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1. Unser Vaterland - S. 332

1900 - Berlin : Bruer
332 — feine geistliche Herrschaft reichte von der Schweiz bis znr Elbe. Der Stuhl von Mainz war stets durch Glieder berühmter Geschlechter besetzt, und seine Kurfürsten hatten allezeit großen Einfluß auf die Kaiserwahl. Kurtrier war ebenfalls ein mächtiger Bischofssitz. Die Hauptstadt Trier, welche schon zur Römerzeit entstanden war, lebte mit seinen kurfürstlichen Bischöfen meist in viel besserem Einvernehmen, als Kurköln, das wohl Deutsch-Rom genannt worden ist. Die Residenz bet Kölner Erzbischöfe, welche größtenteils rheinischen Fürstengeschlechtern angehörten, war Bonn, vielleicht, weil fast ununterbrochene Streitigkeiten den Kurfürsten mit der kirchenreichen Stadt Köln entzweiten, wo anßerbem Zünfte und Gilben mit eincinber stritten. Doch blieb Köln eines der mächtigsten deutschen Bistümer. Dem oberrheinischen Kreise gehörte Nassau zum großen Teile an, das in der nassauer-oranischen Linie das Stammhaus der nieder-länbischen Könige zunächst in den Erbstalthaltern würde, und die Enkelin des berühmtesten unter ihnen, des glaubenstreuen Wilhelm oon Cranien, der durch Meuchelmorb fiel, ist Louise Henriette, Gemahlin des Großen Kurfürsten von Branbeuburg, somit Stammmutter der preußischen Könige. Der oberrheinische Kreis erstreckte sich das ganze linke Rheinufer entlang von Basel bis zum hessischen Gebiet. Es war zum Teil das altlothringische Land. Die Bistümer Metz, Toul, Verbun, Basel, Straß bürg, Speyer, Worms u. a., auch reichsfreie Städte, fürstliche und gräfliche Herrschaften gehörten dazu. Das lothringische Gebiet, zum größten Teile deutsch nach Sprache und Bevölkerung, war stets ein Ziel französischer Gelüste. Das Herrscherhaus der Lothringer wurde durch Verheiratung seines letzten Herzogs Franz Stephan mit der letzten Habsburgerin Maria Theresia Stammhaus der jetzt regierenben Kaiser von Oesterreich. Der burgundische Kreis umfaßte ausschließlich habsburgisches Gebiet, 21 Herrschaften, barunter vier Herzogtümer und acht Grafschaften. Er bestaub meist aus den Säubern, die aus Karls des Kühnen Besitz auf die Habsburger übergegangen waren und reichte von der Eifel herab über die Niederlande hin mit dem Herzogtum Lützelburg (Luxemburg), dem Herzogtum Brabant, den Grafschaften Namur, Hennegau utib Artois, Geldern, Holland, Seeland, Overysfel, Westfriesland und verschiedenen anderen Gebieten. Auch die Grafschaft Flandern, einst zum
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