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1. Geschichtliches Lesebuch - S. 250

1903 - Göttingen : Vandenhoeck u. Ruprecht
250 Xvi. v. Sybel, Die Schlacht bei Königgrätz. das Herz des Gegners ermöglicht hatten. Der österreichische Generalstab berichtet darüber: von den 59 Bataillonen, welche am Schlachttage den rechten Flügel der Armee bildeten, standen 49 um Mas-lowied und Horscheniowes vereint; davon waren nur mehr 13 Bataillons intakt, weitere 8 waren, wenn auch geschwächt, doch wieder gesammelt und verwendbar; der Rest, 38 Bataillons, war teils eben im Kampfe begriffen, teils durch den frühern Kampf so geschwächt, daß auf diese Bataillons vorläufig wenig zu rechnen war; 49 Bataillons hatten die Front nach West, und es blieben zur Bewachung und Verteidigung des sji Meilen breiten Raumes Horfcheniowes-Trotina, durch welchen die Zugänge von Norden her in den Rücken der Armee führten, im ganzen nur neun Bataillons (die Truppen nämlich, welche Graf Thuu am Morgen zur Bewachung der Trotina zurückgelassen hatte). So war denn allerdings für den Anmarsch des Kronprinzen der breiteste Raum eröffnet. Die nächste Frage, welche sich hier aufdrängt, ist die: hatte denn Benedek, welchem das ordnungswidrige Verfahren seiner Korpsführer doch unmöglich verborgen bleiben konnte, ganz und gar nichts zur Abhülfe gethan? Die Antwort darauf ist einfach. Benedek kam gegen halb neun Uhr auf die Höhe von Lipa, ritt dann hinüber nach Langenhof, während bald nachher der Chef der Ingenieure, Oberst Pidoll, in atemloser Eile die Meldung von dem befehlwidrigen Verhalten des zweiten und vierten Korps nach Lipa brachte. So wurde es beinahe zehn Uhr, ehe Benedek die Nachricht empfing; auf der Stelle saudte er den Befehl hinüber nach Maslowied, die begonnene Bewegung einzustellen und auf die Hügel von Nedielischt zurückzugehen. Dies kam in Mollinarys Hände, als Poeckh und Fleischhacker bereits im Walde kämpften, und jener erklärte, ein rasches Abbrechen des durchaus siegreichen Gefechts, von dem er sich die größten Folgen verspreche, sei absolut unmöglich. Benedek dachte einen Augenblick daran, das sechste Korps aus der Reserve vorzuziehen und bei Nedielischt auszustellen, ging aber gleich wieder davon ab, wohl nach der Erwägung , daß seine große Offensive gegen Friedrich Karl bald ausführbar, Molliuary aber und Thun nach erfolgter Besiegung Fran-seckys doppelt selbstbewußte und kräftige Gegner des Kronprinzen sein würden. Nun aber geschah, wie wir sahen, das Unerhörte. Nachdem das vierte Korps total geschlagen und zerrüttet aus dem Walde zurückgekommen war, führte Mollinary die Ordre seines Feldherrn
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