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1. Deutsche Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der allgemeinen - S. 31

1918 - Leipzig : Hirt
— 31 — sonderer Blüte und bildete sich zur Baukunst aus. Die mittelalterliche Baukunst stellte sich vorwiegend in den Dienst der Religion; ihr Hauptzweck war Erbauung herrlicher Gotteshäuser. Die besondere Bauart, die dabei sich herausbildete, nennt man den gotischen Baustil. Zur Herstellung prächtiger Bauwerke bildeten sich besondere Bauinnuugen, welche man Bauhütten nannte. Die ihnen zugehörigen Arbeiter, die Baubrüder, hatten besondere Rechte und Freiheiten, besondere äußere Gebräuche und Erkennungszeichen. Später verfielen die Bauhütten; aus ihren Trümmern bildete sich in neuerer Zeit der Bund der Freimaurer. An die Gewerbetätigkeit schloß sich der Handel. Gewerbebetrieb und Handelstätigkeit verlangten geistige Bildung. Das veranlaßte schon frühzeitig die Gründung von städtischen Schulen (Bürgerschulen). 4. Warum die Städte sich zu gegenseitigem Schutze verbanden. Der wachsende Wohlstand und die zunehmende Freiheit der Städte erregten Neid und Eisersucht der Ritter; namentlich suchten die Raub- 5 ritter den städtischen Handel zu stören; deshalb herrschte zwischen beiden gewöhnlich Feindschaft. Den gemeinsamen Feinden gegenüber verbanden sich die Handel treibenden Städte zu gegenseitigem Schutz. So entstanden der mittelrheinische, der schwäbische und der norddeutsche Städtebund. Der letztere, welcher Hansa hieß, erlangte besondere Be- " deutung. Durch Gewerbefleiß und Handel gelangten die Städte zu großem Reichtum. Dieser verleitete zu Verschwendung und Üppigkeit in Wohnung, Kleidung, Nahrung und Festen. Um so schlimmer waren die Bauern auf dem Lande daran. Einem Edelmann oder Kloster leibeigen, lebten sie in Unwissenheit und Aberglauben dahin und führten ein jämmerliches Leben. 4. Dichtkunst. 1. Von wem im Mittelaller die Dichtkunst gepflegt wurde. Die Liebe zur Dichtkunst war namentlich durch die Kreuzzüge geweckt worden. Es galt, der heiligen Begeisterung Ausdruck zu geben und die Taten und Abenteuer einzelner Teilnehmer zu besingen. Besondere Pflege fand die Dichtkunst an den Höfen der Fürsten und auf den Burgen der Ritter; Fürsten und Ritter traten nicht selten selbst als Dichter und Säuger auf, und fahrende Sänger zogen von Burg zu Burg, von Fürstenhof zu Fürstenhof, um ihre Lieder vorzutragen; darum heißt die Dichtkunst jener Zeit die höfifche oder ritterliche. Sie hatte es mit der Schilderung großer Heldentaten (= epische Dichtung) oder mit dem Preise der Frauen und der Liebe (— Minne, daher Minnesänger, Minnelieder) zu tun. 2. Wovon ein berühmtes Heldengedicht ans jener Zeit handelt. Das berühmteste Heldengedicht aus jener Zeit ist außer dem Nibelungenliede das Lied von Gudrun, welches das Seeleben der nördlichen Germanen berührt. Im Lande der Hegelingen (—Friesland an der Küste der Nordsee) herrscht König Hetel mit seiner Gemahlin Hilde. Ein Sohn Ortwin und eine Tochter Gudrun sind ihre Freude. Um Gudmns Hand wirbt Hartmut, der Sohn des Normannenkönigs ; aber um alten Streites willen wird sie ihm versagt.
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