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1. Hessische Geschichte - S. 28

1897 - Gießen : Ricker
— 28 — dem sie sich der Wartung der Kranken widmete, führten zu ihrem frühen Ende. Sie starb im 24. Lebensjahre am 21. November 1231. Nach ihrem Tode geschahen Wunder und Zeichen an ihrem Grabe, so daß sie 1235 heilig gesprochen wurde. Ihr Grab war ein berühmter Wallfahrtsort, und über demselben entstand die von den deutschen Ordensrittern erbaute herrliche Elisabethenkirche. Die Gebeine der Heiligen wurden aus dem bisherigen Grabe hervorgeholt, in einen kostbaren Sarkophag gelegt und in die Gruft unter der neu erbauten Elisabethenkirche beigesetzt. Der Beisetzung wohnten Kaiser Friedrich Ii. und seine Gemahlin an, welche dem Schädel der Heiligen selbst eine goldene Krone aussetzte. Taufende von Pilgern wallfahrteten alljährlich zum Grabe der Heiligen, um daselbst zu beten. Elisabeth hatte drei Kinder, einen Sohn, Hermann genannt, und zwei Töchter, von denen eine, Sophie, mit dem Herzoge von Brabant vermählt war. Elisabeths Sohn Hermann starb schon sehr frühe im 19. Lebensjahre, und Heffen und Thüringen sielen an seinen Vormund und Onkel, Heinrich Rafpe Iv. Dieser wurde aus Betreiben des Papstes Innocenz Iv. und auf Wunsch mehrerer geistlicher Fürsten zu Hochheim am Main bei Würzburg als Gegenkaiser von Friedrich Ii. gewühlt. Er führte den Spottnamen „Pfaffenkönig". Heinrich Raspe kämpfte siegreich gegen Friedrichs Sohn Konrad in der blutigen Schlacht bei Frankfurt am Main (1246), wurde aber mit Hilfe der Städte bei Ulm geschlagen und erlag auf der Wartburg den in dieser Schlacht erhaltenen Wunden am 17. Februar 1247. 4 Heinrich I., „das Aiiid". 1247—1308, Mit Heinrich Raspes Tode erlosch der männliche Stamm seines Hauses. Auf dessen hinterlassene Besitzungen machten Heinrich der Erlauchte, Markgraf von Meißen, und Sophie, Herzogin von Brabant, für ihren Sohn Heinrich, einen Enkel des Landgrafen Ludwigs Iv. und der heiligen Elisabeth, Ansprüche. Heinrich von Meißen war noch bei Raspes Lebzeiten mit Thüringen belehnt worden. Auf Hessen konnte er keine Ansprüche machen, wiewohl er gerne auch dieses an sich bringen wollte. Die Edlen in Hessen, Grasen, Ritter, höhere Geistliche, Vertreter der Städte und Vorsteher der bäuerlichen Gerichte kamen zusammen und wurden eins: „Wäre es Sache, daß Landgrafen Ludwigs und St. Elisabethen Tochter, die Frau Herzogin Sophie von Brabant, einen Sohn hätte, der wäre der angestammte Herr des Landes." Durch die Unterstützung dieser Edeln und Städte konnte Sophie ihrem dreijährigen Sohne sein Erbe bewahren. Nachdem sie sich mit Heinrich von Meißen über streitige Punkte geeinigt hatte, übertrug sie ihm die Statthalterschaft in Hessen für ihren minderjährigen Sohn. Nach den ersten Jahren einer friedlichen Regierung wurde sie mit Heinrich dem Erlauchten in einen Krieg verwickelt,
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