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1. Bd. 1 - S. 243

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 243 — gebe auch von Herzen alles, was E. F. G- wider mich gehandelt hat, und will bitten, und auch gewißlich erwerben Vorgebung bey meinem Herrn Jesu Christo über alles, daß E- F- G. wider sein Wort thut und gethan hat. Allein (£• F. G. laß sich erweichen in dem einigen3) Stuck, so ist es alles schlecht4), daß Christus Wort, so durch mich an Tag kommen, frey sey: deß werden sich ohne Zweifel alle Engel im Himel, über E. F. G. freuen (Luc. 15, 10.). Es soll auch E. F. G. wissen, daß ich bisher für E. F. G. Herz fleißig gebeten hab, und auch noch bitte, und wollte je gern zuvor kommen mit dieser Schrift, daß ich nicht mußte, aus Noth der Sachen gezwungen, Widder E. F. G. bitten. Denn wie wohl wir ein geringes, armes Häuflein sind; so wir aber Wider E. F. G. sollten bitten (wie wohl gar ungern, und uns doch die Länge wird bohrn dringen das unabläßliche Vorfolgen des 'Evangelii und seiner Prediger,) so stund es darauf, daß E. f. G. nit wohl gelingen sollt; denn wir wissen, was uns Christus hat zugesagt, das wird er halten. Und möcht vielleicht E. F. G. innen werden, daß nicht ein gleich Ding sey, wider den Münzer, und wider den Luther streben. Es wäre mir aber lieber, E. F. G. mußte das nit erfahren. Ich halt mein und der Meinen Gebet stärker, dann den Teufel felbs, und wo das nit wäre, sollt es längst anders urnb den Luther stehen; wiewohl man das große Wunder Gotts an mir nicht stehet noch merket. Das will ich, wie gesagt, E. F. G. (Gott geb nit zur Letze) aufs aller* demütigeste und treulichst geschrieben haben, und Gott gebe, daß mir E. s. G. gnädiglich und christlich, mehr mit lebendiger That, denn mit todten Buchstaben, antworte, Amen. Hiernit sey E. F. G. Gott besohlen. Freytags nach St. Thomas, Anno 1525. E. F. G. williger und unterthäniger Diener Martinus Luther." (de Wette, Dr. M. Luthers Briefe, Sendschreiben usw. Iii, S. 56.) S) einzigen. 4) schlicht, gut. 2. Neue Streitschriften gegen Luther. 1527. 1536. a) Dennoch blieb der Herzog nach wie vor sein und seiner Anhänger erbitterter Feind, auch noch als die Reichstage zu Speier 1526 und 1529 und der zu Augsburg 1530 gezeigt hatten, wie in anberen deutschen Landen der neuen Lehre hohe fürstliche Verteidiger erwachsen waren. Der Haß gegen Luther und alle feine Anhänger wurde weiter geschürt. Der Dominikaner Petrus Sytvius, einer der heftigsten Feinde Luthers in Sachsen, (bis 1523 hatte er schon 25 Schriften gegen Luther versaßt, ohne von diesem einer Antwort gewürdigt zu werden) veröffentlichte 1527 eine Streitschrift unter dem Titel: „Eyn klare beweisunge wie Luther wurde seyn eyn vrsache des steten eyn-zuges des Turcken, des schriftlichen yrthums, zwitracht, auffruhr, und empörung des gemeynen volckes. Leipzig, am Abend S. Johannis des Tewffers 1527, Jac. Thanner. 4. Was Luther hat furgenomen mit seinem schreyben Vnd N. Pfeyffer x) gehandelt mit feinem predigen Vnd Thomas Müntzer mit den bawren angefangen !) der „Pfeiffer von Niclashausen", dessen Aufruhrpredigten schon 1476 die Bauern aufreizten. Sie sangen im Tone des Wallfahrtsüedes: „2bir wollen Gott im Himmel klagen, Kyrie eleison, Daß wir die Pfaffen nit sollen zu Tode schlagen, Kyrie eleison." 16*
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