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1. Grundriß der Geschichte Hamburgs - S. 71

1916 - Hamburg : Herold
— 71 — Augenblick gekommen, die verhaßte Fremdherrschaft abzuschütteln. In Hamburg regte sich derselbe Geist. Patriotische Männer dachten an eine Volksbewaffnung: Friedrich Perthes wandte sich an den von Napoleon vertriebenen Herzog von Oldenbnrg und forderte ihn auf, an die Spitze der Erhebung in Norddeutschland zu treten: dieser zögerte indes mit der Ausführung. In Hamburg selbst machte sich am 24. Februar die Erbitterung gegen die Franzosen in einem Tumulte Luft. Zwar wurde die Ruhe wiederhergestellt, aber der aufgeregten Bevölkerung gegenüber fühlte sich der französische Kommandant Cara St. Cyr nicht mehr sicher, zumal da russische Streifscharen über Berlin hinaus gegen die Elbe vordrangen. Am 12. März räumte er mit seiner schwachen Mannschaft die Stadt, und wenige Tage darauf (18. März) hielt der russische Oberst von Tettenborn unter dem Jubel der Bevölkerung seinen Einzug. Jetzt wurde die alte Berfassung der Stadt wiederhergestellt; der frühere Senat trat an die Spitze der Regierung. Man beschloß, ein Truppenkorps, die Hanseatische Legion, ins Feld zu stellen und außerdem zur Sicherung der Stadt eine Bürgerwehr, die „Bürgergarde", einzurichten; Hamburg sollte der Mittelpunkt der Volkserhebung in Norddeutschland^ werden. Durch den Sieg bei Lüneburg (2. April), den russische und preußische Abteilungen über ein abziehendes französisches Truppenkorps erfochten, wurde der Mut und die Begeisterung sehr gehoben. Bald aber rückten starke feindliche Streitkräfte unter dem General Vandamme heran. Sie besetzten das ganze Gebiet am linken Ufer der Elbe und bemächtigten sich (9. bis 12. Mai) der Elbinseln Wilhelmsburg, Große und Kleine Veddel. Von dort aus wurde seit dem 15. Mai Hamburg selbst beschossen. Die Lage der Stadt wurde hoffnungslos: nach Napoleons Sieg bei Groß-Görschen (2. Mai) war von den Verbündeten keine Hilfe mehr zu erwarten; dagegen trat Dänemark auf Frankreichs Seite. Da Tettenborn sich außerstande sah, mit seinen unzureichenden Kräften Hamburg zu verteidigen, so entschloß er sich zum Abzug; die Hanseatische Legion folgte den Russen nach. Die Bürgergarde mußte sich auflösen, doch verließen viele, die ihr angehört hatten, die Stadt und vereinigten sich in Mecklenburg unter Leitung
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