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1. Grundzüge der Geographie und Geschichte für Volksschulen - S. 104

1886 - Danzig : Gruihn
— 104 — Österreich Uneinigkeiten, welche zu dem Kriege von 1866 führten. Zn Österreich standen alle mächtigeren deutschen Staaten (Bayern, Württemberg Baden, Sachsen, Hannover, Kurhessen, Hessen-Darmstadt, Nassau u. ct.); zu Preußen, das sich rüdes mit Italien verbündet hatte, nur Mecklenburg, Oldenburg, Braunschweig, Koburg-Gotha und einige andere Kleinstaaten. ' Die Armeeen. Mit Schnelligkeit ging es über die Österreicher her, deren Hauptmasse unter B enedek in Böhmen stand. Bon drei Seiten brachen (23.-26. Juni) die Preußen hier ein, durch die Lausitz die erste Armee unter dem Prinzen Friedrich Karl, welcher an seine Truppen die Worte richtete: „Lasset enre Herzen schlagen zu Gott und eure Fäuste auf deu Feind, vou Dresdeu her die „Elbarmee" unter Herwarth von Bittenfeld, _ von Landshut und Glatz aus die „zweit e Armee" unter dem Kronprinzen. Die entgegenstehenden Teile des österreichischen Heeres wurden zurückgeworfen. General Clam-Gallas erlitt von der Elb- und ersten Armee harte Niederlagen. Drei andere österreichische Armeecorps wurden nach einander geschlagen. „ . Königgräh, 3. Juli Benedek sammelte das österreichische Heer bei Königgrätz in Böhmen und nahm auf den Hügeln von Sadowa eine feste L-tellnng ein. Unterdessen hatte sich König Wilhelm I. nach dem Kampsplatze begeben, wo er den Oberbefehl über die gesamte preußische Heeresmacht übernahm. — In seiner nächsten Umgebung befand sich außer dem Ministerpräsidenten Bismarck und Roou der General M o ltke, welcher an der Spitze des Generalstabes stand und mit hohem Scharfsinn den Feldzugsplan entworfen hatte. Sofort wurde beschlossen, dem Feiude eine Schlacht zu liefern. Von dem preußischen Heere konnte sich anfangs nur die Armee des Prinzen Friedrich Karl am Kampfe beteiligen. General Herwarth mit der Elbarmee erreichte erst spät den Feind. Die Armee des Kronprinzen aber stand noch weit entfernt und konnte bei dem durch Regeu aufgeweichten Lehmboden erst nach langem, beschwerlichem Marsche ans dem Schlachtfelde eintreffen. So waren die Österreicher beim Beginn der Schlacht doppelt so zahlreich als die Preußen. Dennoch begann König Wilhelm, der Tapferkeit seiner Krieger vertrauend, am 3. Juli morgens um 8 Uhr deu Angriff. Gegen die Mittagsstunde waren noch keine Vorteile errungen; unentschieden schwankte die Schlacht. Der Kronprinz bringt Hilfe. Da wurde manch mutiges Prenßen-herz voll Unruhe, und mit Spannung schauten der König und seine Generale durch die Ferngläser, ob die Armee des Kronprinzen Friedrich Wilhelm noch nicht anrücke. Endlich erschien der ersehnte jugendliche Held, wie der alte Blücher bei Waterloo, zur rechten Stunde. Mit Ungestüm warfen sich seine Krieger sofort auf deu Feind und faßten ihn in der Flanke und im Rücken. Die Anhöhen, welche den Österreichern eine so starke Stellung geboten hatten, wurden in stürmeudem Anlaufe genommen. Damit war der Kampf entschieden. Unaufhaltsam marschierte jetzt die ganze preußische Schlachtreihe vorwärts. Der König selbst setzte sich an die Spitze der Reiterei, um den Sieg zu vollenden. Mitten in das heftigste Granatfeuer hinein sprengte der kriegsfreudige Heldengreis. Da hielt ihn Graf Bismarck mit den Worten ein: „ Als Major habe ich nicht das Recht, Ew. Majestät ans dem Schlachtfelde einen Rat zu erteilen; als Ministerpräsident habe ich aber die Pflicht, Ew. Majestät zu bitten, nicht die augenscheinliche
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