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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 112

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
112 Ix. Das römische Kaiserreich und die Germanen. Da^ Christenthum. 5. Gründung und Ausbreitung der christlichen Kirche. Als das römische Bolk unter Augustus den Höhepunkt feiner Macht erstiegen und bte meisten Nationen der bekannten Erde in feinen weiten Schoß aufgenommen hatte, da wurde im jüdischen Laube der Grunb zu dem Reiche Gottes gelegt, das bestimmt war, das Reich der Cäsaren zu durchbringen und zu überwinben. Was man nur mit natürlichen Kräften zu erreichen vermochte, das hatte die römische Welt b am als in ihrem Besitze; Größe und Herrlichkeit nach Außen, gesetzliche Ordnung im Innern und eine Fülle von Gütern und Gaben, die das Leben schön und angenehm machen können. Und dennoch lag das Menschengeschlecht in tiefer Versunkenheit, und ein Verlangen nach Erlösung und Erhebung durchzog Aller Herzen. Der Glaube an die Götter der Väter war dahingeschwunden, die alten Religionen hatten ihre Macht über die Gemüther verloren, und in der Philosophie suchte man vergeblich Heil und Befriebignng. Die Welt beburfte eines Führers und Erretters, und die Ansprüche der Propheten, die Ahnungen der Dichter und Weifen und das sehnsüchtige Harren der Völker — Alles deutete auf die baldige Ankunft eines solchen hin. Und als denn nun die Zeit erfüllet war und Gott feilten eingebortten Sohn sandte, um die Menschheit von der Last der Sünde und des Elends zu befreien und ihre Blicke aus dem Wirrfal des Erdenlebens empor zum Himmel zu richten, da wandten sich der heilsbegierigen Seelen immer mehr Ihm zu, der zu den Mühseligen und Beladenen spricht: „Kommet her zu mir, ich will euch erquicken!" und zu den Jrrenben: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben." Der Sohn Gottes hatte fein Werk auf Erben vollbracht; er hatte fein Leben zur Erlösung der Menschen bahiitgegebeit, war siegreich von den Todten auferstanden und zu feinem himmlischen Vater zurückgekehrt. Zehn Tage nach feiner Himmelfahrt sandte er feinen Jüngern, wie er ihnen verheißen, den heiligen Geist, der sie in alle Wahrheit leiten und sie stärken sollte zu dem hohen Berufe, das Evangelium zu verkündigen aller Ereatur. Das Pfingstfest war die Geburtsstunde der christlichen Kirche. Angethan mit der Kraft aus der Höhe, predigten die Apostel das Wort von Christo mit großer Freudigkeit und mit solchem Erfolge, daß noch an demselben Tage bei dreitausend Seelen sich taufen ließen und eintraten in die Gemeinde, die sich zu Jerusalem bildete und binnen kurzer Zeit fünftausend Glieder zählte. Die Menge der Gläubigen aber war Ein Herz und Eine Seele. Täglich und stets waren sie bei einander im Tempel und brachen das Brot hin und her in den Häusern. Mit besonderer Andacht und Inbrunst feierten sie den Sonntag als den „Tag des Herrn", den Tag der Auferstehung und der Ausgießung des heiligen Geistes. Keiner sagte von feinen Gütern, daß sie fein wären, foitbern es war ihnen Alles gemein.
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