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1. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 39

1879 - Paderborn : Schöningh
§ 21. Die beiden ersten schlesischen Kriege. 39 Die wenigen Stundender Erholung widmete er der Musik, besonders dem Flötenspiel, der Poesie und der Lektüre französischer Schriftsteller. Der darob erzürnte Vater, welcher sich immer mehr zu überzeugen glaubte, daß er den Prmzen mcf)t zu emcm tüchtigen Regenten werde heranbilden können, schritt sogar zu Mißhandlungen. D e) veranlaßten den jungen Friedrich, an heimliche Flucht nach Eng and zu denken, zu welchem Zwecke er die Lieutenants von Katte und von Keith ins Vertrauen zog. Aus einer Reise nach Ansbach und an den Rhein sollte der Plan zur Ausführung kommen, wurde jedoch entdeckt. Keith rettete sich durch die Flucht, Friedrich und Katte wurden verhaftet. Den Prinzen schickte der König nach der Festung Küstrm ; Katte aber, welchen ein Kriegsgericht zu Festungsarrest verurteilte, liefe er unter den Fenstern des Gefängnisses, worin der Prinz saß, hinrichten. Zwar wurde Friedrich nach einiger Zeit wieder in Freiheit gesetzt, mußte jedoch in Küstrm bleiben und der dortigen Kriegs- und Domänenkammer arbeiten. Durch völlige Unterwerfung unter den Willen des Vaters und durch regen Fleiß bei der Arbeit erwirkte er stch die Erlaubniß, auch die Umgegend von Küstrm zu besuchen. Und als er sogar auf die vom Könige gewünschte Verbindung mit der Prinzessin Elisabeth Christine von Lraunlchwelg-Bevern einzugehen bereit war, wurde ihm zur Zeit, wo seine geliebte Schwester sich mit dem Erbprinzen von Baireuth vermählte, die Rückkehr an den Hof gestattet. Bald darauf zum Obersten in Ruppin ernannt, lebte der Prinz vorzugsweise aus dem Gute Rheinsberg, wo er sich ernsten Studien widmete und zugleich Mutze fand, seinen Lieblingsneigungen nachzugehen. Ii. Tie Zeit Friedrichs Ii. des Großen 1740—86. § 21. 1. Die beiden ersten schlesischen Kriege. Wenige Monate, nachdem Friedrich Ii. den Thron bestiegen hatte, fand er durch den Tod des Kaisers Karl Vi. eine erwünschte Gelegenheit, seine Macht zu vergrößern. Oesterreich sollte nach der pragmatischen Sanction, wodurch die Erbfolge auch in weiblicher Linie für zulässig erklärt war, an Karls Tochter Maria Theresia fallen; aber der Kurfürst Karl Albert von Baiern trat als Schwestersohn des Kaisers mit Erbansprüchen hervor und fand nicht nur bei dem Kurfürsten von 'Lachsen, welcher gleichfalls mit dem habsburgischen Hause verwandt war, sondern auch bei Frankreich und Spanien Unterstützung. Friedrich versprach sowohl Maria Theresia Hülse zu leisten, als auck ihrem Gemahl Franz von Lothringen bei der bevorstehenden Kaiserwahl seine Stimme zu geben, wenn ihm die schlesischen Fürstentümer iüegnitz, Brieg, Wohlau und Jägerndorf herausgegeben würden. Letzteres hatte der Kaiser beim Beginn des dreißigjährigen Krieges eingezogen, da der damit belehnte Johann Georg, ein Sohn des Kurfürsten Joachim Friedrich, wegen seiner feindlichen Parteinahme geächtet war (§ 13, 8). Die drei anderen Fürstenthümer hätten nach dem Aussterben des dort regierenden piastischen Hauses gemäß einem Erbvertrage (§ 12, 6c) an Brandenburg fallen sollen; doch hatte der große Kurfürst gegen Übertragung des Schwie-buser Kreises auf den Anfall verzichtet (§ 18, 4). Da aber dessen Sohn Friedrich gegen die Anwartschaft auf Ostfriesland den Kreis wieder herausgeben mußte, erhob er neuerdings Ansprüche auf die drei Fürstenthümer. Diese
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