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1. Schleswig-Holstein in geographischen und geschichtlichen Bildern - S. 243

1884 - Flensburg : Westphalen
243 Abschluß des Nikolsburger Waffenstillstandes machte auch hier dem Kriege ein Ende. — Es wurde den süddeutschen Staaten gestaltet, einen Verein zu bilden, dessen nationale Verbindung mit dem Norddeutschenbundeder näheren Verständigung vorbehalten blieb. König Wilhelm der Siegreiche hatte große Erfolge in über-rascheuder Kürze erzielt; aber er bekannte in christlicher Demut: „Es war nicht unser Verdienst, sondern Gottes gnädiger Beistand. — Selten ist Gottes Segen und Gnade so sichtlich mit einem gewagten Unternehmen gewesen, als in den letzten Wochen —." _ Am 27. August überreichte Graf von Bismarck dem versam-melten preußischen Landtage im Namen des Königs einen Gesetzentwurf über die Einverleibung des Königreichs Hannover, des Kurfürstentums Hessen, des Herzogtums Nassau und der freien Stadt Frankfurt in den preußischen Staat. Der Vorschlag wurde vom Hause der Abgeordneten, wie auch von dem Herrenhause mit großer Stimmenmehrheit angenommen. Kaum war es jetzt noch zweifelhaft, daß Preußen auch die Herzogtümer Schleswig-Holstein annektieren werde. Um die Ansprüche des Großherzogs Peter von Oldenburg auf gütlichen: Wege zu beseitigen, wurden am 27. Sept. reichlich 165 qkm holsteinischen Gebiets (namentlich das Amt .Ahrensbök) mit dem oldenburgischen Fürstentum Lübek vereinigt. Von einer Abfindung mit dem Erbprinzen von Augusteuburg, der unter österreichischem Einflüsse gestanden hatte, war keine Rede. Der Königliche Gesetzentwurf vom 7. Sept. über die Einverleibung Schleswig-Holsteins in Preußen steht auf dem Boden des Wiener Friedens, nach welchem der König von Dänemark alle seine Rechte auf die Herzogtümer an Österreich und Preußen abgetreten, und des Prager Friedens, nach welchem der Kaiser von Österreich auf den Siegespreis von 1864 verzichtet hatte. An die Errichtung eines neuen Kleinstaates im Norden der Elbe war bei dem Umschwünge der Ansichten, der sich im preußischen Volke vollzog, überhaupt nicht mehr zu denken. Es handelte sich hauptsächlich darum, Preußen zu stärken, um für die Neugestaltung Deutschlands eine feste, sichere Grundlage zu gewinnen. Laut eines Königlichen Patents vom 12. Januar 1867 wurde Schleswig-H olstein als Provinz dem preußischen Staate einverleibt. Möchten die Worte in Erfüllung gehen, mit welchen der bekannte Schriftsteller Ferdinand Schmidt sein Büchlein über die Befreiung unseres Landes von der Fremdherrschaft beschließt: „Mag auch Einzelnen der braven Schleswig-Holsteiner eines oder das andere an der Art und Weise des Überganges nicht behagen: Die Zeit wird kommen, in der der ganze Volksstamm die preußischen Thaten der Jahre 1864 und 1866 segnen wird, durch die Schleswig-Holstein mit Preußen vereint worden ist." 16*
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