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1. Deutsche und brandenburgisch-preussische Geschichte vom Ausgang des Mittelalters bis zur Gegenwart - S. 82

1896 - : Buchh. des Waisenhauses
82 Das Zeitalter Friedrichs des Großen. Lowositz. Zum Entsätze der Sachsen zog ein österreichisches Heer unter Browne die Elbe herab. Friedrich ließ nun einen Teil seiner Truppen vor Pirna, rückte mit dem Reste den Österreichern entgegen und warf sie bei Lowositz^ zurück (1. Oktober). Darauf mußten auch die Sachsen die Waffen strecken. Ihr unerwarteter Widerstand hatte Friedrich wenigstens verhindert, die österreichische Macht, wie er es gehofft hatte, noch im Jahre 1756 vollständig niederzuwerfen. Im Unmute hierüber ließ er, nicht §it seinem Vorteile, die bei Pirna gefangenen Gemeinen der sächsischen Armee unter die preußischen Regimenter stecken. Sachsen wurde in Verwahrung genommen und mußte dem Könige die ganze Zeit des Krieges hindurch Geld und Rekruten liefern. Das Jahr 1757. Prag. Maria Theresia konnte diesen Angriff gut benutzen, um ihre Verbündeten gegen Preußen unter Waffen zu bringen. Im Jahre 1757 erschienen Frankreich und Rußland mit je 100000 Mann im Felde, Schweden stellte 25000, Österreich gegen 200000 Mann; außerdem hatte der Reichstag zu Regensburg, bei dem der Kaiser den König Friedrich als Landfriedensbrecher verklagt hatte, die Aufstellung einer Exekutionsarmee von 32 000 Mann angeordnet. Dieser Heeres-mafse konnte Friedrich kaum 200000 Mann engegenstellen. Außer Hannover und England, das auf Betreiben seines großen Ministers William Pitt dem Könige auch durch seine Subsidien wichtig wurde, standen nur noch wenige kleine deutsche Staaten auf Preußens Seite. Friedrich blieb seinem Kriegsplane treu und brach im Jahre 1757 in vier Abteilungen in Böhmen ein. Bei Prag trafen die wieder vereinigten Preußen am 6. Mai ein österreichisches Heer unter Karl von Lothringen und Browne. Nach heißem Kampfe wurden die Österreicher geschlagen. Der eine Teil der besiegten Armee warf sich in das feste Prag, der andere wandte sich flüchtig nach Süden. Aber der Sieg war teuer erkauft, denn der greise Schwerin war gefallen, mit ihm der Kern des preußischen Fußvolkes. Min. Friedrich hoffte, die Festung Prag und das eingeschlossene österreichische Heer durch Aushungerung zur Übergabe zu zwingen und dann durch einen Marsch auf Wien Maria Theresia zum Friedensschlüsse zu nötigen. Zum Entsätze Prags sandte die Kaiserin ihr letztes Heer unter dem Feldmarschall Daun. Der König ließ deshalb wieder einen Teil seines Heeres zur ferneren Einschließung der Festung zurück, mit dem anderen ging er Daun entgegen. Am 18. Juni griff er den in fester Stellung stehenden, doppelt fo_ starken Feind bei Kolin') an und wurde geschlagen. Infolge dieser Niederlage war der ganze Kriegsplan Friedrichs vereitelt: er wurde aus dem Angriffe 1) Lowositz oder Soßofiti liegt an der Mündung der Eger in die Elbe. 2) Kolin liegt am zweiten Elbknie.
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