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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 177

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Zeit des Deutschen Bundes bis zur Begrndung des Deutschen Reiches. 177 ihre Blicke auf Preußen als das knftige Haupt des Vaterlandes und riefen zur Frderung des Einheitsgedankens den deutschen Nationalverein ins Leben. Am 2. Januar 1861 bestieg der seitherige Regent als Wil-Helm I. den Thron. 113. Die erite Regierungszeit Wilhelms I. Bismarck. Als Wilhelms, der Prinz von Preußen die Regentschaft bernahm, durchzog eine Ah- 1871 nung ganz Deutschland, da mit ihm eine neue ra" anbreche. Weit als König, entfernt, ein Liebling des Volkes zu sein, hatte er sich vielmehr in den Sturmjahren 1848 (vgl. S. 160) und 1849 durch sein entschiedenes Charakter. Eintreten fr Aufrechterhaltung und Wiederherstellung der Ordnung, sei es auch mit Gewalt, den Ha der Unruhgeister und das Mitrauen vieler ruhigen, aber kurzsichtigen Brger zugezogen. Aus seinen politischen An- I sichten hatte er kein Hehl gemacht, aber er erfreute sich keineswegs der \ Zuneigung der Kreuzzeitungspartei. da er durchaus auf dem Boden der j Verfafsung stand und liberalen Forderungen sich nicht einseitig verschlo. / Nicht die Politik war sein Feld, sondern das Heerwesen. Die frhesten \ Erinnerungen aus seiner Kindheit stammten aus jener trbsten Zeit des ( Vaterlandes, in welcher der Ruhm des Fridericianischen Heeres mit einem Schlage vernichtet worden war, in der aber auch der alte preuische Geist der Beharrlichkeit und Opserwilligkeit sich lebendig gezeigt hatte. Als die Landeshauptstadt sich in Feindeshnden befand, erhielt der Knabe <m seinem zehnten Geburtstage das Fhnrichspatent (geb. 22. Mrz 1797). Das Herz der Mutter, an deren Todesbette der dreizehnjhrige Knabe stand (19. Juni 1810), hatte den gediegenen Charakter ihres Wilhelm gut erkannt, wenn sie der ihn urteilte, er werde wie sein Vater ein-fach, bieder und verstndig". Auf dem Feldzug nach Frankreich durfte er diesen begleiten und erwarb sich bei Bar sur Aube (27. Februar 1814) die ersten Ehrenzeichen. Mit Leib und Seele Soldat, widmete er seine Krfte ganz dem Heere und zwar nicht blo als Offizier, sondern als eifriger Mitarbeiter bei dessen Vervollkommnung. Als General kommandierte er das Brandenburgische Armeekorps, spter das Gardekorps und als Oberbefehlshaber die preuischen Truppen, welche die Aufstnde in der Rheinpfalz und in Baden niederwerfen muten (1849). Danach nahm er als Militrgouverneur der Provinzen Rheinland und Westfalen bis 1857 Wohnung zu Coblenz. r Einer Herzensneigung zu der katholischen Prinzessin Elise Radziwill hatte er in Unterordnung unter den Willen des Vaters und mit Rck-ficht aus die voraussichtliche Erbfolge entsagt und sich mit der Prinzessin Augusta. Tochter des Goethe-Mcenas Karl August von Weimar, ver-mahlt (1829). Dem Ehebunde entsprossen zwei Kinder Friedrich Wil-Helm (geb. 18. Oktober 1831), der am 25. Januar 1858 Viktoria Prinze Royal von Grobritannien und Irland als Gattin heimfhrte, und Luise, die 1856 den Groherzog Friedrich von Baden heiratete. Weltgeschichte fr die Oberstufe b. Studienanst. 3. Bd. 12
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