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1. Schicksale unseres Volkes, zusammenfassende Darstellung der staatlichen Zustände unseres Volkes - S. 64

1904 - Cöthen : Schulze
— 64 — standes gingen Österreich, Frankreich, Holland und England die Quadrupelallianz (1718) ein: Spanien mußte sich mit der Aussicht auf Parma-Piacenza und Toskana begnügen; nach dem bald zu erwartenden Aussterben der dort regierenden Häuser sollten Philipps V. von Spanien Söhne zweiter Ehe diese Gebiete bekommen. Damals geschah auch der Umtausch Sardiniens und Siciliens zwischen Savoyen und Österreich. — Weniger günstig gestaltete sich der Türkenkrieg Rußlands und Österreichs in den Jahren 1735—1739. Rußland hatte mit der Türkei einen Krieg begonnen. Das damals mit Rußland verbündete Österreich griff in den Krieg mit ein; doch seine Unternehmungen waren unglücklich. Belgrad wurde von den Türken (1739) belagert. Schnell wurde der Frieden von Belgrad geschlossen. Das im Frieden von Passarowitz Eroberte ging fast ganz wieder verloren. Nur das Banat wurde behauptet. Für Österreich verlustvoll war auch der polnische Erbfolgekrieg (1733—1735). Friedrich August von Sachsen-Polen starb 1733. Um die polnische Krone seinem Hause zu erhalten, hatte der Kurfürst Friedrich August von Sachsen seinen Sohn, den Kurprinzen gleichen Namens, zur katholischen Kirche übertreten lassen. Doch der einst von Karl Xii. von Schweden zum Könige von Polen erhobene Stanislaus Lesczynski, der Schwiegervater Ludwigs Xv. von Frankreich, wurde gewählt. Nachher wurde freilich von der Gegenpartei die Wahl Friedrich Augusts von Sachsen mit Hilfe Rußlands durchgesetzt. Die polnische Erbfolgefrage teilte ganz Europa in zwei Hälften, nur die Seemächte blieben unbeteiligt. Auf die Seite Lesczynskis trat Frankreich, Spanien und Savoyen-Sardinien; auf die Seite seines Gegenkandidaten Österreich (das sich dafür von Sachsen die Anerkennung der „pragmatischen Sanktion", d. H. die Zustimmung zur Nachfolge der Maria Theresia, der Tochter Karls Vi., in Österreich versprechen ließ), das Reich (doch schlossen sich einige Reichsstände, so auch Bayern und Köln, aus), Rußland, dem Sachsen bezüglich Livlands und Kurlands Zusagen machen mußte. Friedrich Wilhelm I. von Preußen war erbötig, gegen bindende Verpflichtungen des Kaisers in der bergischen Frage mit einer über sein Reichskontingent hinausgehenden besonderen Hilfe den Verbündeten beizutreten; doch sträubte sich der Kaiser dagegen. Der Krieg wurde im Osten, am
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