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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 65

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
1. Gründung Roms. Romulus. 65 entweder unter dem Schutze Patricischer Geschlechter standen oder auf ihrem eigenen Grund und Boden wohnten und unter dem Namen Plebs begriffen wurden. Sie durften weder in den Volksversamm-luugen mitstimmen, noch Staatsämter oder Priesterwürden bekleiden. Eben so rechtlos waren die aus dem Sclavenstande Freigelassenen. Der Sclave wurde nur als Sache behandelt, und dem Herrn stand volles Eigenthumsrecht über dessen Leib und Leben, Kräfte und Erwerb zu. Verbrechen oder Vergehen wurden nach dem Herkommen bestraft und entweder mit dem Tode oder durch Einziehung eines Theils des Vermögens oder körperliche Züchtigung gebüßt. Besonders hart waren die Gesetze gegen die Schuldner. Wenn nach einer bestimmten Frist die Zahlung nicht erfolgte, so war der Schuldner samt Kindern und Habe dem Gläubiger verfallen und durfte von diesem getödtet oder zur Sklaverei verurtheilt werden. Wie die Griechen den Zeus, so verehrten die Römer als höchste Gottheit den Himmelskönig Jupiter, den Vater des Lichts, der in der Höhe thront und in dessen Hand Himmel und Erde ruht. Auf dem Capitol erbaute man ihm sein größtes Heiligthum, und von dort aus wachte er über die Geschicke der Römer und segnete ihre ruhmvollen Thaten. Ihm feierte man alljährlich die capitolinischen Spiele mit Wettkämpfen, Ringen und Festlichkeiten aller Art. Sem Heiligthum bot Verbrechern und Landesflüchtigen ein schützendes Asyl. Zu den ältesten römischen Göttern gehört Saturn, der mit Lebenskräften gesättigte Erdengott, der Gemahl der gütigen Mutter Erde, die den emsigen Fleiß der Menschen mit Fülle und Reichthum lohnt. Das Hauptfest des Gottes, die Saturnalien, fand im December statt und wurde mit Gastgelagen und Schmausereien begaugeu. Ein Verwandter-Saturns war Faunus, der gute Geist der Berge, der Triften, der Fluren, ein Stifter milder und frommer Sitte, alter König und Urheber vieler alter Geschlechter. Neben Jupiter war Mars, der Gott des Krieges, der eigentliche Nationalgott Roms, der Schutzgott des ganzen Staats- und Gemeindelebens. Janus war der Gott alles Anfanges und Einganges, der an der Pforte des Himmels, der Stadt, des Hauses, des Jahres steht, der Gott des Zeitenwechsels, der mit einem Antlitz vorwärts, mit dem andern rückwärts schaut, dem der erste Monat im Jahre, der erste Tag im Monat geweiht war. Vesta, die Göttin des Herdes, war eine der am höchsten verehrten Göttinnen des alten Rom, ihr Tempel mit dem immer lodernden Feuerherd der Mittelpunkt der Stadt und des Staates. Sechs Jungfrauen, Vestalinnen, waren die Priesterinnen der Gottheit und Hüterinnen des ewigen Feuers, dessen Erlöschen als schlimmste Vorbedeutung für den Staat galt. Neben dem Herde jedes Hauses standen die Penaten, die Hausgötter, denen man täglich Opfergaben darbrachte und Alles aus Herz legte, was die Familie in Freud und Leid bewegte. Schmelzer, Leitfaden. 5
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