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1. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 34

1880 - Halle : Anton
34 strebt, die königliche Gewalt wieder zu Ansehen zu bringen und die Macht der Herzöge zu brechen. Es gelang ihm nicht, die wider-fvänstigen Großen zu demüthigen; namentlich vermochte er nicht, seinen Hauptfeind, den Sachsenherzog Heinrich, dem er einen Theil seiner Länder nehmen wollte, zu besiegen. Unter solchen Verhältnissen konnte er auch nicht verhindern, daß Lothringen gar vom deutschen Reiche absiel und an Frankreich sich anschloß, und noch weniger vermochte er Deutschland gegen die äußern Feinde zu schützen; durchzogen doch die Ungarn das Reich bis zum äußersten Nordende, bis nach Bremen hin. Der Kummer über diese Zustände brach Konrad das Herz. Sterbend empfahl er seinen bisherigen Gegner, den Sachsenherzog Heinrich, zu feinem Nachfolger. Er rief feinen Bruder Eberhard und sprach zu ihm: „Wohl haben wir Macht und Ansehen, Burgen und Waffen und Truppen; wohl sind Krone und Scepter in unsern Händen, aber es fehlt uns das Glück und der rechte Geist. Beides besitzt Heinrich in vollem Maße, das Glück Deutschlands liegt in seiner Hand. Daher nimm die königlichen Kleinodien, die heilige Lanze, die goldenen Spangen, den Mantel, das Schwert und die Krone der alten Könige und bringe sie Heinrick und mache Frieden mit ihm." Eberhard that, wie ihm sein Bruder gerathen, und brachte dem Sachsenherzog die Reichskleinodien. Die Sage erzählt, er habe ihn am Finkenherd beim Vogelfänge angetroffen, darum heißt Heinrich wohl auch „der Finkler" oder „der Vogler oder Vogelsteller". (Vergl. das Gedicht von Vogl „Heinrich der Finkler": Herr Heinrich sitzt am Vogelherd ac.) 2. Heinrich !. regierte von 919 — 936. Er war anfangs nur von Franken und Sachsen gewählt worden, verschaffte sich aberbald die Anerkennung der übrigen Herzöge und brachte auch Lothringen an das Reich zurück. So stellte er die innere Ruhe und Ordnung wieder her. — Da unternahmen die Ungarn einen neuen Einfall. Wohin sie kamen, wurde alles verwüstet. Burgen, Kloster, Kirchen und die Wohnungen des armen Landmanns wurden durch Feuer zerstört; Alt und Jung, Mann und Weib wurden erwürgt; jammernd flüchtete man sich in das Dickicht der Wälder, auf die Spitzen der Berge und in verborgene Höhlen. Diesem furchtbaren Feinde vermochte Heinrich mit seinem ungeübten Heere, das zum allergrößten Theile nur aus Fußgängern bestand, vorläufig noch nicht zu widerstehen. Glücklicherweise fiel einer der feindlichen Heerführer in feine Hände. Die Ungarn waren bereit, ihn mit einer ungeheuren Geldsumme loszukaufen. Heinrich überwies das Gold zurück und forderte Frieden. Er schloß mit den Ungarn einen 9jährigen Waffenstillstand. Die Ungarn versprachen, ihre Raubzüge während dieser Zeit einzustellen; dafür erbot er sich, ihnen einen jährlichen Tribut zu zahlen. 3. Während dieses Waffenstillstandes machte Heinrich, um künftigen Einfällen vorzubeugen, Deutschland wehr- und kampffähig. Noch hatte unser Vaterland nur wenig Städte, die
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