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1. Bilder deutscher Kultur und Geschichte
1898 -
Langensalza
: Schulbuchh. Gressler
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1. Bilder deutscher Kultur und Geschichte 
- S. 145
1898 -
Langensalza
: Schulbuchh. Gressler
145
Dörfer und Städte ebenso mißhandelt wurden, als wenn die Türken oder die Hunnen in Württemberg eingefallen wären, wird von allen einstimmig berichtet: die Angaben über die Zahl der am 11. Mai Getöteten aber weichen so sehr voneinander ab, daß sie nach Zimmermann, welcher alle gedruckten und handschriftlichen Nochriclsteit über den Bauernkrieg verglichen hat, zwischen 1500 und 9000 schwanken.
Während man in Oberschwaben und im Württembergischen die Unruhen mit unerhörter Härte und Grausamkeit unterdrückte, hatten die Bauern des Neckarthals und des Odenwalds sich nn den fränkischen Aufstand angeschlossen. Ju diesem Aufstande ist ein System unverkennbar: denn es war eine förmliche Reichsordnung entworfen, die Kantone bezeichnet und Heilbronn am Neckar im voraus zum künftigen Centralpuukt der Demokratie des südwestlichen Deutschlands sowie selbst des Elsasses und eines Teils von Lothringen auserkoren. Indessen ward ans diesem Plane nichts, weil der Anführer der schwäbischen Bundestruppen sich schleunig mit dem ritterlichen Heere aller der Landesherren vereinigte, welche Ursache hatten, die Errichtung einer großen Bauern- und Städterepublik zu fürchten. Tie Bauern hatten, wie es heißt, bereits über zweihundert Schlösser, adlige Höfe und Klöster verbrannt, waren in der Stadt Würzburg freudig aufgenommen worden, hatten daselbst ihre große Ratsversammlnng eingerichtet und die Belagerung der dortigen starken Feste Marienberg (Liebfraueuberg) begonnen. Auf diese Belagerung wandten sie zur Unzeit so viel Anstrengung, daß sie versäumten, sich gegen das Bnndesheer zu rüsten. So wnrde dieses Uuteruehmeu zu einem Wendepunkt für ihre Sache. Von den zahlreichen bewaffneten Bauernscharen im ganzen Oberdeutschland war die vor Würzburg liegeude die stärkste; doch ließ dieselbe sich von der Besatzung des Schlosses festhalten, bis endlich Georg Truchseß sich mit den Streitkräften der Kurfürsten Richard von Trier und Ludwig von der Pfalz sowie des Herzogs Otto von Bayern und des Bischofs von Würzberg vereinigte und dann den Empörern am 2. Jnni 1525 bei Königshofen an der Tauber eine furchtbare Niederlage beibrachte. Zwei Tage darauf
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