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1. Von 1648 bis zur Gegenwart - S. 52

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
^2 Die Kämpfe um die Erweiterung der fürstlichen Macht nach innen und nach außen Siege Karls Xii. Poltawa 1709 nichtete die Leibwache der Strelitzen mit Hilfe der von ihm persönlich herangebildeten Truppen und der Kosaken. Ein streng hierarchisch geordnetes und vom Senat beaufsichtigtes Beamtentum ersetzte die Adelsherrschaft. Auch die Gewalt über die russische Kirche benutzte Peter zur Steigerung seiner Macht. Das Patriarchat wurde ganz abgeschafft; an seine Stelle trat der völlig vom Zaren abhängige Heilige Synod. Damit war der Rußland eigentümliche Caesaropapis-m u s begründet. Neben der Erhöhung von Rußlands Macht erstrebte Peter eine völlige Umwandlung seines Volkes, indem er seine Russen zwang, die westeuropäische Kultur, die er auf großen Reisen kennen gelernt hatte, anzunehmen. Aber wie er selbst in seinem rohen Auftreten und seiner ungezügelten Leidenschaftlichkeit ganz Barbar blieb, obwohl er an scharfem Verstand, reichem Wissen und erstaunlicher Tatkraft den größten Männern Westeuropas gleichkam, so blieb die neue Kultur in Rußland nur ein schwacher Firnis. § 48. Nordischer Krieg. Karl Xii., von einer holländischen Flotte unterstützt, warf Dänemark rasch nieder und zwang es, im Frieden von Travendal (1700) die Souveränität von Hol-stein-Gottorp anzuerkennen; dann ging er nach Livland, entsetzte Riga, das von August belagert wurde und schlug die Russen bei Narwa (1700). Von dort drang er gegen Polen vor, wo er die Truppen Augusts wiederholt besiegte und an dessen Stelle Stanislaus Leszczynski zum König wählen ließ (1704). Durch Schlesien verfolgte er August bis nach Sachsen und zwang ihn 1706 zum Frieden von Altranstädt, in dem August auf Polen verzichtete und Patkul auslieferte. Sachsen hielten die Schweden ein volles Jahr besetzt, obwohl es Reichsgebiet war. Aber das Reich vermochte nicht seine Glieder zu schützen. Um die Verbindung Karls Xii. mit Ludwig Xiv. zu hindern und die kaiserlichen Erblande vor einem Einfall der Schweden zu schirmen, gestand Kaiser Josef I. Karl Xii. Duldung für die Evangelischen in Schlesien und die Rückgabe von 120 Kirchen zu. Darauf zog der Schwedenkönig wieder nach Polen und marschierte auf Moskau zu, freilich auf dem Umwege über die Ukraine, weil dort der Kosaken-hetman Mazeppa sich von Rußland unabhängig machen wollte. Bei Poltawa wurde Karl jedoch von Peter geschlagen; er rettete sich nur mit Mühe in die Türkei. Ein auf sein Betreiben darauf von der Pforte gegen Rußland unternommener Krieg hatte nur den Erfolg, daß Rußland Asow, den Zugang zum Schwarzen Meer, den es eben gewonnen hatte (§ 49), wieder verlor. Infolge der Niederlage Karls wurde 1711 das Bündnis gegen Schweden erneuert. August Ii. gewann Polen wieder, Peter eroberte Livland und Esthland, nachdem er schon früher auf schwedischem Boden seine neue Hauptstadt, St. Petersburg, nicht
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