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1. Die vorchristliche Zeit - S. 148

1877 - Leipzig : Brandstetter
148 Beifall fanden, verwunderte er sich sehr und rief: „Habe ich vielleicht etwas Dummes gesagt?" Im Jahr 318 v. Chr. ward Phocion von den Athenern der Verrätherei angeklagt und er mußte den Giftbecher trinken. Als einer seiner Freunde sagte: „Welch unwürdiges Schicksal trifft dich, o Phocion!" antwortete er ruhig: „Aber kein unerwartetes, denn es hat noch alle großen Athener betroffen!" 3. Während Philipp seine Eroberungen in Jllyrien und Thracien immer weiter ausdehnte, wurde von den Griechen der heilige Krieg mit der größten Erbitterung fortgesetzt. Die Phocier hatten die letzten Tempelschätze weggenommen, um Söldner anzuwerben, und die Thebaner sahen sich wiederholt genöthigt, den König Philipp um Hülfe anzusprechen. Philipp wußte die Athener durch listige Unterhandlungen zu täuschen und durch glänzende Versprechungen zu bethören; dann zog er durch die Thermo-pylen gegen die unglücklichen Phocier, deren Städte, zwanzig an der Zahl, von den siegreichen Macedoniern mit schrecklicher Grausamkeit zerstört wurden. Philipp war übrigens klug genug, für den Augenblick sich wieder zurückzuziehen; nur den Paß von Thermopylä hielt er besetzt. Listig wartete er auf eine neue Gelegenheit, wo er sich wieder in die griechischen Händel mischen konnte, und seine Boten wanderten unterdeß von einer griechischen Stadt in die andere, um die einflußreichsten Männer zu bestechen. Der bekannteste unter denen, die schlecht genug waren, ihr Vaterland zu verrathen, ist der athenische Redner Aeschines. Dieser und Andere seines Schlages bewirkten, daß bald wieder ein heiliger Krieg beschlossen wurde gegen die Einwohner der Stadt Amphissa in Lokris, welche die dem Apoll geheiligte Ebene von Krisa angebauet hatten. Auf den Rath des bestochenen Aeschines ward Philipp sogar zum Oberfeldherrn ernannt (337). Zwar gelang es den Bemühungen des Demosthenes, die Athener zu bewaffnen; doch konnten diese nicht hindern, daß Philipp Amphissa eroberte und dann auch noch Elatea in Lokris besetzte. Nun hatte der Macedomer festen Fuß in Lokris gefaßt, und der Uebergang nach Böotien war leicht. Jetzt ward es den Athenern klar, daß ihnen im folgenden Jahre der Entscheidungskampf um ihre Freiheit bevorstände. Mit rastlosem Feuereifer ermahnte Demosthenes seine Landsleute zur Eintracht und zum Kampfe gegen den gemeinsamen Feind. Die Thebaner, welche auch die Gefahr erkannten, verbanden sich mit den Athenern, und im I. 338 v. Chr. zog das vereinigte Griechenheer nach Böotien in die Ebene von Chäronea, den Macedoniern entgegen. Philipp stand den Athenern, sein achtzehnjähriger Sohn Alexander den Thebanern gegenüber. Tapfer fochten die Griechen, aber die heilige Schaar der Thebaner, 400 Mann stark, ward
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