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1. Die neue Zeit - S. 216

1895 - Leipzig : Dürr
— 216 — schweig und Gotha; Österreich, Rußland, Frankreich, Schweden und Sachsen entwarfen einen förmlichen Teilungsplan. Ostpreußen sollte an Rußland fallen, Pommern an Schweden, Schlesien an Österreich, Magdeburg und Halberstadt an Sachsen, Westfalen an Frankreich, ganz Norddeutschland sollte zerrissen und bis auf weniges an das Ausland ausgeliefert werden, eine halbe Million Krieger sollten von allen Seiten über das verhaßte Preußeu hereinbrechen. Friedrich konnte int Frühjahr 1757 nur drei größere Armeen ins Feld stellen. Die Bewachung der Rheingrenze Überließ er seinen Verbündeten, Ostpreußen deckte er mit 14000 Mann unter dem Kommando des alten Feldmarschall Lehwald, er selbst wollte sich an der Spike der Hauptarmee gegen Österreich wenden. Das Jahr 1757 ist reich an Schlachten. Von Schlesien ans begann Friedrich den Feldzug. Er rückte in Böhmen ein und hatte die Absicht, Prag zu nehmen. In der Nähe der Stadt trat ihm Karl von Lothringen mit dem österreichischen Heere entgegen. Friedrich drängte zur Schlacht. Der alte Feldmarschall Schwerin riet, vorher das Terrain zu erforschen und dem vom Marsche ermüdeten Heere einige Tage Ruhe zu gönnen, allein er vermochte nicht, die Ungeduld des Königs zu überwinden. Die Österreicher hatten den Vorteil einer sehr passenden Stellung aus den Höhen. Ihre Kartätschen streckten ganze Regimenter der anstürmenden Preußen nieder. Schwerin fiel General Manteuffel, Fouque, Heinrich, der Bruder des Königs, und Herzog Ferdinand von Braunschweig führten das Heer unter dem gräßlichsten feindlichen Feuer weiter. Karl vou Lothringen hatte wegen heftiger Brustkrämpfe das Kommando an Feldmarschall Brown abgegeben. Die Österreicher würden vielleicht noch gesiegt haben, wenn nicht Brown tödlich verwundet hätte weggetragen werden müssen. Dabei gerieten die Anordnungen ins Stocken. Friedrich benutzte die entstehende Verwirrung, brach in das feindliche Centrum ein und ge-wann so die Schlacht. Freilich hatten mehr preußische als österreichische Krieger den Tod gesunden, und die Reihen der Kern truppen Friedrichs waren sehr gelichtet. Auch war der Gewinn der Schlacht nicht groß, denn die Österreicher besetzten Prag, Friedrich sah also eine lange, vielleicht vergebliche Belagerung der gutverteiöigten Stadt vor sich. Um die Übergabe zu beschleunigen, griff Friedrich den österreichischen General Daun an, der mit einem Heere von 54000 Mann bei Kollin stand. Der ursprüngliche Plan, den der König entworfen hatte, war ein sehr guter, aber eigenwillig und hartnäckig änderte er ihn selbst während des Kampfes. Der linke Flügel erhielt nicht die nötige Unterstützung, und so wurde aus der teilweisen Niederlage zuletzt
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