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1. Neuere Geschichte - S. 57

1895 - Leipzig : Reisland
- 57 — Fouquet selbst gefangen, worauf auch Glatz verloren ging. Friedrich selbst war iu Sachsen und belagerte Dresden, das er bombardierte, ohne es zu erobern. Taun aber brach er nach Schlesien auf. Er lagerte sich bei Lieguitz, wo es am 15. Aug. zur Schlacht kam. Die Österreicher unter Daun und Laudon suchten das dreimal schwächere preußische Heer zu umzingeln und zu vernichten. Aber der König veränderte heimlich in der Nacht die Stellung seines Heeres, und Laudon wurde in die Flucht geschlagen. Hierauf mußte sich Friedrich gegen die vereinigten Rnsseu und Österreicher wenden, die unter dem General Tottleben Berlin eingenommen hatten, das sie eicht Tage lang brandschatzten. Bei Annäherung des Königs verließen diese Feinde eiligst das Land. Nun wandte sich Friedrich wieder nach Sachsen, wo bei Torgau Daun verschanzt lag. Friedrich beschloß (am 3. Nov.), ihn in' seinen Verschanzungen anzugreifen. Mit der einen Hälfte des Heeres wollte er selbst von vorn das österreichische Lager stürmen, mit der andern sollte Ziethen den Feind umgehen und ihm in den Rücken fallen. Lange Märsche verzögerten den Angriff bis um 2 Uhr nachmittags. Der König hörte auf der andern Seite ein starkes Schießen und meinte, Ziethen sei dort schon in vollem Kampfe. Er führte daher die Grenadiere zum Sturme. Aber 200 Kanonen spieen ihr mörderisches Feuer gegen die Tapfern. Der König selbst gestand, daß er nie ein so entsetzliches Krachen gehört habe. Reihenweise wurden die Preußen niedergeschmettert. Neue Scharen drangen vor, hatten aber dasselbe Schicksal. Weder Reiterei noch Fußvolk konnte sich gegen diese Verderben sprühenden Feuerschlüude halten. Mitten im Kugelregen hielt der König; sein Pferd war in steter Bewegung. Auch traf ein Streifschuß seine Brust. Die Nacht brach ein, aber nichts war entschieden. Die Verwirrung nach Eintritt der Dunkelheit war fürchterlich. Endlich brannten zahlreiche Feuer in der Torgauer Heide, um welche sich Freund und Feind lagerten. Sie kamen überein, sich am Morgen dem Sieger zu ergeben. Schrecklich war der Zustand der Verwundeten ans dem blutigen Schlachtfelde. Friedrich brachte die Nacht in einer Dorfkirche zu, wo er beim schwachen Schimmer einer Lampe Befehle zur morgenden Erneuerung des Angriffes schrieb. Mit Sehnsucht erwartete er den Tag und Nachricht von Ziethen. Dieser hatte noch in der Dunkelheit die Anhöhen glücklich erstiegen und den Feind so in Verwirrung gebracht, daß Daun sein Heer über die Elbe zurückgehen ließ. Endlich graute der Morgen; Fried-
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