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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 114

1886 - Berlin : Hofmann
114 Geschichte der neueren Zeit. welche unter und durch den König heraufgeführt wurde. Es war das klassische Zeitalter des französischen Geisteslebens. Die großen Trauerspieldichter Corneille (1606—1684; ,,Cidu „Horace“ u. a.) und Racine (1639—1699; Athalie, Esther, aufgeführt in der Erziehungsanstalt für Mädchen, welche Frau von Maintenon in St. Cyr leitete, Andromaque u. a.); der Lustspieldichter Moliere (1620—1673; Tartuffe, l’Avare, le Misantlirope; les Femmes savantes und les Precieuses ridicules gegen gewisse Geschmacksverirrungen der Frauen gerichtet). La Fontaine, der noch heute populärste Dichter Frankreichs, schrieb seine berühmten Fabeln. Boilean (Art poetique) der Satirenschreiber und Kritiker. Fenelon, Verfasser der Aventnres de Telemaque und der Schrist De l’education des filles; er wie die großen Kanzelredner der Zeit, Bossnet, Massillon, Bonrdaloue, bildeten die französische Prosa zu hoher Vollendung aus. Auch Frauen finden wir unter den namhaften Schriftstellern jener Zeit, so besonders Frau von Sevigne, die uns in den Briefen an ihre Tochter, Mme- de Grignan, reizende Plaudereien über den Hof Ludwigs u. a. hinterlassen hat, so die geistreiche, aber nicht im besten Rufe stehende Ninon de l'enelos, so vor allen Frau von Maintenon, die einflußreiche Freundin Ludwigs, welche sich um die Erziehung der weiblichen Jugend die größten Verdienste erwarb (Entretiens et conversations avec les dames de St. Cyr). In den bildenden Künsten ist ein ähnlicher, wenn auch nicht so großer Aufschwung zu verzeichnen; in der Malerei ragten hervor Pons sin, Lebrnn, vor allen aber der große Landschaftsmaler Claude Lorrain („Morgen", „Mittag", „Abend"). Die Baukunst konnte sich an den größten Vorwürfen versuchen (f. die oben erwähnten Schloßbauten), doch gelang es ihr nicht, zu einem einfach-schönen Stile durchzudringen (Barockstil). Für die Wissenschaften wurde in freigebiger Weise gesorgt (Academie Frangaise, zu der sich fpäter noch andere Akademien gesellten). 4. Schattenseiten der Regierung Ludwigs Xiv. Erhob sich so durch die kriegerischen Erfolge, durch deu Glauz des Hoflebens und durch deu Auffchwuug der Litteratur, Kunst und Wissenschaft das Ansehen Frankreichs auf die höchste Stufe, so bemerken wir doch eine Reihe von schweren Mißständen, welche die Keime des später eingetretenen jähen Verfalles bilden.
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