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1. Geschichte des Mittelalters - S. 86

1901 - München [u.a.] : Franz
ov Das Rittertum. Bürger ihren Töchtern eine höfische Erziehung geben. Besondere Mädchen- Bürgerschulen für Mädchen wurden schon seit dem 15. Jahrhundert schulen, errichtet (z. B. in Nürnberg). Das Rittertum. Kriegsdienst In den altgermanischen Heeren zu Zeiten der Römer zu Pferd, überwog das Fußvolk; doch schon im karolingischen Reich galt besonders seit den Kämpfen mit dem Reitervolke der Mauren der Dienst zu Pferd als der vornehmere, dem sich daher vorzugsweise der Adel widmete. Ja er war so angesehen, daß er sogar ursprünglich unfreien Leuten, die als Ministerialen (Dienstmannen) im Jagd- und Kriegsgefolge ihres Herrn in herkömmlicher Weise zu Pferde dienten, die persönliche Freiheit verlieh. Aus diesen kleinen Vasallen entwickelte sich der Stand des niederen Adels', dessen Angehörige von dem Dienst zu Pserd „Nitter" hießen, während der hohe Adel ans den Fürsten bestand. Dieser niedere Adel war überall kriegslustig und konnte nur gebändigt und zur Achtung des Landfriedens gezwungen werden, wo ein starkes Königtum vorhanden war, wie in Deutschland. In Frankreich und in dem alten Königreich Burgund wurde er bei der Schwäche der königlichen Gewalt durch seine Fehdelust im 10. und 11. Jahrhundert eine Plage der ganzen übrigen Bevölkerung. Kirchlicher Da schritten die Bischöfe ein und beschränkten das Fehderecht, ßmttuß auf das der Adel in Anspruch nahm, durch den Gottesfrieden. Unter 'des'ritter-^olchem Einfluß der Kirche lernte der niedere Adel zunächst in tums. Südfrankreich sich erst als einen Stand fühlen, der nicht nur auf gewaltthätige Weise Rechte zu beanspruchen, sondern auch christlichhumane Pflichten zu beachten habe. Das Gebot, seinen ungestümsten Trieb, die Fehdelust, den größeren Teil der Woche hindurch um Gottes willen zurückzudrängen, milderte die ganze Denkart dieses Standes. Jetzt galt nicht mehr die Bethätigung der rohen Kraft allein als standesgemäß, sondern vielmehr deren Beherrschung und die Verwendung derselben für höhere Ziele. Der Ritter sollte nach wie vor seine Waffen im Dienste seines Lehensherrn, dem er Treue geschworen, dann aber auch zu Gottes und der Kirche Ehre sowie zum Schutze aller Schwachen und Hilflosen führen. Auch darin zeigt sich eine Verfeinerung des ritterlichen Lebens, daß dieser Stand sich der Pflege der Dichtung etwa feit 1100 annahm. So entstand zunächst im südlichen Frankreich eine eigenartige Ritterliche epische und lyrische Poesie, die neben der Führung der Waffen als Dichtung, standesgemäße Beschäftigung der Ritter galt. Ihre Vertreter nannte man im südlichen Frankreich Troubadours, im nördlichen Trouveres. Vom südlichen Frankreich aus verbreiteten sich diese Formen des ritterlichen Lebens während der Kreuzzüge in alle Reiche des
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