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1. Von der Urzeit bis zum Dreißigjährigen Kriege - S. 14

1913 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 14 — 2. Die Staatsverwaltung und die sozialen Zustände. a) An der Spitze stand der König; er war mit außerordentlicher Machtbefugnis ausgestattet, indem er die absolute Heeres- und Gerichtsgewalt in seinen Händen oereinigte; das Königtum war erblich. ä) Seine Einkünfte entnahm er den Krongütern, die Unterworfenen gaben Steuern; auch die Einnahmen aus den Zöllen, dem Münzrecht und den Bußgeldern flössen in die königliche Kasse; die germanischen Untertanen brachten ihm freiwillige Geschenke. ß) Sein Gefolge, die Antrustionen, standen ihm in der Verwaltung der Hofämter zur Seite. 7) Diese Hofämter hatten sich aus dem Gefolgschaftswesen entwickelt; das Gefolge gewann der König durch große Schenkungen aus den eroberten Gebieten. ö) Die eigentlichen Staatsbeamten waren die Gaugrafen und unter ihnen die Centenare. b) Anfänge des Lehnswesens; Einfluß der Kirche. d) Der König hatte von seinem großen Landbesitz seinen Kriegern kleinere Anteile gegeben, dadurch schuf er zwar einen Bauernstand; aber diesem stand das wirtschaftliche Jntereffe höher als seine politischen Rechte. ß) Durch die bedeutenden Landschenkungen an die Großen und die Kirche bildete sich ein Großgrundbesitz — eine weltliche und geistliche Aristokratie — neben dem die Freien einen schwierigen Stand hatten. 7) Neben den altgermanischen Freien, deren Zahl immer geringer wurde, bildeten sich noch zwei sozial untergeordnete Stände, die Mindersreien, die von der Kirche und die Ministerialen, die von einem Herrn abhängig waren. ö) Die Kirche hat sich zwar um die Bekehrung der Franken wenig Verdienste erworben, aber sie bewahrte mit der lateinischen Sprache noch einen Rest römischer Bildung, sie nahm sich der Notleidenden und Unterdrückten an und gewährte den Verfolgten das Asylrecht. So erlangte die Kirche früh einen bedeutenden Einfluß auf das Volk. c) Ursachen für den Verfall des Frankenreiches der Merovinger. a) Die Teilung des Reiches untergrub die Machtstellung des Königtums nach außen. ß) Die inneren Kriege, die sittliche Entartung und die feindliche, nach Selbständigkeit trachtende Haltung des Adels nahmen dem Königtum auch alles Ansehn im Innern.
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