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1. Der biographische Unterricht - S. 29

1874 - Berlin : Gaertner
— 29 — Hannibals großer Gegner Scipio auf seinem Landgute. Er hatte sich schon längere Zeit aus Rom entfernt, weil er von einer Partei, an deren Spitze der strenge Cato Censorins stand, wegen Herrschsucht verfolgt wurde. Man beschuldigte ihn auch noch andrer Vergehungen, die aber eben so wenig, wie der Vorwurf der Herrschsucht begründet waren. Scipio war einer der edelsten Römer, und bei dem Volke erhielt sich sein Name in langem Andenken. Cäsar. Pompejus. Crassus. §. 32. Zustand Rom s ums Jahr 80 v. Chr. G. Cäsar, Pompejus und Crassus standen zu einer Zeit an der Spitze des römischen Staates, als bereits ganz Italien, Spanien, ein großer Theil Afrika's, Macedonien, Griechenland und Pergamum (ein Theil Kleinasiens) den Römern gehorchten. Es lässt sich leicht denken, dass durch so große Besitzungen viele Einkünfte in die römische Staatskasse gelangten. In allen den eroberten Ländern herrschten römische Statthalter, welche znmtheil mit großer Strenge die Abgaben forderten. Mit dem Reichthum und den Schätzen kam aber auch Luxus und Sittenverderbtheit zu den Römern; Bürgermord, Bestechlichkeit und Laster aller Art wurden herrschend. Sogar die hohen Staatsämter konnten für Geld erkauft werden. Auch kämpfte man in den Kriegen nicht mehr mit dem Vaterlandsgefühl und der Selbstverleugnung wie früher. Ein Römerfeind, der durch Ränke und Bestechlichkeit in Rom viel erlangt hatte, verließ die Stadt mit den Worten: „Rom ist feil, wenn sich nur ein Käufer findet." §. 33. Die drei Männer bis zu ihrer Verbindung. Von den drei genannten Römern ist Cajus Julius Cäsar der jüngste. Er erhielt von seiner Mutter Aurelia eine vortreffliche Erziehung und war von der Natur mit außerordentlichen Anlagen begabt. Schon früh verheiratete er sich mit Cornelia, einer Tochter des Cinna. Damals hatte in Rom ein grausamer, schwelgerischer, aber begabter Mann, der Diktator Sulla, alle Gewalt in seinen Händen. Er war dem Cirma, der auch eine Partei auf seiner Seite hatte, feindlich gesinnt und verlangte, da er den Ehrgeiz und die Fähigkeiten Cäsars kannte, dass dieser sich von seiner Frau scheiden lassen solle. Cäsar weigerte sich und musste deshalb aus Rom entfliehen. Sulla schickte ihm Mörder nach, von denen er, nachdem er sich lange versteckt gehalten, ergriffen wurde. Er kaufte sich aber für 2000 Thaler los, und, da sich viele in Rom für ihn verwandten, ließ Sulla von seinen Verfolgungen ab. Nun ging Cäsar nach Asien, kämpfte hier mit Ruhm und Glück als Soldar und kehrte dann nach Rom zurück, wo er sich mit den Wissenschaften beschäftigte. Auf einer Reise nach der Insel Rhobus zu dem berühmten Lehrer Molon würde Cäsar von Seeräubern gefangen. Sie forberten 20,000 Thaler Lösegelb, er versprach ihnen 50,000 Thaler, sagte ihnen aber dabei, er werbe sie ans Kreuz schlagen lassen, was er auch bald nachher auf einem Kriegszuge gegen sie ausführte. Von Rhobus kehrte er nach Rom zurück, wo er als Stutzer und Verschwender nicht sehr gefürchtet wurde. Er lenkte jeboch absichtlich die Aufmerksamkeit von sich ab. Dann würde er als Quästor (Steuerbeamter) nach Spanien geschickt. Als er hier in Gabes die Bildsäule Alexanders des Großen sah, sprach er: „Der hatte in meinem Alter schon die Welt erobert, und ich habe noch nichts gethan." Nach Rom zurückgekehrt, suchte er durch prächtige Gastmähler , die er dem Volke gab, und durch Geldvertheilung dasselbe für sich zu gewinnen. Er machte zu diesem Zwecke große Schulden. Da er selbst kein Vermögen hatte, bezahlte der reiche Römer Crassus alles für ihn. Später ging er als Statthalter nach Spanien. Wie groß sein Ehrgeiz war, und, wonach er von
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