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1. Neuere Geschichte - S. 125

1895 - Leipzig : Reisland
— 125 — kriegerischen Ehre Genüge geschehen war, durch Österreichs Vermittelung der Kongreß zu Paris zustande, zu welchem auch Preußen hinzugezogen wurde, und am 30. März 1856 wurde Frieden geschlossen. In demselben verzichtete Rußland ans das Protektorat sowohl über die Douausürstentümer als auch über die griechischen Christen in der Türkei, trat einen Teil von Bessarabien zu Gunsten der freien Donauschiffahrt an die Pforte ab und verpflichtete sich gleich der Pforte, am Gestade des schwarzeu Meeres kein Seearsenal zu unterhalten, sowie seine Flotte daselbst auf eine bestimmte Anzahl Schiffe zu beschränken. Der Sultan Abdnl-Medschid aber versprach den Christen feines Reiches Gleichstellung mit seinen übrigen Unterthanen. Allein er konnte es nicht hindern, daß diese Gleichstellung den Haß der Türken gegen die Christen noch vermehrte. Kaiser Alexander verwendete nun seine ganze Sorgfalt auf die innere Entwickelung feines Reiches. Durch Aufhebung der Leibeigenschaft der Banern, wodurch 24 Millionen Unterthanen in freie Grundbesitzer umgeschaffen wurden, sowie durch mancherlei wohlthätige Reformen, suchte er die Kraft des Volkes zu heben. Handel und Verkehr wurden erleichtert. Im Jahre 1875 zog von neuem ein den Frieden Europas bedrohendes Kriegswetter im Osten herauf. Die Behandlung, welche die Christen in Bosnien und in der Herzegowina fo-wie in Bulgarien von den türkischen Behörden erfuhren, war unerträglich geworden. Da erhob sich zuerst die Herzegowina gegen das Joch der mohammedanischen Herren. Bald verbreitete sich der Aufstand auch über Bosuieu, ohne daß die Türkei seiner Herr werden konnte. Im folgenden Jahre erklärten Serbien und Montenegro ebenfalls den Krieg an die Türkei, und wenn auch die Türken Serbien nach einem für dieses Land unglücklichen Feldzuge im Jahre 1877 zum Frieden zwangen, zogen sie doch gegen das tapfere Bergvolk der Montenegriner den kürzeren. Die Großmächte bemühten sich während dieser mit Erbitterung und Grausamkeit geführten Kämpfe unausgesetzt, von der Pforte eine Verbesserung der Lage der Christen zu erwirken, aber vergebens. Da griff Rußland zum Schwerte, um seine Glaubensgenossen in der Türkei zu schützen. Die russischen Heere rückten im Frühjahre 1877 in das verbündete Rumänien und vom Kaukasus aus in die asiatische Türkei ein. Der Vormarsch in Kleinasien wurde von den Russen mit ungenügenden Streitkräften begonnen, so daß sie die anfangs errungenen Vorteile bald aufgeben und auf russisches Gebiet zurückgehen mußten, besonders da unter den Stämmen im
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