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1. Bd. 1 - S. 275

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 275 — aus auf die Vollstreckung seines Befehls drung. Weil sie nun auch einige Güter in denen Chur-Sächsischen Landen hatten, ersuchten sie den Chur-Fürsten, ihrent-wegen bei dem Hertzoge zu intercediren1). Die Nahmen dieser Lutherischen von Adel war folgende: (Friedrich und Christoph von Hopffgarten, Wolffgang und Andreas von Limbach, Volrad von Watzdorfs, Anthon von Schönberg, Georg Spiegel.) Der Chur-Fürst bat für sie aufs freundlichste, aber der Hertzog antwortete gar nnfreundschafftlich, und bezog sich auf den Grimmischen Vertrag, vermöge welches er sich um die Hertzoglichen Lande unbesorgt lassen solte. Der Chur-Fürst brauchte Repressalien, und weil er in seinen Landen auch einige von Adel hatte, die einige von ihren Gütern im Hertzoglichen Lande hatten, und dabey der Römischen Clerisey eifrig anhiengen, so gebot er diesen, seine Lande zu räumen, und ihre Güter zu verkauften. Unter diesen war: Georg von Harras auf Ost-mannstädt, Georg Vitzthum auf Eckstädt, Johann von Reinsberg. Aus diesen gebrauchten Repressalien hätte viel Unheil entstehen können, weil die Fürstl. Gemüther gewaltig gegen einander verbittert wurden. Solchem vorzukommen, wurde von beyden Theilen beliebet, im Monat May A. 1536 einige Räthe nach Leipzig zu schicken, welche billige Vergleichungs-Mittel vorschlagen, und die Fürstlichen Gemüther wieder vereinigen selten. Allein sie richteten wenig aus, weil die Fürsten indessen in einen harten Briefwechsel gerathen, darinn sie einander alles vorrückten, was jeder wider den andern zu erinnern hatte. Hertzog Georg beschuldigte den Churfürsten, er hege Lutherum, und nehme alle vertriebenen Lutheraner auf. Der Churfürst zeigte hingegen, daß der Hertzog D. Luthern ohne Ursache hasse, und das an ihm tadele, was er doch an D. Cochlaeo und andern Feinden Lutheri gelobet. . . . (Infolgedessen) liessen alle Unterredungen und Vorschläge fruchtloß ab. Endlich schlug sich der Land-Graff in Hessen, Philipp, ins Mittel, und beredete die Fürsten, daß der eine, nehmlich Churfürst Johann Friedrich, in Naumburg , der andere, nehmlich Hertzog George, in Weissensels sich einfanden: er selbst aber reifete von einem zum andern, ftifftete Friede, und vermochte sie beyde dahin, daß sie . . . allen gefaßten Unwillen wollen fahren lassen. Es solle . . . den . . . Edelleuten frey stehen, bey der einmahl angenommenen Religion zu bleiben . . . Dieser Vergleich wurde den 5. Jan. 1536 unterschrieben." (Hofmann, Ref.-Hist. usw. S. 299.) !) zu vermitteln. 12. Reformationsversuche Herzog Georgs. 1535. 1538. Die bisherigen Erfahrungen über die kirchlichen und besonders über die Klosterzustände im Herzogtum mußten dem Herzog Georg darüber Gewißheit gegeben haben, daß doch nicht alles in Ordnung sei. Darum setzte er Ansang 1535 Visitatoren ein, die die Klöster des Landes einer sorgfältigen Prüfung unterziehen sollten; nicht zur Freude der Klosterbewohner. a) Bericht des Leipziger Nonnenklosters an den Bischof Vincentius zu Merseburg über Herzog Georgs Absicht, die Klöster visitieren zu lassen. 1535, März. „Hochwirdiger in got Vater —. Gnediger herre, e. g.1) bitten wir gantz demntticklich zu wißen, daß der dnrchlanchte hochgeborne surft und herre Herr George hertzog zcw Sachsßen unßer gnediger herre in vornemen2), kurtzlichen3) aller seyner s. g. furstenthumb geistliche ordensclostere durch irer f. g. dartzu vor- r) Eure Gnaden. S) die Absicht hat. S) nächstens. 18*
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