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1. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 177

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
111 baut, die Strhen mit dem massiven Lavapflaster gepflastert; die Palste der or-nehmen (domus) wurden glnzend ausgestattet, während die auf Spekulation er-richteten Mietskasernen (insulae) wohl sehr hoch, aber leicht und drftig gebaut waren. Als Material fr Privatbauten dienten an der Sonne getrocknete Ziegel (lateres), fr Monumentalbauten Tuff und Peperin aus der nchsten Umgebung. Die adligen Geschlechter suchten durch groartige ffentliche Bauten ihren Namen zu verewigen, nicht minder die Machthaber am Ausgange des Freistaates, wie Sulla und Pompejus. Eine neue Bauperiode begann mit der (Errichtung der Mintarmo-narchie; denn Usurpatoren pflegen baulustig zu sein, um mit neuen Schpfungen die alten Gebude mit ihren Erinnerungen zu verdunkeln. Bei den wiederholten Regulierungen der Stadt wuchs der Boden in die Hhe, und auf dem neuen er-hhten Niveau wurden die Bauten in prchtiger Form erneuert. Das groe Rom Eiceros und Tsars wurde durch das prchtige Rom der Kaiserzeit in die Tiefe versenkt. So ziemlich alle antiken berreste sehen wir also heute in der Form, die sie erst in der Kaiserzeit bekommen haben. So kommt es auch, da die erhaltenen Bauten der republikanischen Zeit verhltnismig gering sind (das Tabularium aus dem Jahre 78, der jonische Tempel der Mater Matuta - am Tiber, die Grabmonumente der Scipionen, des Bibulus, der Cacilia Metella). Jetzt wurde endgltig der nationale tuskanische" Stiu) mit tiefer Vorhalle, Sulenhalle und Treppenaufgang nur an der Front durch den griechisch-rmischen Baustil verdrngt. In der Kaiserzeit kam solides und prchtiges Baumaterial zur Verwendung: vorzglich hergestellter fester Backstein, der schne Travertinstein aus der Nhe von Tivoli, endlich Marmor von (Earrara, aus Nutnibien, Lakonien, (Euba, von den griechischen Inseln (Paros) zur Bellleibung der Wnbe. Die Bauttigkeit ging durch bic ersten 4 Jahrh. unserer Zeitrechnung unablssig fort, als ob der uere Glanz bent ffentlichen Leben ersetzen sollte, was ihm an Freiheit und Kraft verloren war. Schon gleich die berreste der Bauten des Augustus, der auch die weitgehenden Entwrfe seines Oheims Tsar zu Ende fhrte, nehmen unter den Ruinen Roms an Zahl und Bedeutung weitaus die erste Stelle ein: im Marsfelde das Pantheon, der Portikus der Octaoia, die Thermen Agrippas, das Theater des Marcellus, die ra Pacis und das Mausoleum, auf dem Palatin die Domus Augustana, am alten Forum die Curia Julia, die Basilica Julia, der Csartempel, endlich das Forum Julium und Augusti. Augustus konnte sich rhmen, Rom aus einer Ziegelstadl in eine marmorne umgewandelt, 82 Tempel neu hergestellt zu haben, so da ihn Livius (4,20) mit Recht templorum omnium conditorem ac resti-tutorem nennt. Forum, Kapitol und sdliches Marsfeld erfuhren so durch Um- und Neubauten eine ihrer Bedeutung wrdige Ausstattung. Von Augustus bis Septimius Severus bedeckte sich der Palatin gnzlich mit den gewaltigen Kaiserpalsten. Von Csar bis auf Trajan entstanden die prchtigen Kaiserfora, fr die die niebergelegten engen Quartiere im Norb-toestett des alten Forums den Baugrund lieferten. So reihte sich vom Palatin der das Forum Romanum, die Kaiserfora und das Kapitol bis zum Campus Martins Prachtbau an Prachtbau. Durch den furchtbaren Neronischen Brand vom Jahre 64 (19.-27. Juli) waren zwar mit Ausnahme dreier alle Regionen mehr ober minder in Mitleibenschaft gezogen. Auf dem freigeworbenen Boden, insbesondere auch an der Stelle, wo Nero seine domus aurea zu errichten plante, erfolgte jedoch durch Vespasian und Titus, durch Trajan und Hadrian die restitutio urbis (Kolosseum, Neubau des Pantheons, Tempel der Venus und Roma, Habrians Mausoleum). Nunmehr entstanden, z. T. mit kaiserlicher Untersttzung, auch ansehnliche und dauerhafte Privatbauten, und erst jetzt konnte Rom den hellenistischen Grostdten ebenbrtig an die Seite gesetzt werden. Unter i) Bei dem Mangel eines stadtrmischen Gebudes in dieser Form mssen z. B. frdie iviuslelttre die erhaltenen Tempel von Falerii (Civita castellana) und der von Alatri (dessen Modell im Hofe des Museo di Villa Giulia aufgebaut ist) ober auch der im bergangsstil gehaltene Juppitertempel in Pompeji als nchste Mittel zur Veranschaulichung bienen.
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