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1. Geschichte - S. 7

1898 - Gießen : Roth
Meder und Perser (Cyrus). 7 Geschichte. Babylon, nach der Bibel von dem gewaltigen Jäger Nimrod gegründet, scheint der älteste Sitz der Herrschaft gewesen zu sein. Von hier zog Assnr aus, um Assyrien zu gründen! Ums Jahr 2000 v. Chr. herrschte in Assyrien, Babylon und dem östlich von Assyrien gelegenen Medien Ninus, der Erbauer von Ninive. Babylon und Medien brachen im 8. Jahrhundert v. Chr. das assyrische Joch und machten sich selbständig. Dasür dehnte sich Assyrien durch Eroberungen im Westen aus. Salmanassar eroberte Samaria, die Hauptstadt des Reiches Israel, und führte die angesehensten Einwohner gesangen weg. Er gedachte auch Jerusalem zu erobern, wurde jedoch durch den Ausbruch einer ansteckenden Krankheit in seinem Heere daran verhindert. Von jetzt an ging es abwärts mit dem assyrischen Reiche. Nabopolassar von Babylon machte demselben um 600 vollends ein Ende, indem er Ninive eroberte und gänzlich zerstörte. Unter Nabopolassars Sohn Nebnkadnezar erlangte Babylon seine höchste Macht. Nebnkadnezar eroberte das Reich Juda, zerstörte Jerusalem und sührte viele Einwohner gesangen nach Babylon. Aber schon nach seinem Tode sank das Reich und kam unter die Herrschaft Persiens (536). Die Babylonier hießen auch Chaldäer. Ihre Priester weissagten aus dem Laufe und der gegenseitigen Stellung der Gestirne die künftigen Geschicke der Menschen. In der That waren sie in der Sternkunde sehr erfahren. Sie verstanden die Mittagslinie zu bestimmen, den Tag nach dem Stand der Sonne in 12 Stunden zu teilen, Mondsfinsternisse vorauszuberechnen re. Ihre Schriftzeichen bestanden aus verschieden gruppierten keilförmigen Strichen (Keilschrift). Die Stadt Aobyton, aus beiden Seiten des Euphrat gelegen, galt im Altertum als die prächtigste Stadt der Erde. Sie bildete ein Quadrat Don drei Meilen Seilenlänge. Ihre Mauern waren fest mit Erdharz verkittet und so breit, daß Ig Reiter sich darauf nebeneinander bewegen konnten. In die tntt 250 Türmen bewehrte Stadt führten 100 eherne Thore. Unter den Bauwerken sind als die berühmtesten zu nennen: die Tempelvyramide Baals (der babylonische Turm), die Euphratbrücke und die königliche Burg mit den schwitzenden Gärten der Königin Semiramis. Letztere aalten als eines der sieben Wunderwerke der Welt und waren von Nebukabuezar auf hohen, kunstvollen Terrassen zu Ehren seiner Gemahlin angelegt worden. Die herrlichen Bäume und die schattigen Laubengänge sollten derselben ein Ersatz sein für die von ihr verlassene Gebirgsheimat Medien. 5. Weder und Werfer (ßyrus). Medien mit der Hauptstadt Ekbataua lag östlich von Assyrien und erstreckte sich über das Hochland von Iran. Persien dehnte sich südöstlich von Babylon bis zum indischen Ocean aus. Seiue Hauptstädte waren Susa und Persepolis. Die Perser erscheinen in frühester Zeit als ein tapferes und kräftiges Bergvolk. Die Jugend hielt man zu drei Dingen an: zum Reiten, zum Bogenschießen und die Wahrheit zu sagen. Es war dies eine Folge der Lehren des weisen Gesetzgebers Zoroaster, die in Medien und Persien Eingang gesunden hatten. Zoroaster lehrte bereits die Unsterblichkeit der Seele und eine gerechte Vergeltung. Nach seiner Lehre stehen die Menschen unter dem Eiilfluß eines guten und eines bösen Geistes (Ormuzd und Ahriman). Der Kamps zwischen gut und böse dauert 12 000 Jahre. Zuletzt wird das Gute siegen. Die Lehren Zoroasters sind zusammengestellt in der Zend avesta, d. h. der heiligen Schrift. Cyrus. Der Befreier des Perservolkes von der Dienstbarkeit der Meder und der Gründer des großeu persischen Reiches ist Cyrus (in der Bibel Kores genannt). Die Sage erzählt von ihm folgendes: Einst träumte der medische König Astyages, aus dem Schoße seiner Tochter Mondäne wachse ein Weinstock, der ganz Asien überschatte. Die Traumdeuter erklärten, ein Sohn der Mandane werde sich ganz Asien unterwerfen. Als nun Mandane, die mit einem vornehmen Perser, Kambyses, verheiratet war, einen Sohn bekam, so befahl Aftyages feinem Hofbediensteten Harpagus, das Kind zu töten. Doch dieser erbarmte sich desselben und übergab es einem Hirten zur Erziehung. Der Knabe wurde Cyrus genannt und wuchs kräftig heran. Durch Klugheit und Mut gab er feinem Großvater bald Gelegenheit, in dem Hirtenknaben seinen Enkel zu erkennen und lieb zu gewinnen. Trotzdem wurde Harpagus sür seinen Ungehorsam grausam bestraft. Der König ließ ihm nämlich das Fleisch seines eigenen Sohnes zubereiten und zum Essen vorsetzen. Nach dem Mahle zeigte man dem armen Vater Haupt und Hände seines Kindes und teilte ihm mit, was er verzehrt habe. Harpagus erschrak zwar, faßte sich aber und erklärte unterwürfig, es sei ihm recht, was der König gethan habe. Innerlich aber kochte er vor Wut und sein ganzes Bestreben war fortan
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