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1. Geschichte Preußens in Einzelbildern - S. 111

1891 - Danzig : Gruihn
Schlacht bei Königgrätz oder Sadowa. m Nachmittagsstunden. Mit Ungestüm warfen sich seine Krieger sofort auf den Feind und faßten ihn in der Flanke und im Rücken. Als nun der König an dem Zucken in den feindlichen Linien die Anwesenheit seines Sohnes merkte, hieß es bald: „Hurra, der Kronprinz ist gekommen; ersteht schon im Feuer." Die Anhöhen, welche den Österreichern eine so starke Stellung geboten hatten, wurden in stürmendem Anlaufe genommen. Mit der Eroberung des Dorfes Chlum war der Kampf entschieden, und im Angesichte der jubelnden Truppen umarmte sich der Kronprinz mit Friedrich Karl. Unaufhaltsam marschierte jetzt die ganze preußische Schlachtreihe vorwärts. Der König selbst stellte sich an die Spitze der Reiterei, um den Sieg zu vollenden. Mitten in das heftige Granatfeuer hinein sprengte der kriegsfrendige Heldengreis. Da hielt ihn Graf Bismarck mit den Worten an: „Als Major habe ich nicht das Recht, Ew. Majestät auf dem Schlachtfelde einen Rat zu erteilen; als Ministerpräsident habe ich aber die Pflicht, Ew. Majestät zu bitten, nicht die augenscheinliche Gefahr aufzusuchen." Der König ent-gegnete freundlich: „Ich kann doch nicht davonreiten, wenn meine brave Armee im Fener steht." Etwa gegen 4 Uhr nachmittags hatten die Preußen den Sieg errungen. Der Kronprinz trifft den König. Nach dem Siege bei Chlum suchte der Kronprinz seinen königlichen Vater auf, fand ihn aber erst um 8 Uhr abends; beide umarmten sich. Nach diesem Wiedersehen schrieb der König an seine Gemahlin Augusta: „Endlich begegnete ich noch spät 8 Uhr Fritz. Welch ein Augenblick nach allem Erlebten und am Abend dieses Tages! Ich übergab ihm den Orden pour le merite (den höchsten Kriegsorden) die Thränen stürzten ihm herab." 86. Die übrigen Kriegsereignisse von 1866 bis zum Iriedenssthluß. Der Siegeszug durch Böhmen und Mähren. Nach der Schlacht bei Königgrätz waren die preußischen Truppen so müde, daß sie den Feind nicht sosort zu verfolgen vermochten. Es gelang daher dem Feldherrn Benedek, seine geschlagene Armee unter den Mauern von Olmütz wieder zu sammeln. Der Kronprinz rückte gegen Olmütz vor und siegte in der Nähe dieser Stadt in dem Gefecht bei To bitschau, wodurch er einen Teil der Österreicher von Wien abschnitt. Friedrich Karl besetzte Brünn, und Herwarth von Bittenfeld ging auf Wien los, so daß seine Truppen bereits den Stephansturm und das Häusermeer vor Augen hatten. Doch jetzt wurden zu Nikolsburg in Mähren, wohin König Wilhelm sein Hauptquartier verlegt hatte, Friedensunterhandlungen angeknüpft und eine vorläufige Waffenruhe vereinbart. Der Feldzug der Mainarmee. Süddeutschland wurde unterdessen von einem kleinen preußischen Heere, der sogenannten „Mainarmee", bezwungen. Unter Führung des Generals Vogel von Falken st ein verhinderte die Mainarmee lange Zeit die Vereinigung der feindlichen Streitkräfte aus deu anderen Bundesstaaten. Dieser General siegte bei Kissingen (in Bayern) über die Bayern, bei Aschaffenburg (in Bayern) über deren Verbündete und besetzte Frankfurt a. M. General v. Mantenffel siegte bei Tauberbischofsheim (in Großherzogtum Baden) und Würzburg (in Bayern) über die Gesamtmacht der Feinde.
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