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1. Der biographische Unterricht - S. 79

1874 - Berlin : Gaertner
— 79 — Dann schiffte er südlich nach Hayti oder Sant-Domingo fauch Hispaniola genannt), deren gutmüthige Bewohner unter Oberhäuptern, Kaziken, standen. Einer derselben, Guacanagari, verschaffte den Spaniern viel Gold, als er deren Goldgier wahrnahm. Kolumbus baute auf Domingo eine kleine Festung, Na-tridad, in welcher er dreißig Spanier zurückließ, und schiffte mit einem Schiffe, das er nur noch hatte, zurück. Nach vielen Stürmen und andern Gefahren gelangte der große Seefahrer ant 15. Marz 1493 in Spanien an und begab sich, von dem Volke in einem Triumphzuge begleitet, nach Barcellona zum Könige Ferdinand und zur Königin Isabella, wo er mit Begeisterung empfangen wurde. Der Papst bestimmte nun, dass die Länder, welche jenseit des 370 Meilen westlich von den azorischen Inseln gezogenen Meridians gefunden würden, den Spaniern, die diesseits liegenden den Portugiesen gehören sollten. Noch in demselben Jahre trat Kolumbus seine zweite Reise an. Erfuhr südlicher und entdeckte mehrere caraibifche Inseln, wie Dominica, Guadeloupe, Portorico, deren Bewohner sich feindselig zeigten. Um seine zurückgelassene Kolonie wieder zu sehen, ging er nach Domingo, fand aber die Festung zerstört und seine Spanier getödtet, weil sie durch Raub und Habsucht die Indianer gereizt hatten. Daher legte er an einem andern Orte der Insel die Stadt Jsabella an. Von Neid und Eifersucht getrieben, murrten nun schon viele seiner znmtheil vornehmen Begleiter. Auch hatte Kolumbus mit fast allen Häuptlingen der Insel einen Kampf zu bestehen, wobei mehrere tausend Indianer getödtet wurden. Doch entdeckte er noch Jamaika. Um sich wegen der gegen ihn erhobenen Beschuldigungen zu rechtfertigen, musste er mit einem Bevollmächtigten des Königs, namens Aguado, nach Spanien zurückreisen; er übergab dm Befehl über die entdeckten Länder seinen Prüdern Bartholomäus und Diego. In Spanien fand er eine günstigere Aufnahme, als er erwartet hatte, erhielt aber erst nach zwei Jahren eine neue, größtenteils mit Verbrechern bemannte Flotte. Am 30. Mai 1498 segelte Kolumbus zum drittenmal ab. Er hatte nicht bloß mit den gewöhnlichen Gefahren einer Seereise, sondern auch noch mit eigner Augen- und Gickitkraukheit zu kämpfen. Durch die heiße Region des Äquators hindurchschiffend, erreichte er am 31. Juli die Insel Trinidad. Seine Krankheit veranlasste ihn, nach Hispaniola zu gehen, wo er neue Verwirrung fand. Franz Roldan, ein böswilliger Spanier, hatte eine Empörung gegen die Brüder des Kolumbus angestiftet, und diese befanden sich in einer sehr bedrängten Lage, als Kolumbus ankam. Da er wieder wenig Geneigtheit für sich fand, musste er sich zu demüthigenden Bedingungen verstehen. Unterdessen hatten Roldan und seine Genossen den pflichttreuen Mann aufs neue in Spanien verläumdet, und der mißtrauische König schickte einen nichtswürdigen Menschen, Franz von Bovadilla, nach Domingo, um die Sache zu untersuchen. Dieser aber legte ohne weiteres Kolumbus und seine Brüder in Ketten und schickte sie nach Spanien. Kolumbus rechtfertigte sich auf eine rührende und beredte Art und erhielt Beweise von Wohlwollen. Allein seine Stelle wurde ihm genommen. Durch vieles Bitten erlangte Kolumbus nach zwei Jahren vier schlechte Schiffe, mit welchen er eine höchst unglückliche Reise machte. Seine Absicht war, eine Durchfahrt durch Amerika nach Ostindien aufzusuchen. Zwei seiner Schiffe gingen verloren. Er erreichte Jamaika und konnte mit den beiden andern fast zertrümmerten Schiffen nicht weiter. Da unternahmen zwei seiner Begleiter, Mendez und Fiesco, auf ausgehöhlten Baumstämmen eine gefahrvolle Reife nach Domingo, um für Kolumbus ein Schiff zu holen. Sie erhielten mit vieler Mühe nach einem Jahre ein Schiff und brachten ihren Herrn nach Domingo. Von hier
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