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1. Geschichtliches Lesebuch - S. 10

1898 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
10 I. v. Treitschke, Belle Alliance. Schlachtfelde umher und sucht vergeblich die Kugel, die ihn von seiner Gewissensangst und seinen finsteren Ahnungen erlösen soll. Indem hatte Blücher schon den Schlag geführt, der die Vernichtung des uapoleonischen Heeres entschied. Die Truppen Bülows gingen in drei Kolonnen im Sturmschritt auf Plauceuoit vor. In und neben dem Dorfe hielten jene zwölf frischen Bataillone der Kaiser-garde; und sie fochten mit dem höchsten Mute, denn alle fühlten, daß hier die Entscheidung des ganzen Krieges lag. Die anstürmenden Preußen sahen sich im freien Felde den Kugeln der Verteidiger, die in den Häusern und hinter den hohen Mauern des Kirchhofs verdeckt standen, schutzlos preisgegeben. Dieser letzte Kampf ward fast der blutigste dieses wilden Zeitalters; das Corps Bülows verlor in viertehalb Stunden 6353 Mann, mehr als ein Fünftel seines Bestandes, nach Verhältnis ebenso viel wie die englische Armee während des ganzen Schlachttages. Der erste und der zweite Sturm ward abgeschlagen; da führte Gneifenau selbst die schlesischen und pommerschen Regimenter zum dritten Male vorwärts, und jetzt gegen 8 Uhr drangen sie ein. Noch ein letzter wütender Widerstand in der Dorfgaffe, dann entwich die Garde in wilder Flucht; ihr nach Major Keller mit den Füsilieren des 15. Regiments, dann die anderen Bataillone. Auf der ganzen Linie erklang in langgezogenen Tönen das schöne Signal der preußischen Flügelhörner: Avancieren! Zu gleicher Zeit ward weiter nördlich das Corps Lobaus von Bülows Truppen in der Front, von Zietens Reiterei in der Flanke gepackt und völlig zersprengt. Die beiben Heerteile der Preußen vereinigten sich hier; der furchtbare Ring, der den rechten Flügel der Franzosen auf drei Seiten umklammern sollte, war geschloffen. Von Norden drängten die Engländer, von Osten und Süden die Preußen heran. Den Truppen Zietens wies Grolmann die Richtung nach der Höhe hinter dem Centrum der Franzosen, nach dem Pachthof La Belle Alliance, der mit seinen weißen Mauern weithin erkennbar wie ein Leuchtturm über dem tiefem Gelände emporragte. Dorthin nahmen auch die Sieger von Plancenoit ihren Weg. Über 40,000 Preußen hatten noch am Gefechte teilgenommen, und jetzt da die Arbeit fast gethan war, kam auch das Armeecorps Pirchs von den Höhen hinter Plancenoit herab. Napoleon war während dieser letzten Stunde nach La Haye Sainte vorgeeilt um die Division Qniot noch einmal zum Angriff anf Mont St. Jean vorzutreiben. Sobald er zu seiner Linken die Niederlage Neys und gleichzeitig den
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