokriern und Illyriern entstanden w'ären. Str. 6, 2s1. ff. nennt hier einen reichen Tempel der Athene: Kvtuv&u 8 sozi xal zo t(c ’Ä&tivotg legoy, nxovmov Tiozt vnuog/r. Virgil. Aen. 3, 530. lässt den Aeneas hier anlanden. Dion. Hai. l, 41. Nach Vellej. Pat. 1 , 15. führten die Römer im J. 629 nach E. R. eine Colonie dahin ab. jii- 1) Eckh.d.n. V. L P. 1. 144. 2) Eekh. D. N. V. l.p. 1,144.

9. Theil 1 - S. 411

1832 - Cassel : Bohné
Italia Inferior. Apulia. Calabria. 411 merkwürdigen See, der nie zu viel und nie zu wenig Wasser haben soll. Tarentum (Taranlo), o Tuquq, avrog. Wahrscheinl. in uralter Zeit von den Japyges gegründet, die aber von den Söhnen der Sklaven und Laconischen Weiber unter Phalantus genöthigt wurden, nach Brun- dusium sich zu begeben. Just. 3, 4. Str. 6, 278. Nach S'cymnus Ch. v. 329, wurde sie die mächtigste aller Griech. Colonieen in Grossgriechenland *). Ihre Stiftung fällt in die Olym. 18, 2;= 707 vor Ch. G. Die neue Colonie, kriegerisch und unternehmend, erwarb sich bald das Primat unter den übrigen Colonieen in Grossgriechen- land und ward reich durch den Handel zur See, beson- ders nach dem Untergang von Sybaris. Nicht selten soll sie im Kriege gegen 30,000 Mann aufgestellt haben. Bei den alten Schriftstellern erscheint Tarentum bald als eine demokratische, bald als aristokratische Republik, bald als Monarchie. Herodot. 3, 136. Arist. Polit. 5, 3. und Strabo an m. O. Mit den Römern gcrieth die Stadt wahrscheinl. erst dann in den Kampf, als sie sich von ihnen nach der Besiegung der Samniten auf allen Seiten eingeschlossen sah, worüber, wie auch üb. die noch nähere Veranlassung Liv. 9, 14. 15. Dion. Hai. excerpta p, 743. ed Sylb. Appian. de Reb. Saum. 3 , ecl. 7. und 8. zu vergleichen sind. Pyrrhus, König von Epirus, nahm an dem Kampfe für die Tarcntini Theil, später Hannibal; bis sie endlich, durch Verrath mehrerer eigenen Bürger, in den Besitz des rüm. Feldherrn Quintus Fab ins kam, der in ihr eine unermessliche Beute machte, die er zu einem grossen Triumphzuge nach Rom abführte, wäh- rend er die grossen und. schönen Götterstatuen zuriick- liess. Plutarch. Fabius. Liv. 27, 16. Diod. Sic. 20, 104. Nach Vellej.pat. 1, 15. ward sie in späteren Zeiten, im J. 631 n. R. E.‘ eine röm. Colonie. Ihre Acropolis lag auf einem Felsen, nah an der Einfahrt in den Hafen. Der Hafen konnte zwar grosse Schiffe aufnehmen, aber keine völlige Sicherheit gewähren. Vergl über Tarentum, aus- ser den angeführten Schriftstellern, Polyb. 8,30. Procop. B. G. 3, 23. Die Gegend um Tarentum war zwar etwas steinig, jedoch sehr fruchtreich; besonders an vorzügj. Feigen, Wein am Berge Aulon und Castanien. Uni den Aulon wand sich der kleine Fl. Galesus, o Tuluiaoq, an dem, nach Polybius 3, 37. Hannibal, ehe er Taren- tum durch Verrath in die Hände bekam, sein Lager auf- schlug. Merkwürdig war er durch die an ihm weiden- den Schaafhcerden mit trefflicher Wolle, die mit dem 1) Eckli. D. N. V. 1. P. 1, 149.

10. Theil 1 - S. 413

1832 - Cassel : Bohné
Italia Inferior. Apulia. Catabria. 413 bal gehalten hatte,, so verlor sie, nachdem sie in die Hände der Römer gekommen war, alle ihre Freiheiten, die sie als ein ehemals blühender Freistaat besessen habe und ward ein römisches Municipium, das schon zu Stra- bo’s Zeit von seiner ehemaligen Grösse gänzlich berat - gekommen war. Liv. 9, 13. 24, 46. 47. Da das Cc.ni- pus Diomedis sich noch jenseits des Fl. Anfidus, bis ge- gen Cannae, erstreckte; so ist hierüber Liv. 22, 12; „Troj itgena Ccuinam fuge<c etc. nachzulescn. Durch die- ses grosse Fruchtgeiilde strömte der Cerbarus (Cerbalo) ieben so, wie der Aufulus (Ofanto). Südwestlich von Ar- pi liegt Aecae (Troja, Mann.), lici Plin. 3, 11. Ae quam', mit einem grossen Tempel des Hercules, Tab. P. llerdo- nia, Erdonia (Ordona, am fl. Carapella) ; Tg Jom«, Pt. 3, 1. In früheren Zeiten eine bedeutende St., die aber die Kriegswuth des Hannibal erfuhr, der sie verbrannte und ihre Einwohner nach Metapontum und Thurii ab- führte. Doch wurde sie von den Römern wieder herge- stellt. Liv. 27, 1. Str. 6, 2s2. ff, der sic Kerdonia nennt. Südlich unter ihr lagen, auf der Heerstrasse von Aqui- lonia in Samnium nach Canusium : Sentianum (Bisaccio). It. A.; Asculum Apulum (Ascoli de Satriano, in der Ca- pitanata). Flor. 1, 18. Zonar. 2, 47. Plutarch. in Pyrrho. Balejanum (Barille). It. A. Darüber nördl. Höratianum und Cermenses. Am rechten Ufer des Anfidus führte die appische Heerstrasse über Canusium (Canosa), ro Kavvaiov das von der Tab. Peut. gegen 80 römische Milliar. von Herdonia entfernt angesetzt wird1). Nach Str. 6, 282. be- zeugte der ehemalige sehr grosse Umfang der Mauern, dass sie zu den grösseren St. Italiens gehört habe und eine durch Handel besonders blühende St. gewesen sey. Wahrscheinlich war sie von Griechen gegründet und noch hatte sich zur Zeit des Horatius, Sat. 1, 10, ein Ue- berrest der griechischen Sprache erhalten: denn er nennt sie bilitigues. Nach einem Scholion dazu war sie von dem myth. Diomedes gestiftet worden. Sie lag am Au- fidus und das geschlagene Römerheer fand zum Theil hier einigen Schutz nach der Niederlage bei Cannae. Liv. 22, 53. Zur Zeit des K. Nero war die Mauleselzucht, hier gerühmt; Sueton. V. Neron. Noch bemerkt man einige Ueberreste von Wasserleitungen, einem Amphitheater etc. in der neueren Stadt. Nordöstlich über ihr liegt Cannae (Canne), von dein südlich das grosse Schlachtfeld und in diesem der kl. Fl. Hergellus sich befand, an dessen Ufern 70,000 Römer in dem Treffen ihren Tod durch das Heer des Hannibal gefunden haben sollen. Polyb. 3, 113. 1) Eckh. D. N. Y. 1. P. 1, 141. /
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