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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 180

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
180 Die Zeit des Ringens um Verfassungen ic. brg kaltgestellt". Darauf bekleidete er den gleichen Posten in Paris wenige Monate und bernahm im September 1862, als Junker" mit Mitrauen und Abneigung empfangen, die schwere Aufgabe, die Fehde der Regierung mit der Volksvertretung auszufechten, zugleich auch das Gebrechen Preuens", sein Verhltnis zum Deutschen Bunde zu heilen. Da dies nur auf dem Wege der Gewalt mglich sei. hatte er während seines Frankfurter Wirkens erfahren. So erklrte er denn auch vor dem Landtag und vor aller Welt, da die groen Fragen der Zeit und eine solche war die deutsche Frage nicht durch Reden und Mehrheits-beschlsse entschieden wrden, sondern durch Blut und Eisen. Schwebte dem Manne der Tat zunchst das Ziel vor, Preußen in Europa die ihm gebhrende Stellung zu sichern, so war doch damit aufs engste die end-gltige Lsung der Frage verknpft, in welchem Verhltnis es zu fter-reich und zum brigen Deutschland stehen sollte. Indem er fr Preußen in die Schranken trat, zunchst als Kmpfer fr die Krone mit den Widersachern Lanze auf Lanze brach, dann den starken Geist der Preuen-seindschast im Bnn&e aus dem Sattel warf, erstritt er zugleich Deutsch-lands Einheit und Macht und gewann des einstigen Gegners sterreich Achtung und ehrliche Brudertreue. Lie er auf seinen Grabstein das schlichte Wort setzen ein treuer Diener seines Herrn", das dankbare Volk preist ihn als den grten Deutschen seines Jahrhunderts". Versassungs- Da im Oktober 1862 der den Staatshaushaltsetat fr das fol-1862^1866. gende Jahr zwischen der Krone, auf deren Seite das Herrenhaus stand, und dem Abgeordnetenhaus keine Einigung, also kein Etatsgesetz, wie es die Verfassung im Artikel 99 vorschrieb, zustande kam, regierte das Mi-nisterium ohne Budget vier Jahre, vorn Abgeordnetenhause des Ver-fassuugsbruches bezichtigt, aber unbeugsam auf dem einmal befchrittenen Wege beharrend, weil ihm kein andrer blieb. Die Ereignisse rechtfertigten die Haltung der Regierung, die inzwischen in neue Schwierigkeiten geriet durch ihre auswrtige Politik. tsention Als im russischen Polen sich ein neuer Aufstand erhob, schlo mitrubland nmlich Preußen zum Mivergngen der anderen Gromchte mit Ru-1s63, laud eine Militrkonvention (1863), die es beinahe in einen groen Koalitionskrieg verwickelt htte. Aber der König scheute davor zurck, durch einen solchen die inneren Schwierigkeiten, welche durch ntig ge-wordene schrfere Preverordnungen gesteigert waren, zu lsen. Frankfurter der seine Stellung zur deutschen Frage lie er keinen Zweifel. '^i863 ta ttm der einen Bundesreformentwurf zu beraten, traten am 17. August 1863 alle deutschen Fürsten auf Einladung des Kaisers Franz Joseph in Frankfurt a. M. zusammen. Nur mit Mhe gelang es Bismarck, seinen König von der Teilnahme an diesem Frstentage zurckzuhalten, von dem fr die Lsung der deutschen Frage im Sinne Preuens kein Erfolg zu erwarten stand. So verlies denn auch der Kongre ohne Er-
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