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1. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 322

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
2'l ** 73. L. Das Kaftell bei Oberaen.x) Ein beachtenswerter Wettstreit um das Recht auf den Namen Aliso ist fr Haltern entstanden durch die 1905 vom Pfarrer Otto Prem (zu Methler bei Kamen, jetzt in Hohenlimburg) in der Gabelung der Lippe und ihres linken Nebenflusses Beseite bei Oberaden (4 km stlich oberhalb Lnen) auf einer leicht ansteigenden, die Gegend be-herrschenden Anhhe, der sog. Vurg, festgestellten rmischen Befestigung^ anlagen.2) Die nhere Untersuchung, die seitdem durch den Entdecker im Verein mit Professor Dragendorff (im Auftrage der Rmisch-Ger-manischen Kommission des Kaiserlichen Archologischen Instituts) und Museumsdirektor Braun aus Dortmund gefhrt wird, hat bisher zu dem Ergebnis gefhrt, da es sich um ein rmisches Standlager in der Gre von 35 Hektar (750x400 m) handelt. Dieser auergewhnlich groe Umfang (vgl. das groe Kastell zu Haltern) legt den Gedanken nahe, da es vielleicht ein Standlager fr 2 Legionen war; ob es aber eine einheitliche Anlage aus derselben Zeit ist, erscheint fraglich. Wall und Graben sind aus Lehm. Der Wall, der Reste einer doppelten Palisadenreihe zeigt, ist umgeben von einem hoppelten Spitzgraben (vgl. das Uferkastell und das groe Kastell in Haltern), woraus auf eine starke Befestigung zu schlieen ist. Von den Toren ist bislang das Westtor festgestellt. Der Einzelfunbe sinb bisher viel weniger als in Haltern. Bemerkenswert sinb barunter rmische Mnzen aus der Zeit des Augustus und Scherben aus terra sigillata (neben zahlreichen einheimischen Tonwaren). Den interessantesten und wichtigsten Einzelfunb stellen aber die ca. 300 wohlerhaltenen Holzspeere (contus) bar, die in dem Spitzgraben auf der Norbseite gefunben sinb. Diese Speere sinb von einer bisher unbekannten Art. In der Mitte zeigen sie eine Berbnnung, die vielleicht zum Haubgriffe biente; sie sinb 1,60 bis 2 m lang und verjngen sich nach beibeii Seiten zu einer Spitze. (Einige sinb sorgfltig gearbeitet und tragen Inschriften, die Eenturien (nicht einzelne Soldaten) als Besitzer nennen. Sie haben nach Professor Kropatscheck groe hnlichkeit mit den von Aneas, einem Schriftsteller des 3. Iahrh. v. Chr., beschriebenen Mauerwassen (pila muralia), die die Griechen bei der Berteibigung einer Stadt gebrauchten. Diese sollen das Aussehen von Mrserkeulen gehabt und gemalten Blitzen hnlich gesehen haben. Abbilbungen solcher Mrserkeulen auf Basenbilbern besttigen die hnlichkeit. Dieses alte Rmerkastell bei Oberaben ist nun nach Prein die alte Zwingburg gegen die Sigambrer, das viel umstrittene Kastell Aliso. Haltern ist ihm das castellum Lupiae flumini appositum (Tac. ann. Ii, 7). Bei Oberaben sinb dann nach Prein die Rmer aufs 1) Otto Prein, Aliso bei Oberaben, Mnster i. W. Aschendorff. 1906; und von beinselben Verfasser: Nachtrag zu Aliso bei Oberaben. Mnster t. W.. tlschenborff, 1907. 2] Schon 1873 hatte Professor Hlsenbeck - Paberborn Aliso westlich von Lnen auf dem sog. Heikenberge angesetzt.
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