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1. Geschichte des Altertums - S. 111

1902 - München [u.a.] : Franz
Zeit der Soldatenkaiser 193—284. trennte, und schützte durch eine ähnliche Verteidigungslinie, den Hadrianswall,'den römisch gewordenen Teil Britanniens gegen die Bergvölker Schottlands. Er erweiterte Athen durch einen ganz neuen Stadtteil. Außerdem baute er daselbst den schon von Pisistratus geplanten Prachttempel des olympischen Zeus aus. Nach Rom zurückgekehrt, schmückte er diese Stadt, indem er am rechten Tiberufer für sich und seine Nachfolger ein prachtvolles Kaifer-grab1) errichtete, auf dessen Fundament später die Engelsburg entstand. Gemäß einer Bestimmung Hadrians folgte diesem zunächst Antonmus der friedliche und tüchtige Antonntus Pius und diesem der^iu§ um lo°-philosophisch gebildete, gewissenhafte und tatkräftige ©hm Alirel Marc Aurel (161—180). Unter ihm brachen die Markomannen und Quaben um lbti-166 in Noricum und Pannonien ein und streiften verheerend bis Aquileja. Marc Aurel wies sie mit Erfolg zurück, wofür ihm der Senat eine eherne 9t eit erst atue2) errichtete, welche heute die Hochfläche des Kapitols schmückt. Auch eine Ehrensäule wurde dem Kaiser geweiht, die in Nachahmung der Trajanssänle seine Kriegstaten gegen die Markomannen verherrlicht. Ehe Marc Aurel jedoch den Feind vollständig besiegt hatte, starb er im Lager zu Vindobona. Sein ihm unähnlicher Sohn und Nachfolger Commodus schloß rasch mit den Markomannen Frieden und eilte nach Rom, wo er sich seinem Hange zu Genußsucht und Grausamkeit in wachsendem Grade hingab, bis er von seinen eigenen Vertrauten ermordet wurde. Zeit der Soldatenkaiser 193—284. Marc Aurel war der letzte tüchtige Kaiser, der unter Achtung der allerdings wertlos gewordenen republikanischen Formen regierte. Nach der Ermordung seines entarteten Sohnes Commodus entschieden nicht mehr der Senat oder der alternde Kaiser, sondern vornehmlich die Prätorianer oder ein siegreiches Heer über die Besetzung des Kaiserthrones. Man nennt daher die Kaiser des dritten Jahrhunderts Soldatenkaiser. Nachdem schon in dem vorigen Zeitraum der Spanier Trojan zur höchsten Würde gelangt war, wurden jetzt in buntem Wechsel Provinzialen aus allen Gegenden des großen Weltreiches von den Truppen zu Kaisern ausgerufen, die gewöhnlich nach kurzer Regierung durch Mord endeten. Unter ihnen riß die allgemeine Sittenverderbnis immer grauenhafter ein. In dieser Zeit ärgster Verwirrung wurden von den Legionen allmählich 19 Kaiser gegeneinander erhoben, die man in Erinnerung an die athenische Geschichte „die 30 Tyrannen" nannte. Aus diesem Zustand höchster Aurelian um Zerrüttung rettete das Reich der tapfere Aurelian (270—272), 272. *) Sieh Seemanns Wandbilder. Nr. 81: „Die Engelsburg in Rom". 2) Sieh Seemanns Wandbilder, Nr. 66: „Reiterstandbild des Marc Aurel".
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