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1. Geschichtsbilder aus der vaterländischen Geschichte für einfache Schulverhältnisse - S. 71

1878 - Wittenberg : Herrosé
— 71 — österreichische Oberfeldherr Benedek auf die befestigten Höhen von Chlnm und Sadowa bei der Festung Königgrätz zurück. 6. Tie Entscheidung erfolgte den 3. Juli 1866 bei Königgrätz, nachdem Tags vorher der greise Preußenkönig bei der Armee erschienen war und den Oberbefehl übernommen hatte. Früh rückte die Armee Friedrich Karls durch den Wald und das regennasse Feld den befestigten Höhen entgegen, aber ein entsetzlicher Eisenhagel begrüßte sie aus den österreichischen Kanonen, für welche alle Entfernungen abgemessen und Zeichen an Bäumen eingeschnitten waren. Schaurig war der Sturmlauf durch den Wald von Sadowa unter den saufenden Kugeln und krachenden Ästen. So tapfer auch gestritten wurde, Boden war nicht zu gewinnen. Nur die Elbarmee hatte auf dem rechten Flügel die tapfern Sachsen etwas zurückgedrängt. Auf einer Anhöhe überwachte der König den Gang der Schlacht. „So sieht ein König aus, der siegen will!" Als ihn Bismarck aus dem Granatenfeuer führen wollte, entgegnete er: „Ich kann doch nicht' davon reiten, wenn meine brave Armee im Feuer steht!" Um Mittag stand die Schlacht — nicht hoffnungsreich! Aller Augen sahen nach Osten, woher der Kronprinz kommen sollte. Er hatte erst früh 4 Uhr den Marschbefehl erhalten und sich ungesäumt aus den Weg gemacht. Plötzlich ging die Kunde durch die Armee: „Der Kronprinz ist da!" Neue Kraft durchdrang die erschöpften Krieger, und unwiderstehlich ging es vorwärts. Als es dem Kronprinzen gelang, Chlum, den Schlüssel der feindlichen Stellung, zu nehmen, da sah Benedek, dass die Schlacht verloren war, und gab den Befehl zum Rückzüge, der zuletzt in die wildeste Flucht ausartete. Mit unbeschreiblichem Jubel wurde der König von den siegreichen Truppen auf dem Schlachtfelde begrüßt. Den Oesterreichern hatte der Tag 41,000 Todte, Verwundete und Gefangene, 174 Kanonen und 11 Fahnen, den Preußen 10,000 Mann gekostet. d. Ter Friede wurde in Nikolsburg vereinbart und in Prag geschlossen. Es blieb dem erschöpften Oesterreich nichts weiter übrig. Im Siegesfluge waren die Preußen den Flüchtigen gefolgt und bereits im Angesichte Wiens und Pressburgs erschienen. In Italien hatte Oesterreich zwar zu Lande und Wasser über Viktor Emauuel gesiegt, aber doch trat Kaiser Franz Joseph Ii. Venetien an Napoleon ab, um dessen Hülfe zu gewinnen; allein vergeblich! Mit der Mainarmee hatte Vogel von Falken st ein durch Schnelligkeit und Tapferkeit die uneinigen und schlecht geführten süddeutschen Truppen bei Dermbach, Kissingen und Aschaffenburg besiegt. Im Frieden von Prag schied Oesterreich aus Deutschland, verzichtete aus Schleswig-Holstein und zahlte 90 Millionen Mark Kriegskosten. Preußen vereinigte nun alle Staaten nördlich vom Maine in dem norddeutschen Bunde und schloss mit den süddeutschen Fürsten nach einem billigen Frieden ein Schutz- und Trutzbündnis. Schleswig
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