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1. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 22

1898 - Würzburg : Stuber
22 — dem Morgenlande und führten dessen Produkte dem Abendlande zu, z. B. Seide, Baumwolle, Zucker, Pfeffer, Ingwer, Muskatnüsse, Alaun, Farbstoffe, Perlen, Schmucksachen. Nicht nur die Kreuzfahrer, sondern auch die Daheimgebliebenen lernten diese Diuge gebrauchen. Die Kaufleute mußten sie deswegen in großen Mengen aus dem Oriente herbeischaffen. Ferner wurden die Erzeugnisse der deutschen Gewerbe durch die heimischen Kreuzfahrer den fremden Völkern bekannt. Diese schätzten die deutschen Waren wegen ihrer Schönheit und Güte sehr hoch und kauften sie gerne. Namentlich Waffen und Rüstungen gehörten bald zu den wichtigsten Ausfuhrartikeln. Ebenfo wurden Wollen-, Leinen-und Lederwaren in die fernsten Länder verschickt. Die Handwerker hatten deshalb alle Hände voll zu thun. So nahmen Handel und Gewerbe einen ungeheuren Aufschwung, und der Wohlstand stieg im ganzen Lande, besonders in den Städten. Bald waren sie die Sitze des Wohllebens und des Luxus, und die Bürger trugen ihren Reich- tum durch Prunkbauten auch äußerlich zur Schau. Viele herrliche Dome, Rathäuser, Privatpaläste, wie wir sie gegenwärtig noch in manchen Städten bewundern (Nürnberg, Rothenburg, Würzburg), entstanden in jener Zeit. Weiterhin wurden die geographischen und naturgeschichtlichen Kenntnisse vermehrt. Man versuchte Landkarten zu zeichnen; man brachte fremde Pflanzen, besonders Blumen, in die Heimat. Endlich erhob sich in dieser Zeit die Dichtkunst zu hoher Blüte. Die Heldenthaten der Kreuzfahrer wurden in Liedern besungen, und „die fahrenden Sänger" waren überall gerne gesehen und hoch geehrt. 21. Das Rittertum. 1. Entstehung des Ritterstandes. Schon bei den alten Germanen finden wir berittene Krieger, und in den Heeren Karls des Großen war die Reiterei die vornehmste Waffengattung. Damals mußte sich jeder Heerespflichtige selbst ausrüsten. Die Ausrüstung des Reiters war mit großen Kosten verbunden, deshalb konnten nur die Reichen, die Großgrundbesitzer, als Reiter dienen. Solche standen daher auch in höherem Ansehen, erlangten allmählich eine bevorrechtete Stellung und bildeten einen besonderen Stand, den Ritterstand. 2. Ausbildung der Ritter. Die Ausnahme in den Ritterstand setzte eine vieljährige Vorbereitung voraus. Mit dem 7. Lebensjahre wurde der Ritterknabe an den Hof eines Edlen, gewöhnlich an den des Lehensherrn, gebracht, um als Edelknabe (Page) die ritterlichen Fertig-
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