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1. Der biographische Unterricht - S. 26

1874 - Berlin : Gaertner
— 26 — den beiden Königen war aber feine Eintracht, und Titus Tatius kam später in einem Aufstande um. Romulus führte mit benachbarten Städten noch mehrere glückliche Kriege, theilte das Volk in Stämme und machte manche gute Einrichtungen. Besonders sorgte er dafür, dass in seinem Staate alles unter dem Schutze der Götter vorgenommen wurde. Deshalb stiftete er zwei Priesterkollegien, die aus dem Fluge und Gesänge der Vögel, aus dem Fressen der Hühner, aus Donner und Blitz, aus den Eingeweiden der Thiere weissagten. Die Priester stellten sich dann mit dem Gesicht gegen Morgen an einen freien erhabenen Ort (Tempel), von wo aus sie den Himmel weit übersehen konnten. Romulus soll, als er eine Reihe von Jahren regiert hatte, unter einem heftigen Gewitter der Erde entrückt worden sein. Das Volk erschrak und wusste sich nicht eher zu fassen, als bis ein angesehener Römer ihm sagte, dass Romulus ihm in einer glänzenden Rüstung erschienen sei und zu ihm gesprochen habe: „Gehe und sage den Römern, wenn sie besonnen und muthig sind, werden sie zur höchsten Macht gelangen. Ich aber werde als Schutzgott Quirinus über euch wachen." Zcipio und Hannibal. §■ 27. Rom nach dem ersten Könige. Nach Romulus regierten in Rom noch sechs andere Könige, deren Leben mit vielen Märchen durchflochten ist. Der siebente wurde ums Jahr 510 verjagt und Rom zu einer Republü gemacht, in welcher zwei immer nur auf ein Jahr gewählte Konsuln regierten. Der römische Staat hat seine Größe durch Kriege und Eroberungen erlangt. Zuerst führten die Römer mit allen Völkern Italiens Krieg und unterwarfen dieselben der Reihe nach, was ihnen vielleicht nicht gelungen wäre, wenn sie nicht stets mit Ausdauer, Vaterlandsliebe und Todesverachtung gekämpft hätten. Beispiele davon gibt uns die Geschichte der Horaüer, des Horatins Cocles, des Mutius Scävola. Um das Jahr 266 v. Chr. war fast ganz Italien in den Händen der Römer. Da sie nun ohne Krie^ nicht leben konnten, so sahen sie sich nach auswärtigen Ländern um. Am nächsten lag ihnen an der Nordküste von Afrika, nördlich vom heutigen Tunis, eine alte berühmte Handelsstadt, Karthago. §. 28. Rom und Karthago. Die Karthager oder Punier hatten sich schon in frühen Zeiten auf den Inseln Korsika, Sardinien und (Stellten festgesetzt und Handelsplätze angelegt. Die Besitzungen der Karthager, namentlich auf der Insel Sicilien, gewannen immer mehr an Ausdehnung. Das war den Römern ein Ärgernis, und sie fassten den Plan, die Karthager ganz und gar aus Sicilien zu vertreiben. Sie führten in den Jahren 264—241 einen Krieg mit ihnen, in welchem sie Sicilien für sich gewannen. Die Karthager gingen indessen nach Spanien und entschädigten sich für ihre Verluste durch Eroberungen in diesem Lande. Da horten die Römer von der großen Beute an Gold und Silber, welche die Karthager in Spanien gemacht hatten. Der alte Neid erwachte bei ihnen, auch fürchteten sie, die Herrschaft der Karthager möchte zu groß werden, und so nöthigten sie ihnen das Versprechen ab, über den Ebro hinaus in Spanien keine Eroberungen zu machen. Mit diesem widerrechtlichen Beseht begnügten sich aber die Römer nicht, sondern sie nahmen den Karthagern auch noch die Insel Sardinien weg. Das konnten diese nicht dulden und beschlossen, bei der nächsten Gelegenheit die Waffen gegen die Römer zu ergreifen. Die Gelegenheit fand sich bald. Die Karthager belagerten nämlich die in Spanien am mittelländischen Meere gelegene Stadt Sagnnt, welche mit den Römern ein Bündnis geschlossen hatte. Obwohl die Römer mehremal die Aushebung der Belagerung verlangten, kehrten sich die Karthager nicht daran, sondern eroberten
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