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1. Bis zum Anfange des 16. Jahrhunderts - S. 78

1883 - Berlin : Oehmigke
Brandenburg statt. In einer gleichzeitigen Chronik wird dieser ewig denkwürdige Akt folgendermaßen beschrieben: „Auf dem Marktplatze zu Coustauz, vor einem Hause, welches „zum hohen Hafen" hieß, hatte man eine umfangreiche Tribüne erbaut, welche mit goldbordiertem Tuche belegt war. Eiue Treppe führte Hont Marktplatze hinauf, oben stand sie durch eine Thür mit dem Hanfe in Verbindung. Auf dieser Tribüne waren acht Sitze errichtet, zwischen denen sich der Thron des Königs erhob. Die Ritter und Diener des Markgrafen, eine Anzahl Leute, welche befreundete Fürsten dazu ausgeschickt hatten, dazu sämmtliche Posanner und Trompeter, die zu Constanz aufzutreiben waren, ritten früh am Morgen des 18. April 1417 durch die Straßen der Stadt, den Bewohnern so das Fest einleitend und ankündigend. Jeder Reiter trug einen ellenlangen Stecken in der Hand und daran ein kleines Fähnlein von rotem Tuche. Vorne ritten zwei kostbar geschmückte Ritter, von denen der eine das Wappenschild der Markgrasschast Brandenburg, der audere das Wappenschild des Burggrasen von Nürnberg an einem langen Stabe führte. Dreimal wurde dieser Umzug wiederholt. Darauf gegen die neunte Stunde versammelten sich alle Kurfürsten, Herzoge, Fürsten, Grasen, Freiherren, Ritter und Knappen, um den Markgrafen abzuholen. Alle trugen ein rotes Fähnlein in der Hand. So ritten sie auf den Fifchmarkt, vor das sogenannte „hohe Haus", wo Friedrich wohnte. Dieser setzte sich nun an die Spitze des Zuges, welcher von jenen beiden Bannerträgern eröffnet wurde. So groß war dieser Zug, daß er auf dem Marktplatze nicht Platz fand, sondern auch die anliegenden Gassen ausfüllte. Dazu kam ein unbeschreibliches Andrängen der schaulustigen Menge. Am Markte waren alle Fenster, Dachluken und Bodenöffnungen und selbst die Dächer mit Zuschauern besetzt. Als ein günstiges Zeichen für die neue Herrschaft betrachtete man den Umstand, daß trotz so ungeheuren Gedränges kein einziger Unfall zu beklagen war. Auf dem Markte angelangt, machte der Zug Halt, während Kaiser Sigismund, aus dem „hohen Hause" hervortretend, auf der
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