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1. Bilder aus der Sage und Geschichte Roms - S. 78

1908 -
— 78 — Sein Äußeres schildert Einhard folgendermaßen: Von Körper war Karl voll und stark, von Wuchs erhaben, denn er war siebenmal so lang als sein Fuß. Sein Kops war rund, die Augen sehr groß und lebhaft, die Nase ein wenig mehr als mittelmäßig, das Haar glänzend weiß, die Miene heiter und fröhlich, die ganze Gestalt, mochte sie sitzen oder stehen, voll hoher Würde. Obwohl der Nacken ein wenig gebückt und kurz war und der Leib etwas zu weit hervorragte, so deckte doch das schöne Verhältnis der übrigen Glieder diese Fehler. Der Gang war fest, die gerade Haltung des Körpers männlich, die Stimme hell, wiewohl der Kraft des Körpers nicht ganz entsprechend. Seine gute Gesundheit war nur in den letzten vier Lebensjahren öfters von Fiebern heimgesucht; seine Vergnügungen waren Reiten, Jagen und Schwimmen, worin er es allen anderen zuvortat. Xviii. Ter Zerfall des Frankenreiches. Das gewaltige Reich, das Karl der Große gegründet hatte, konnte nach seinem Tode nicht lange zusammengehalten werden. Schon unter seinem schwachen Sohne Ludwig, der wegen seiner großen Nachgiebigkeit gegen die Kirche den Beiuamen „der Fromme" erhalten hat, kam es zu heftigen inneren Kämpfen, und noch nicht dreißig Jahre nach dem Tode des großen Reichsgründers teilten sich feine drei Enkel, die Brüder Lothar, Ludwig und 843 Karl, in das Frankenreich (843). Lothar, der schon die Kaiserkrone trug, erhielt selbstverständlich Italien, dazu Burgund (d. i. Südostfrankreich) und die anstrasifchen Gebiete zwischen Maas und Rhein, die später den Namen Lothringen erhielten. Karl übernahm Westfranken, das frühere Neustrien, das heutige Frankreich. Ludwig erhielt die Länder östlich vom Rhein und nördlich von den Alpen, also Alemannien, Baiern, Frankenland am Main, Thüringen und Sachsen; jenseits des Rheins fielen ihm die Bistümer Mainz, Worms und Speier zu, dafür überließ er Lothar die friesische Küste bis zur Elbe. Diese Ländermasse wurde damals Ostfranken genannt, erst viel später erhielt sie den Namen Deutschland; Ludwig aber führt in der Gefchichte den Namen „der Deutsche". So ist dervertrag von Verdun, in welchem die Teilung des Frankenreiches erfolgte, der Ausgangspunkt sowohl der französischen, als der deutschen Geschichte; feit dem Jahre 843 gibt es ein Deutsches Reich.
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