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1. Geschichte des Mittelalters - S. 35

1901 - München [u.a.] : Franz
Karls Reichsverwaltung und Sorge für die Kultur. 35 Gerichtsbann erhielten. Dies sind die Anfänge herrschaftlicher Borrechte und Gerichte neben den allgemeinen königlichen. Dabei dürfen wir 8'^iungcn der aber nicht vergessen, daß er alle Bistümer seines weiten Reiches s et,t ü' selbst vergab/) dann daß der Kl er ns für alle Kultur g ebi ete eine hohe Bedeutung hatte: Geistliche waren nicht nur Me Bedeutung Kapellane (Hofpfarrer) und Kanzler der Könige, sondern auch ihre karolingischen Geschichtschreiber, Minister, Baumeister, kurz ihre obersten Ratgeber. Reich. Die Ausbreitung der christlichen Religion, die Vertiefung des kirchlichen Lebens, die Pflege der sittlichen Bildung, die Förderung Karls Sorge der Kultur lag Karl gauz besonders am Herzen; er begünstigte^ feie Kultur, möglichst die Errichtung von K lo st ersch u l e n?) zu deren Besuch er auch die.söhue seiner Adeligen ermunterte, ja er selbst übte sich noch als Mann im Schreiben, Lesen und in den verschiedenen Wissenschaften; er dachte an eine grammatische Bearbeitung seiner Muttersprache, führte für die Himmelsrichtungen und Winde wie für die Monate, welche bis dahin lateinisch benannt wnrden, deutsche Namen ein und veranstaltete eine Sammlung deutscher Heldenlieder;^) endlich vereinigte er wissenschaftlich gebildete Männer um sich, so den angelsächsischen Gelehrten Alkuin, den Langobarden Paulus Diaconus, der die Geschichte seines Volkes auszeichnete, den aus der Odenwaldgegend stammenden Einhard, der Jahrbücher über Karls Thaten und dessen Leben schrieb, außerdem aber als Leiter von Karls Bauten große Bedeutung hatte, it. ct. Neben den Wissenschaften pflegte Karl die Künste, soweit seine Zeit solche kannte. Er baute und unterhielt Pfalzen an feinen Lieblingsorten Ingelheim, Nimwegen und Aachen uni) errichtete hier neben feiner Residenz ein prachtvolles Münster, dessen Hauptbau noch steht. Zur Hebung des Kirchengesanges ließ er Sänger und Orgelspieler aus Italien kommen. Auch für den Wohlstand des Landes sorgte Karl; aus seinen Gütern, den „Königshöfen", richtete er Musterwirtschaften ein, deren Betrieb er selbst überwachte. Er führte die Dreifelderwirtschaft im ganzen Reiche ein. Er erließ an ferne Unterbeamten (Meier) genaue Vorschriften über die Vornahme der Feldarbeiten, über die Anpflanzung von Bäumen (Edelobst), Gemüse (Kohl, Kürbisse, Erbsen, Rettiche, Gurken, Kümmel rc.) und Blumen (auch Rosen und Lilien wurden bekannter); ferner über die Geflügelzucht (Gänse, Hühner, auch Fasanen und Pfauen), über das Mästen des Viehes, über die Pferde- und Bienenzucht, über die Ausrodung von Wäldern und Ausnützung des so gewonnenen Bodens. Ähnliche J) Dies war und blieb ein Königsrecht bis auf Gregor Vii. und Heinrich Iv. 2) Gerok: „Wie Kaiser Karl Schulvisitation hielt." 8) Leider von Ludwig dem Frommen vernichtet, der von den noch heidnischen Liedern Gefahr für das Christentum befürchtete. 3*
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