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1. Bd. 2 - S. 141

1873 - Köln : Schwann
— 141 — abgehauen, Kiehn und Schwefel unter die Nägel oder in die Oeffnungen des Körpers gesteckt und angezündet, Mistjauche in den Hals geschüttet, die Fußsohlen aufgeschnitten und mit Salz bestreut, die Männer an Pferdeschweife gebunden, zur Zielscheibe für Schießübungen aufgestellt, die Kinder den Eltern weggerissen, in Stücke gehauen, an die Wände geworfen. Man rechnet, daß Deutschland im dreißigjährigen Kriege die Hälfte, ja einige behaupten, daß es zwei Drittel seiner ganzen Bevölkerung verloren hat. In Sachsen kamen allein in zwei Jahren 900,000 Menschen um; in Böhmen wurde die Einwohnerschaft, bevor noch Banner und L.orstensohn ihre letzten verheerenden Einfälle machten, auf ein Viertel herabgebracht. Im Her^ogthum Würtem-berg lebten nur noch 48,000 Seelen; Augsburg hatte sonst 80,000, jetzt nur noch 18,000 Seelen, und so sah es nach Verhältniß in ganz Deutschland aus. Große, meist blühende Länder waren entvölkert und wurden erst all-mälig durch Einwanderer von außen her und durch zurückgebliebene Soldaten besetzt. Man weist nach, daß Deutschland vor dem dreißigjährigen Kriege so bevölkert war, als es jetzt ist. Ueber zwei Jahrhunderte sind seit jener Schreckenszeit verflossen, und diese Zeit war nöthig, um Me Einwohnerzahl auf die Höhe zu bringen, die das Reich vor dem Ausbruche des Krieges hatte. 32. Deutschland und Frankreich nach dem 3üjährigen Kriege. 1. Ter Raub von Straßburg. urch den westfälischen Frieden war die Einheit Deutschlands fast gänzlich verloren, das Ansehen des Kaisers ohne Bedeutung. Das deutsche Reich war nur noch dem Namen nach vorhanden, in
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