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1. Die Urzeit, Das Frankenreich unter den Merowingern und Karolingern - S. 35

1885 - Wiesbaden : Bergmann
Kriegführung und Bewaffnung. 35 truppen einen besonderen Ehrennamen — welchen, hat er leider nicht gesagt. Die Heere der Germanen wurden, wenn mehrere verbündete Stämme zusammen ins Feld zogen, so aufgestellt, daß jeder Stamm einen Platz für sich einnahm. Das geschah wohl, um den Kampfeseifer der nebeneinander fechtenden Stämme zu schärfen. Die Stämme wieder gliederten sich teils nach Hundertschaften, teils innerhalb dieser nach Geschlechtern. Der einzelne Krieger kämpfte unmittelbar unter den Augen feiner Verwandten und seiner Nachbarn; er hatte, wenn er verwundet ward, von diesen sichere Hilft, wenn er siel, entschlossene Rettung seines Leichnams vor Verunehrung durch den Feind zu erwarten. Die verschiedenen Heeresabteilungen formierten sich in Form eines Keiles*) (oder, wie es auch wohl heißt, eines Eberkopfes) und suchten so die feindlichen Reihen zu durchbrechen. Gelang dies nicht, drang wohl gar der Feind mit Übermacht vor, fo zogen sich die germanischen Krieger in dichte Haufen zusammen, wobei die Außenstehenden mit ihren großen Schilden die Seiten deckten, die in der Mitte solche über ihre Köpfe emporhielten, so daß eine gleichsam von allen Seiten gepanzerte, undurchdringliche Masse entstand. Die römischen Soldaten mußten sich daun nicht anders zu Helsen, als daß sie entweder die Nächststehenden Fuß an Fuß über den Haufen zu werfen und so die lebendige Mauer zu durchbrechen suchten, oder daß sie aus das Schilddach hinaufsprangen und von oben her mit ihren Schwertern in den Haufen hineinstießen. So erzählt Cäsar. Hinter der Schlachtordnung besand sich die Wagenburg. Sie diente zu einer Art von Schutzwehr beim Rückzug, sollte aber wohl auch ein Verlassen der Schlachtreihe den einzelnen Kriegern unmöglich machen, letzteres umsomehr, als auf der Wagenburg sich die Frauen befanden, welche die etwa Fliehenden mit Bitten und Beschwörungen in die Schlacht zurücktrieben. Ob übrigens schon in den frühesten Zeiten die Germanen überhaupt eine feste Schlachtordnung hatten, ob sie nicht damals meist noch ungeordnet und ungestüm gegen die feindlichen Reihen anstürmten, ist wenigstens zweifelhaft. In den Schilderungen Plutarchs vom Cim-bemkriege ist allerdings von einer Schlachtordnung die Rede, (und zwar von einem Viereck); doch scheint diese Ordnung sich sehr bald *) Daß das ganze Heer einen einzigen Keil gebildet habe, ist wenig wahrscheinlich; eine solche Schlachtordnung wäre doch gar zu schwerfällig gewesen. 3*
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