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1. Erzählungen aus der Geschichte des Altertums und der deutschen Geschichte - S. 3

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel H. Kyros. Z auf dem weiten Hochlande von Iran in Asien hieß Astyages. Dem träumte einst, seine Tochter bekäme einen Sohn, der an seiner Stelle herrschen würde. Seine Tochter war aber mit einem vornehmen Perser verheiratet. Als nun der Knabe wirklich geboren worden war, befahl der König seinem treuen Diener und Freunde Harpagos, er solle das Kind töten. Der aber mochte es nicht übers Herz bringen und beauftragte einen geringen Diener des Königs, das Kind ins Gebirge zu tragen und auszusetzen. Dessen Frau aber hatte ein totes Kind und behielt nun das schöne Königskind. An Stelle des lebendigen wurde nun das tote Kind ausgesetzt. So wuchs nun der junge Kyros heran als Sohn eines Rinderhirten. Einst spielten die Knaben des Dorfes König. Der zehnjährige Kyros wurde zum König gemacht, und die anderen Jungen mußten ihm gehorchen. Aber der Sohn eines vornehmen Meders wollte dem Sohne des Rinderhirten nicht gehorchen. Da ließ ihn Kyros schlagen. Die Jungen prügelten ihn ziemlich heftig durch. Über diese Mißhandlung seines Sohnes beschwerte sich der Vater beim König Astyages. Der Rinderhirt mußte mit seinem Sohne kommen. Da erzählte Kyros dem Astyages freimütig, daß er zum König gewählt worden sei, und daß ein König sich Gehorsam verschaffen müsse, sonst sei er kein König. Die Antwort gefiel dem König sehr. Als er sich den stolzen Knaben genauer besah, fiel ihm mancherlei auf, so daß er den Rinderhirten scharf ins Verhör nahm. Da kam die ganze Geschichte heraus. Auch Harpagos wurde nun verhört. Der sagte der Wahrheit gemäß, daß er habe glauben müssen, das Kind sei tot. Astyages stellte sich freundlich und lud den Knaben des Harpagos zu einer Feier ein, später sollte der Vater selbst zu Tisch kommen. Hoch erfreut über den glücklichen Ausgang schickte Harpagos seinen einzigen Sohn. Da ließ Astyages den Knaben schlachten und zubereiten, und als Harpagos kam, aß er vom Fleisch seines Kindes. Nach der Tafel ließ ihm der König einen Korb bringen, ans dein könne er sich mitnehmen, was er wolle. Da fand er Kopf und Hände seines lieben Sohnes. Harpagos sagte: „Was der König tut, ist wohlgetan," und ging nach Hause. So rächte sich Astyages au Harpagos. Den Kyros ließ er leben, weil ihm seine Traumdeuter sagten, der Traum sei schon durch das Kinderspiel erfüllt worden. § 2. Kyros als König. Als aber Kyros herangewachsen war, reifte der Racheplan des Harpagos. Er hetzte die Untertanen des Astyages gegen dessen harte Regierung auf, und vor allem gewann er Kyros für sich. Der lebte bei seinen richtigen Eltern in Persien. Die Perser waren ein Volk, das von den Medern unterworfen worden war. Kyros rief eines Tages die Perser zusammen, sie sollten Sicheln mitbringen. Dann mußten sie ein dorniges Stück Land urbar machen. Es war ein mühseliges Stück Arbeit gewesen, und die Leute waren ganz erschöpft. Daraus ließ er ihnen ein herrliches Mahl bereiten, und sie l*
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