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1. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 120

1913 - Langensalza : Beltz
1-ju Heinrich Iv. a) Als Der König nach Deutschland zurückkehrte, hielten die Fürsten gerade eine Versammlung in Forchheim ab, und da hatten sie Heinrich für abgesetzt erklärt und auch schon einen neuen Herzog zum Könige gewählt. Das war Rudolf von Schwaben. Heinrich Iv., der soeben das Äußerste getan hatte, um das Königtum zu retten, war fest entschlossen, den Beschluß der Fürsten nicht anzuerkennen und lieber mit dem Schwerte in der Hand zu sterben, als die ihm angetane Schmach zu ertragen. Und es gab auch viele Leute in Deutschland, denen das traurige Geschick ihres Königs zu Herzen ging. Das waren die Bürger und Bauern, welche ihm so manches zu danken hatten. So sonnte der abgesetzte König ein stattliches Heer zusammenbringen. Er vertrieb Rudolf aus seinem Herzogtum und verurteilte ihn wegen Verrats zum Tode. Natürlich ließen die Reichsfürsten den Gegenkönig nicht im Stich, sondern stellten ihm ihre Truppen zur Verfügung. So entbrannte in Deutschland ein schrecklicher Bürgerkrieg. Mehrmals stießen die Gegner aufeinander. Das Kriegsglück wechselte. Die beiden Heere suchten sich an Grausamkeiten zu überbieten, und der Bauer und Bürger hatte dabei am meisten zu leiden. Der Papft^ wollte sich ^ anfangs für keinen der beiden Könige entscheiden. Als aber Heinrich in einer Schlacht an der Unstrut besiegt wurde, erkannte Gregor Vii. Rudolf als den allein rechtmäßigen König an, schenkte ihm eine goldene Krone und tat Heinrich zum zweiten Male in den Bann, obgleich er doch jetzt seinen Grund dazu hatte. Aber der Bannfluch hatte diesmal nicht die Wirkung wie der erste. Die Zahl der Anhänger Heinrichs wuchs von Tag zu Tag. Zum zweiten Male wollte er nicht nach Kanossa gehen. Er trat offen als Feind des Papstes auf, berief eine Kirchenversammlung und ließ einen Gegenpapst wählen. Dann zog er wieder gegen Rudolf. In der Nähe von Merseburg stießen die Gegner aufeinander. Heinrich erlitt abermals eine Niederlage. Trotzdem brachte der Kampf für ihn eine günstige Entscheidung. Rudolf war in der Schlacht tödlich verwundet worden, so daß ihm die rechte Hand abgenommen werden mußte. Er starb noch am Abend des Kampftages in Merseburg. Als dem Sterbenden die blutige Hand gezeigt wurde, soll er gesagt haben: „Das ist die Hand, mit der ich meinem Kaiser Heinrich Treue geschworen habe!" Vertiefung. Wie ist über das Verhalten der deutschen Fürsten zu urteilen? (Sie bewiesen jetzt öffentlich, daß es ihnen nicht um die Ehre und Würde des Reiches, um den Landfrieden und das Wohl des Volkes, sondern um ihre eigenen persönlichen Vorteile zu tun war.) Warum traten die süddeutschen Bürger und Bauern auf Heinrichs Seite? (Sie hatten eingesehen, daß ihre Landesherren, die geistlichen und weltlichen Fürsten, für ihr Wohl nicht sorgten, daß sie vielmehr in dem abgesetzten König ihren Beschützer und Förberer hatten. Und beshalb hatte der Bann biesmal nicht die gewünschte Wirkung.) Inwiefern war Rubolfs Tod für Heinrich ein Glück? (Er war nun von dem gefährlichen Nebenbuhler befreit. Seine Feinde verloren den Mut; mancher von ihnen hielt den Tod des Gegenkönigs für ein Strafgericht Gottes.) Überschrift? Zusammenfassung: Heinrichs Kampf mit dem Gegenkönige. b) Wie Heinrich Iv. gegen Gregor Vii. zieht. Wie bürste er es wagen, einen Kriegszug gegen den mächtigen Papst zu
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