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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 328

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
328 Viii. Die Freiheitskriege. "jngcitb körperlich jtarf" und ßctocinbt zu machen. ^o harrte man der Zeit, ba der König fein Volk zu den Waffen rufen würde um das verhaßte Fremdjoch abzuschütteln. Schon im Jahre 1809 hatte man eine Erhebung Norddeutschlands herbeizuführen gesucht. ߧ> war noch zu früh, das Volk war zur Freiheit noch nicht reif, die Ketten mußten es noch härter brücken. Der Aufstand der hessischen Bauern unter Oberst Dornberg mißglückte; der von Kotberg her bekannte Major Achill, welcher mit seinem Hnsarcnregimente eigenmächtig Berlin Dcilciijirt, tourbc tu streifjunb bort beit ^rcinjofcii nnb Sd&ucii ein-geholt und mit dem größten -ihcil seiner Schaar niedergehauen; nur mit Mühe gelang es dem Herzog Wilhelm von Br au risch wag, sich mit seinen „schwarzen Reitern" von Böhmen aus nach der Weser durchzuschlagen und nach England zu entkommen. Als die kläglichen Ueberreste der großen Armee auf bentschem ioben erschien, ba erkannte Jeder, daß die Stunde der Befreiung gekommen sei. Auch York, der Befehlshaber der preußischen Hülfs-truppen gegen Rußland, fühlte es. Er schloß am 30. December (1812) mit den Russen die Convention in der Poscheruu'-schen Mühle (bei Tauroggen in Lithauen), durch welche er sich zur Einstellung der Feindseligkeiten verpflichtete. Seine kühne That wurde zunächst vom Könige öffentlich gemißbilligt. Noch war Napoleon mächtig genug, und nicht voreilig durfte mau das Land in einen gewagten Krieg stürzen. Auf wessen Seite aber das Herz Friedrich Wilhelms war, das sollte sich bald zeigen. Ende 1813] Januar 1813 verlegte er seinen Wohnsitz nach Breslau, wo er von keiner französischen Besatzung argwöhnisch umgeben war, und von hier aus forderte er am 3. Februar die Jugend auf, sich frei-roültg zum Dienste des Vaterlandes zu stellen. Zwar wurde nicht gesagt, gegen wen es gelte, aber Niemand war darüber im Zweifel. Schon in der folgenben Woche langte ein Zug von 80 Wagen, dicht mit Freiwilligen ans Berlin besetzt, in Breslau au. Nun nahm der Gang der Dinge einen rascheren Verlauf. Am 28. Februar kam zu Kali sch ein Bündniß zwischen Rußland und Preußeu zu Stande, in welchem sich beide Mächte verpflichteten, nicht eher die Waffen niederzulegen, bis Deutschland befreit sei; am 10. März (bent Geburtstage der Königin Louise) würde für bic Helbeu des Freiheitskrieges der_ Orbeit des „eisernen Kreuzes" gestiftet; am 16. März erfolgte die Kriegserklärung an Frankreich, und 17. März^ am 17. März erließ der König den denkwürdigen „Aufruf an mein Volk". Zugleich wurde nach dem Vorgänge der Provinz Preußen die Errichtung einer Landwehr und die Bildung von Freiw il l i g eu- C o rp s angeordnet. Die Worte des Königs riefen im Volke eine heilige Begeistern ng hervor, welche durch die patriotischen Gesänge eines Ernst Moritz Arndt, Mar von Schenkendorf, Theodor Körner
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